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Kreuz und Quer durch Südamerika Von Ecuador nach Feuerland

Vom Reisen in Peru - Oder wer kam eigentlich auf die Idee mit den Elektroduschen?

PERU | Tuesday, 16 October 2007 | Views [999] | Comments [1]

Es gibt Dinge, die nicht die grossen Geschichten sind, aber genau deswegen kommt man her:

Elektroduschen: Wer auf die Idee kam, direkt über meinem Kopf Strom und Wasser zu mischen... Eletroduschen machen das Wasser bestensfalls "nicht kalt", auf keinen Fall warm. Wasserhähne stehen gelegentlich unter Strom - bestes Zeichen für Vorsicht: ein Hahn aus Metall, umwickelt mit Plastik-Klebeband in der Nähe des Stromkabels das zur Dusche führt. Wenn der Schalter für die Dusche dann noch eine 30 Ampere-Sicherung ist, ist Vorsicht geboten. Man fragt sich, welchen Isolationswert Badelatschen haben, ob sie auch noch isolieren, wenn sie nass sind und verflucht die Tatsache, dass man damals in Physik nicht richtig aufgepasst hat.

Obwohl hier soviel Kaffee angebaut wird, gibt es im günstigsten Fall Nescafé, im ungünstigsten Fall Kaffeessenz, ein grausames, shwarzbraunes Gebräu, dass man in heisses Wasser kippt und das dann nach Kaffe aussieht, fast wie Kaffee riecht aber dann auf keinen Fall wie Kaffee schmeckt.

Meerschweinchen: sind eine nette Sache: wenn auf dem Lehmboden der Küche so ungefähr 20 davon leben, ist der Boden schön saubergefressen - Ich habe selten Tiere gesehen, die so nahe an dem Kochtopf gewohnt haben, in dem sie bald landen werden.

Musik: Warum bitte hört man hier ständig die Scorpions und, noch schlimmer Modern Talking?!

Als Suppeneinlage hat man gelegentlich einen ganzen Hühnerfuss auf dem Löffel - und man wundert sich, warum man sich nicht wundert, sondern sie Suppe weiterschlürft.

Hupen werden hier anders eingesetzt als in Deutschland: Gehupt wird um Leute anzuzeigen, dass sie noch zusteigen können, auch wenn sie nicht so aussehen, als wollten sie gerade nach Huaraz fahren, um anderen Bussen zu zeigen, dass man sie gleich überholt, was diese meist mit einem Hupen versuchen abzuwehren und um besonders im Hochland den Vehikeln hinter den engen Kurven anzuzeigen, dass man gleich in die Kurve fährt. Die Praxis in diesem Fall zu Hupen ist ziemlich sinnvoll, weil meist nur Platz für ein Auto/Bus ist. Einmal hat ein Busfahrer das Hupen unterlassen, was fast in einem Frontalzusammenstos geendet hätte. Das hat selbst die Peruaner zum fluchen veranlasst, die sonst eher fluchen, dass der Bus nciht schneller fährt.

Nebenbei gesagt, Busfahren hier sowieso ist nichts für schwache Nerven. Die Bergstrassen sind meist nur so breit wie ein Bus, was lustig wird, wenn ein Lastwagen von vorn kommt und es rechts neben einem gute 1.000m steil bergab geht. Das aneinander vorbeifahren kann dann mal gute 10 Minuten dauern und wird auf Zentimeter genau ausgeführt.

Und nicht zuletzt: Bier! Nach einem Tag auf dem Maultier, durch den Nebelwald und 1500 Jahre alte Ruinen, nachdem man eine weitere Elektroduscher überlebt hat, und vielleicht einmal keinen Hühnerfuss in der Suppe gefunden hat, gibt es nicht schöneres, als mit einem lauwarmem "Pilsen Callao" (was für eine Suppe!) in der Hand am Rand einer staubigen Strasse irgendwo in Peru zu sitzen, sich die Hunde vom Leib zu halten und zu denken: Hey, das Leben ist schön!

Comments

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Tamara, Du solltest ein Buch schreiben! Habe gerade herzhaft gelacht! Wunderbar ge- und beschrieben!!
Lieben Dank für den Link... werde Deine Abenteuer jetzt regelmäßig verfolgen. =)

  Steffi Maurer Oct 18, 2007 4:59 AM

 

 

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