Irgendwann wurde die Autobahn 4-spurig - kurz vor Santiago.
Die letzten paar Wochen habe ich fast nur in den Bergen verbracht, manchmal war die einzige Person, die ich in einer Woche gesehen habe der Nationalparksranger an einem Kontrollpunkt. Dabei war ich immer in Sichtweite einiger aktiver Vulkane, auf wüstenähnlichen Ebenen über alten Lavaströmen und Vulkanasche, wo Wasser so schnell versickert, daß ich mich über jeden kleinen Bach gefreut habe (und sicherheitshalber immer 4 Liter Wasser mit mir herumgetragen habe).
Und dann die Millionenstadt Santiago. Und obwohl ich die Stadt kenne, kam sie mir doch fremd vor. Letztes Jahr wurde ein neues Verkehrssystem eingeführt und die vormals gelben Busse mit ihren schwarzen Abgasen größtenteils durch neue Busse und Buslinien ersetzt. Seltsam, wie die Abwesenheit der gelben "micros" die Stadt verändert hat. Abgesehen davon hatte ich keine Ahnung, wie mit den neuen Buslinien vom Busbahnhof zum Haus meiner Familie kommen sollte. Letztlich war auch das dann kein Problem, aber sich in einer Stadt, in der man über ein Jahr gewohnt hat, gar nichts wiederzuerkennen (weil dazu noch überall gebaut wird und die Stadt nun nicht mehr nur in die Breite, sondern vielmehr in die Höhe wächst), ist schon seltsam. Andererseits bin ich aus Berlin, also ist mir dieses Phänomen doch irgendwie bekannt.
Und nach zwei Wochen bei der Familie geht es nun nach Hause...