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Uyuni - Durch Salz und Wüste

BOLIVIA | Sunday, 18 November 2007 | Views [2191]

Kakteen auf der Insel Incahuasi, im Salar de Uyuni

Kakteen auf der Insel Incahuasi, im Salar de Uyuni

Uyuni, abgesehen vom Namen einer kleinen Stadt im Süden Boliviens ist es der Name eines dafür um so grösseren Salzsees (Salar de Uyuni) nicht weit entfernt. Der bringt mich nun zwar wieder zurück auf den allseits beliebten "gringo-trail", andererseits macht das die Ecke des Landes nicht weniger schön, also auf nach Uyuni!

Wie gesagt, die Stadt ist ein kleines Kaff in der Wüste, die meisten Touristen bleiben nichteinmal hier, sondern setzen sich sofort in einen Jeep und fahren weiter. Da fast nur Nachtbusse nach Uyuni fahren und die trotz grösster Beteuerungen der Busgesellschaften eher unbequem sind, sind Thilo und ich noch einen Tag in Uyuni geblieben und erst am nächsten Morgen gefahren (was mir das Vergnügen eines exzellenten Schokoladenkuchens in Uyuni beschert hat).

Also dann, einige Kilometer ausserhalb der Stadt beginnt der Salar, eine riesige blendend weisse Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckt, manchmal sieht man in der Ferne einige Berge, meist erloschene Vulkane, manchmal tauchen Inseln im weissen Meer auf, die mit riesigen Kakteen bewachsen sind, aber meist sieht man nur eine flache endlose weise, sechseckige Salzplatten, über die der Jeep hinwegrast.

An den Rändern des Sees wird Salz abgebaut und auch verkauft (sehr salziges Salz, wie auch Thilo zugeben musste, nachdem ich einmal unsere Nudeln versalzen habe), wofür am Ende der Regenzeit das Salz in Haufen zum Trocknen aufgeschichtet wird. Sonst verlaufen nur die etwas dunkleren Jeepspuren das Salz.

Am Ufer des Sees gibt es einige Hotels aus Salz, gebaut wie die umliegenden Adobehäuser, mit aus Salz gegossenen Blöcken und nachts erstaunlich warm.

Das Hochland ausserhalb des Salars ist ebenso beeindruckend: Lavaströme längst verloschener Vulkane, rote Berge vor strahlend blauem Himmel, hügel auf denen sich das Gestein in allen Farben zeigt, von hellen gelbtönen, über beige und rot, bishin zu braun und schwarz. Lagunen mit Wasser voll Salz, Borax oder Arsen in denen sich die Berge widerspiegeln, Quellen mit warmem Wasser, Seen die rot von Algen sind, und Lagunen, die mit dem Wind ihre Farbe von blau zu grün ändern. Dazu überall Flamingos, Vicuñas (die kleinsten Verwandten der Lamas), Ñandus (ein Straussvogel), Vizcachas (Verwandte der Chinchillas).

Rote Lavaströme verwittern in bizarren Formen im gelben Sand, man fährt durch trockene, längst versandete Flusstäler vorbei an Dörfern, in denen die Kinder im Staub spielen - die Welt ist klein, wenn man hier wohnt.

Und irgendwo zwischen Bergen und Sand ist die Grenze zwischen Bolivien und Chile. Dort habe ich Thilo in der Wüste stehengelassen, er ist weitergefahren nach Chile (und von dort aus bald nach Hause) und ich bin nun wieder allein unterwegs.

 

 

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