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Kreuz und Quer durch Südamerika Von Ecuador nach Feuerland

Über die Grenze - Von Ecuador nach Peru

PERU | Friday, 5 October 2007 | Views [3180]

unser Bus

unser Bus

Nach 2 harten Tagen auf den Strassen zwischen Ecuador und Peru bin ich in Chachapoyas in Peru, Region Amazonas angekommen.

Die Reise war mehr als abenteuerlich: Von Vilcabamba im Süden Ecuadors ging es früh um sechs mit dem Bus über schmale Schotterstrassen 6 Stunden lang in eine kleine Stadt Namens Zumba. Kurz vor der Stadt befand sich ein Militärposten, in dem Ausländer zum einen registriert wurden, zum anderen wurde nach meiner Genehmigung für die Reise in die Gegend gefragt. Nicht dass ich je von einer genehmigung gehört hätte. Nach einem netten Lächeln und der Beteuerung, dass ich natürlich eine gehabt hätte, hätte ich das nur gewusst, wurde ich dann doch hindurchgelassen. Auch in der Hoffnung, dass es am nächsten Checkpoint genauso funktionieren würde, ging es nach Zumba. Viel gab es dort nicht: Wieder eine Plaza, wie immer gut gepflegt und wie immer mit einem Springbrunnen in der Mitte, der kein Wasser hatte. Die Hauptattraktion in Zumba scheinen hahnenkämpfe zu sein: Es gab eine Hahnenkampfarena und viele viele Hähne, die permanent krähten.

Von dort aus, nach 3 Stunden warten, weiter mit einer "ranchera". Das ist nichts anderes als ein kleiner LKW mit einem offenen Holzaufbau, einigen Bänken und Dach drüber. Die Schotterstrassen wurden schmaler, die Gegend einsamer, hügeliger und grüner. Vom Urwald war allerdings nicht mehr viel übrig: Nur Bananen, Yuca und Zuckerrohr wurden angebaut. 2 Stunden später der nächste Militätcheckpoint - und keine Fragen nach Genehmigungen, aber das Problem zu erklären, dass August, September und Oktober zwar Drei Monatsnamen sind, aber vom 23. August bis zum 2. Oktober trotzdem keine 3 Monate vergangen sind (ich hatte nur ein 3 Monatsvisum die Ecuador). Irgendwann wurde auch das eingesehen und es ging weiter zur Grenze nach La Balsa. Dort gab es drei Holzhütten mit den Büros der Polizei und Einwanderungsbehörde, eine Wechselstube, 2 Schotterstrassen, die von beiden Seiten an den Grenzfluss heranführten, Schranken aus Bambus und eine 4-spurige, asphaltierte und mit Fahrbahnmarkierungen versehene Grenzbrücke. Über die bin ich dann zu Fuss gegangen, habe alle Formalitäten erledigt und es ging weiter - nun durch Peru.

Busse gibt es in Peru nur wenige: Die Menschen konnten sowieso kaum verstehen, warum man weiter als von San Ignacio bis Jaën reisen wollen würde, also war der nächste Teil der Reise auf Autos beschränkt. Diese fahren, wenn sie voll sind, also irgendwann, im zweifelsfall erst morgen, meist aber schon, wenn alle Insassen Mittag gegessen haben.

Also von La Balsa mit dem Auto (und 6 Insassen, auf den Beifahrersitz passen 2 Leute, oder ein erwachsener und 2 Kinder) nach Namballe und von dort gleich weiter bis San Ignacio. Nach einer Nacht mit mehr oder weniger viel Schlaf (die Motorradrikschas machen auch nachts enorm viel Krach) die Suche nach einem Weg nach Chachapoyas.

Der Reiseführer war wenig hilfreich: Er sagte nur, dass man nach Jaén fahren soll und dann: "arrange transport there". Also mit einem Kleinbus (selbes Prinzip wie bei den Autos, es wird gefahren, wenn er voll ist) nach Jaën, etwas herumgefragt, mit der Motorradrikscha durch die Stadt, wieder in ein Auto, vorbei an kleinen Reisfeldern und Banenenpflanzungen in der Ebene, weiter nach Bagua Grande, weiterfragen und dann, endlich, ein Schild mit der Aufschrift Chachapoyas. Und dann warten...in der Mittagshitze will niemand nach Chachapoyas.

Irgendwann ging es dann doch los (6 Leute, 2 auf dem Beifahrersitz), jetzt wieder durch die Berge, was die Hitze erträglicher machte. An den Strassenrändern wurden Reis, Kaffee und Kakao getrocknet und dann: war die Strasse gesprerrt. In der Regenzeit ist das meistens so, in der Trockenzeit ist es eher ungewöhnlich, aber es wurde gebaut und da ging kein Weg herum: es gab einen Stau von 10 Autos, am Strassenrand wurde Essen verkauft, man hat Musik gehört und irgendwann, um 7 Uhr abends ging es weiter, in halsbrecherischer Geschwindigkeit (die Strassen in Peru sind schlechter als in Ecuador, aber beiter, also wird auch schneller gefahren) nach Chachapoyas.

Hier ist es endlich wiedereinmal warm und sonnig, die Stadt ist in kolinialem Stil gebaut, mit einer grossen Plaza und netten Menschen - und nach dem Ecuadorianischen "Gringo-Trail" tatsächlich einmal ohne Touristen. Morgen geht es in den Dschungel um die Ruinen verlassener Städte zu sehen.

 

 

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