Nach der spaeten Rueckkehr aus dem Park war ich froh mir ein Einzelzimmer gegoennt zu haben. Ich war kaputt und meine Fuesse platt. Leider musste ich noch die Hiking stoecke zurueckgeben und zu Beginn des Trecks war ich in einer anderen Hosteria. Auf dem WEg durch Puerto Natales lief ich an ner Pizzeria vorbei und wen traf ich - Timo der Fotograf und Karin. Na so ein Zufall. Wir tranken gleich noch ne Falsche Wein und Sie berichteten von Ihrem Ausflug auf einem Expeditionsboot in den tiefen Sueden wo Sie Wale beobachten konnten. Auch Sie waren auf dem Weg nach Argentinien, da man auf dem Langweg in Chile nicht nach Norden kommt. Da Sie dort mind. 2 Naechte bleiben und ich erst uebermorgen verabredeten wir uns zum argentinischen Steakessen. Mittlerweile war es so spaet dass ich wieder zuruecklief und hoffentlich morgen ohne Aufpreis meine Wandersteocke zurueck geben konnte. Die waren jeden Cent wert und da ich meine nicht die ganzen 3 monate mitnehmen wollte hab ich mir fuer die Woche welche geliehen - hier kann man ALLES selbst schuhe(!) ausleihen. Der Tag in Natales war Erholung. Waesche abgeben am See entlang laufen, leckere Chocolateria aufsuchen und abends in der besten Pizzeria (in der man mit vielen anderen an nem grossen Tisch sitzt und so ins Gespraech mit anderen kommt) mal wieder was richtig leckeres Essen nachdem man die 5 Tage im Park eher duerftig lecker ass. Tuetensuppe laesst gruessen.
Am neachsten Morgen ging der Bus nach Argentinien. Die Ausreise und Einreise aller ging in einer Std. ueber die Buehne und nach 6 Std. war man da. El Chalafate ist ein richtig huebscher Ort und die Argentinier scheinen etwas mehr in die Architektur ihrer Orte zu investieren. Aber der gesamte Ort lebt ausschliesslich vom Tourismuss, da er einer der wenigen Gletscher der Erde ist der noch waechst.
Der Parque Nationales Los Glaciares besteht dann auch nicht nur aus einen sondern unzeahligvielen, die eine Eisdecke bedecke von der Groesse Hessens. 22.000km2. Die Gletscher in Patagonien sind nach der Antarktis die groesste zusammenhaengende Eisschicht der Erde. Das besondere an dem Perito Moreno ist wie gesagt das er noch zulegt und man an der 60m hohen Wand immer Eisbloecke abbrechen sieht. Man muss nur mal ne halbe Std. die Wand beobachten. Der Gletscher ist 4km lang. Durch das Tauen und Gefrieren ist der Gletscher beweglich und schiebt sich 1-2 cm pro Std.(!!) auf einer Wasserschicht ins Tal. Da er schneller waechst wie er abtaut und an der Gletscherzunge nach ein paar Meter auf Land stoesst, drueckt er alle paar Jahre einen Fluss ab. Der Wasserstand steigt bis zu 18m hoeher und aller paar Jahrzehnte ist der Druck so gross das das Eis vorne wo es an Land stoesst und den Fluss abdrueckt explosionsartig weggesprengt wird.
Es klappte dass ich mich mit Timo und Karin in Calafate traf und wir in einen ASADO, so eine Art Restaurant in der grilltes FLeisch aller Art angeboten wird zum Dinner trafen. Leider war das ganze ein Reinfall und reichte nur zum satt werden. Wein schmeckt (fast) immer lecker. Morgen wollte wir in ein richtiges Restaurant zum Steak essen gehen. Der Gletscher ist doch noch 80km von dem POrt weg und man kann entweder eine organisierte Tour oder mit dem Bus der auch unverschaemt viel verlangt zum Park fahren. Wir mieteten zu 3 ein Auto sodass wir nicht nur 2 std. sondern den ganzen Tag Zeit hatten und anhalten konnten wann wir wollten. Der Eintrittspreis hat sich seit der letzten Ausgabe des Reisefuehrers auch vervielfacht. Der Tourist hats ja :-( Auf dem Weg dahin durch Argentinische Pampe hat es viel Greifvoegel und wunderschoene Aussichten. Mit dem Fotograf an der Seite bekommt man gute Tips fuer meine neue Kamera, aber so riesenobjektive wie der mitschleift hat auch kein Normalsterblicher. Die Kameraausruestung hat den Wert von meinem Auto!! Naja ist halt nicht mehr das neuste.
Der Gletscher ist beeindruckend und RIESIG. Das Wetter sonnig und schoen, wenngleich die hellblauen Spalten und das Leuchten erst richtig sichtbar ist wenn die Sonne gerade von Wolken bedeckt wird. Man kann auf Plattformen erst ueber von weitem auf den Gletscher schauen und weiter unten steht man dann auf gleicher Hoehe gegenueber mit ca. 200m Abstand und da kommt die groesse dann so richtig zur Geltung. Und auch die Zacken und Furchen die sich gelbildet haben. Man beobachte die Wand und wettet welches Teilstueck als naechste abfaellt. Wobei man sich das nicht vorstellen kann wenn ein Teil der 60m hohen Wand abfaellt. Sind immer nur Bruchstuecke. Aber ein Grummeln, Donnern und Getoese ist immer zu hoeren. 2 mal stehen wir richtig und sehen ein ordentliches Stueck abbrechen. Auch wie sich durch so ein vermeindlich kleines Stueck gleich ein unheimliche Welle ala Tsunamie davonrollt. Man kann sich kaum trennen aber wir fahren gegne spaeten Nachmittag zureueck und ahlten nochmal nach Voegeln auf Ausschau. Die Kondore die man kreisen sieht sind selbst fuer Timos Ausruestung zu weit weit. Aber ein Asgeier bekommen wir noch vor die Nase. Am Abend essen wir dann richtig lecker und in einen Steakrestaurant. Morgen fahr ich weiter nach El Chalten waehrend die beiden nach Bariloche fahren wollen. Vielleicht trifft man sich ja nochmal..