Nein, ich bin nicht nocheinmal auf einen der Grossen Berge Südamerikas geklettert. Nicht dass ich es nicht versucht hätte den höchsten Berg Ecuadors zu besteigen (6.310m), aber mein Magen und meine Ausdauer haben einfach nicht mirspielen wollen. Also habe bin ich schon auf 5.200 m umgekehrt. Nicht einfach, aber was soll's. Wir reden hier schliesslich nicht vom Mont Klamott in Berlin, sondern von Hochgebirge und Gletschern. Kurz gesagt, ja, es ist nicht ganz ungefährlich und dann ist es mir lieber ich komme heil wieder unten an. (und schliesslich hat auch Humboldt am Chimborazo aufgegeben - auch wenn er damals noch dachte, es sei der höchste Berg der Erde).
Aber trotzdem: ich war der Sonne so nah, wie man ihr sonst nirgends auf der Welt kommt - dank der Erdkrümmung (die Erde ist ja keine Kugel, sondern ein Ei, mit der grössten Entfernung vom Erdmittelpunkt am Äquator), ist man ihr näher als sonstwo.
Was die Stadt am Fuss des Chimborazo angeht: Riobamba ist eine seltsame Mischung aus Mittelschicht und neuen 4x4 PickUps, billigen Restaurants mit immer demselben Menü aus Reis, Kartoffeln und Hühnchen und den Bewohnern des Hochlandes, die sich in der Stadt mir Vorräten eindecken und in kurzen roten Ponchos (die Männer), oder Schwarzen Röcken und bunten Tragetüchern (die Frauen), durch die Strassen laufen.
Mit 2.800 m ist die Stadt gar nicht so hoch: die meisten Dörfer in der Umgebung befinden sich auf 3.000 bis 4.000m Höhe.