Wie blau kann Himmel eigentlich sein? Ich habe in den letzten Tagen neue Dimensionen von BLAU erlebt, abgesehen von jeder Menge Gletscher und Bergen.
Neun Tage durch die Wildniss Südpatagoniens, nicht ganz so allein wie man hofft, der Nationalpark Torres del Paine ist inzwischen doch ziemlich bekannt und inzwischen sind sogar Chilenen hier unterwegs (als ich vor 6 jahren schoneinmal hier war, waren so gut wie nur Ausländer hier). Am meisten anzufreffende Ausländer zur Zeit: Deutsche, Schweizer, Amerikaner (letztere meist älter und in grösseren Gruppen), Israelis (ausschliesslich in Gruppen von mindestens 5 Leuten, immer laut und mit Musik unterwegs) und Franzosen (die immer mit jeder Menge Essen und grösseren Kochaktionen in Erscheinung treten. Ich habe inzwischen ein ganz gutes Auge dafür die Nationalitäten zu raten bevor die Leute auch nur etwas sagen. Aber zurück zum Park:
Neun Tage laufen, Berg auf, Berg ab, Geltscher am Horizont oder direkt vor einem, manchmal auf ein ganzes Tal hinter dem Pass Eis bis zum Horizont: das Campo de Hielo Sur (das Südpatagonische Eisfeld, die grösste Eismasse ausserhalb von Arktis und Antarktis - und die ist gross!). Seen, jeder in einem anderen blau, knorrige Bäume, Felstürme aus gelbem Granit und Kondore, die darum kreisen.
Mit Ortsnamen ist man hier übrigens nicht besonders optimistisch: Meerbusen der letzten Hoffnung, Unnütze Bucht, Hafen des Hungers, Insel der Enttäuschung (Seno de la Última Esperanza, Bahía inútil, Puerto del Hambre, Isla Desolación). Das hat es in sich!
Nun geht es weiter nach Süden - in Richtung Magellanstrasse und Feuerland.
