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Kreuz und Quer durch Südamerika Von Ecuador nach Feuerland

55º Süd - Trekking zwischen Beagle-Kanal und Kap Horn

CHILE | Thursday, 14 February 2008 | Views [2560]

und die Inseln am Horizont - das ist Kap Horn

und die Inseln am Horizont - das ist Kap Horn

Viele Inseln, Berge, Gletscher, hin und wieder ein Wal und einige Pinguine im Wasser udn Albatrosse darüber. Abgesehen von Wind und Wolken ist es das, was man sieht, wenn man durch die Kanäle Südpatagoniens fährt. Dafür ist der Wind immer kalt und die Wolken eines der beeindruckendsten Dinge, die ich je gesehen habe.

Puerto Williams, nach 35 Stunden Fahrt auf einer kleinen Autofähre, die nicht so aussieht, als wäre sie für Fahrten in den Gewässern kurz vor Kap Horn gemacht, bin ich in Puerto Williams angekommen. Eine kleine Stadt, eigentlich nur ein Militärstützpunkt am Beagle-Kanal mit der südlichsten Trekking-Route der Welt. Und dazu einer der härtesten, die ich bisher gelaufen bin. Angeblich sollte es ja einen Weg und Markierungen geben, praktisch wäre man nach dem Zweiten Tag ohne Karte und Kompass verloren gewesen. Ausserdem ging der Weg über so ziemlich jedes Gelände, über das man noch zu Fuss gehen kann: von Schneefeldern und Hochland-Steinwüste über Sumpf und Moor, Steilhänge von 60º Gefälle und mit lockerem Schutt bis hin zu wandern über Bieberdämme und durch dichten Urwald. Kurz gesagt, man sollte schon wissen was man dort tut, anständige Wanderstiefel und Ausrüstung dabei haben und etwas Erfahrung in Wildnisswanderungen haben, ansonsten ist man verloren. Ich habe 2 Chilenen getroffen, die sich trotz GPS verlaufen haben und 12 Stunden in die falsche Richtung gelaufen sind (obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie man mit GPS so daneben liegen kann). Abgesehen von der Navigation durch einen Urwald ohne Wege gibt es auch einfachere Wege als losen Schotter an Steilhängen und grosse Felsbrocken über die man mit schwerem Rucksack springt (Voraussetzung: Gute Auge - Fuss - Wackliger Stein - Koordination), Sumpfgebiete an Steilhängen (warum einzeln, wenn man auch beides auf einmal haben kann?) und dicke Stämme, die kreuz und quer über einem immer wieder verschwindenden Pfad liegen. Also kurz gesagt, das war schon eine der härteren Wanderungen!

Und damit Ende der Warnhinweise zu diesem Trek für diejenigen, die das auch mal vorhaben sollten, und zu dem Grund, weshalb man sich das ganz antut: Eine der krassesten Landschaften, die ich bisher gesehen habe! Von den Pässen kann man nach Norden hin Feuerland und den Beagle Kanal sehen, nach Süden hin tauchen die Inseln um Kap Horn aus dem Nebel auf. Darüber blauer Himmel und schwarzgraue Wolken, die fast die Farbe des Wassers haben und irgendwo zieht meist ein Regenschauer über's Land. Seen, die in Terrassen mit Wasserfällen verbunden über das hügelige Land verstreut sind, riesige alte Bäume und überall Bäche, die die Felshänge hinabströmen. Es ist nicht die grosse und umwerfende Landschaft die ich weiter im Norden gesehen habe, hier ist alles etwas kleiner, aber es ist eine andere Schönheit.

 
 

 

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