Endlich wieder in den Bergen. Und was für welche! 3 Tage lang das Tal von Santa Cruz hinauf bis auf und über einen 4.750 m hohen Pass. Hinter jedem Hügel und kleinen Berg ein grosser, gletscherbedeckter Gipfel der Cordillera Blanca. Alle um die 6.000 m hoch.
Auf über 4.000m höhe mit Rucksack, Zelt und Essen auf dem Rücken unterwegs zu sein, ist alles andere als einfach. Vor allem wenn man den ganzen Tag bergauf klettert, fragt man sich, warum und wieso man das macht. Jeder Schritt ist anstrengend und auch wenn ich mit Thilo unterwegs bin und also nicht allein durch die Berge klettere, wenn man dort entlang läuft, macht ist man mit jedem Schritt allein da oben. Die Luft wird dünn, die Füsse haben schon vor einer Weile aufgehört wehzutun, die Gedanken werden weniger - man läuft einfach nur...
Und dann stand ich da ganz oben auf dem Pass, 4,750 m, hinter mir schneebedeckte Berge, vor mit schneebedeckte Berge und da fragt man sich gar nichts mehr, man denkt nichts mehr - es ist einfach nur atemberaubend.
Geschlafen haben wir kurz hinter dem Pass an einem See auf 4.600m im Zelt. Nachts war die Milchstrasse zu sehen, am Horizont das Wetterleuchten der Gewitter über dem Amazonas und morgens war das Zelt von Reif bedeckt und wir standen ganz allein in der kälte vor Bergen, die fast alle über 6.000 m hoch sind. Was man dort denkt, lässt sich nicht beschreiben.
Und das war erst das Training (nicht zuletzt Höhentraining). Morgen geht es dann für 10-14 Tage in die Berge, jeden Tag geht es über einen Pass über 4.000m, der Höchste davon knapp 5.000m - das geht an die Grenzen. Die Tour ist gut geplant, Karten gekauft, der Weg geplant, inclusive der Auswege für den Notfall. Essen werden wir weitestgehend mitnehmen oder von Bauern unterwegs kaufen - Ich bin dann mal weg für eine Weile...