Nach zwei Monaten zusammen mit Thilo bin ich nun seit einigen Tagen allein unterwegs. Was für eine Umstellung: Zwar muss ich nun keine Kompromisse mehr in der Reiseplanung eingehen, aber andererseits muss ich nun auch alle Entschiedungen allein treffen. Das Reisen allein ist teurer, niemand passt noch auf, ob die Rucksäcke nicht hintenherum wieder aus dem Bus ausgeladen werden und zugegeben ist ein Mann hier eine wesentlich grössere Autorität als eine Frau (wobei es meist schon reicht zu drohen).
Also gut, zuersteinmal auf in die Minenstadt Potosí, Silber gibt es zwar schon lange nicht mehr, aber andere Metalle werde in dem Berg, der über der Stadt tront immernoch abgebaut. Die Minen kann man besuchen und es wird empfohlen den Arbeitern dort kleine Geschenke mitzubringen: Dynamit, Koka-blätter, Coca-Cola oder Zigaretten.
Abgesehen von den Minen ist die Stadt (auf 4.000m Höhe) eine nette Kolonialstadt, mit dem Gerichtssitz der Region und entsprechen hunderten von Anwälten, ganze Strassenzüge voller Anwälte! Und weil ich in den letzten Wochen sehr schnell gereist bin und man, auch wenn es zu Hause niemand glauben mag, Urlaub vom Reisen braucht, mache ich hier ein paar Tage Pause, geniesse die Höhenluft, lese Zeitung und Bücher und gehe mal wieder ins Kino!
