Laut der Webseite von Tao Philippines sollte die fünf Tage Tour von
Coron Nach El Nido sehr erholsam sein. In der Hängematte am Sonnendeck
liegen, Lagunen erkunden, Schnorcheln gehen, auf einsamen Stränden
entspannen und in einfachen Bushcamps übernachten. So viel zur Theorie.
Wenn das Wetter nicht mitspielt, heisst das unten an Deck sitzten,
regelmäßig vom Salzwasser nass gespritzt zu werden (das Wasser hat zum
Glück 29 Grad) und keine Gelegenheit zum Lesen, Musik höhren und zum
Entspannen zu haben. Am Abend dann keine Dusche und in der Früh wieder
in das salzverktustete T-Shirt vom Vortag. Ein neues T-Shirt wäre eine
Verschwendung, denn nach 15 Minuten klebt das Neue gleich wie das Alte.
Ein Abendteuer aber auch ein Experiment: Wie lange kann man es ohne
duschen aushalten? Recht lange, wenn alle in der Gruppe mitmachen. ;-)
Zum Glück hatten wir nur an zwei Tagen Pech mit dem Wetter und auch
manchmal so etwas ähnliches wie eine Dusche. Einen Eimer Wasser und eine
Klelle. So ist die Tour dann noch versöhnlich ausgeklungen und ich
hatte Zeit für die Hängematte und ... (siehe oben).
Leider haben das Dynamit- und das Zyanidfischen dem Riffs auf der Strecke
sehr zugesetzt. Es wird Jahrzehnte brauchen, bis sich die Korallen
wieder erholen können. Und das auch nur, wenn die Fischer damit aufhören
würden. Verboten ist es ja jetzt schon. Doch was nützt es, wenn die
Küstenwache von El Nido kein Boot besitzt?
Eines muss ich Tao Philippines sehr hoch anrechnen. Sie nehmen auf ihren
Trips die Sicherheit der Passagiere sehr ernst. Es hab sogar für jeden
Passagier eine Schwimmweste. Das ist keine Selbstverständlichkeit!
Unterwegs habe ich von Booten gehört, bei denen das Verhältnis
Rettungswesen zu Passagieren ähnlich war wie auf der Titanic das
Verhältnis von Rettungsbooten zu Passagieren. Dabei gelten die Boote
hier nicht als unsinkbar. Gerade vor 14 Tagen hat das ein Boot bewiesen.
Auch dass der Motor ausfällt, kommt immer wieder mal vor. Funk, GPS,
Radar und Bootsbeleuchtung sind nicht einmal optional erhältlich. Was
nützt auch der beste Funk, wenn am anderen Ende niemand zuhört. Ihr
erinnert Euch, was ich oben über die Küstenwache von El Nido geschrieben
habe? Hier geht alles über das Handy. Doch ich erinnere mich, dass ich
oft auf See keinen Empfang hatte...
Am Ende bin ich sicher angekommen, hatte 3 von 5 schöne Tage und habe die Dusche in El Nido genossen.
Übrigens, hier ein Ausschnitt von meiner Zimmerbuchung in El Nido:
Ich: Haben Sie ein Zimmer für eine Nacht frei?
Pensionsbesitzer: Nein, aber er kenn jemanden der hat ein Zimmer frei.
Ich: Wie heißt die Pension? (Man will ja wissen was der Reiseführer dazu meint.)
Pensionsbesitzer: Die ist neu, die hat noch keinen Namen.
Ich: Ok, wie finde ich die?
Pensionsbesitzer: Ich soll bei seinem Geschäft im Zentrum vorbeischauen.
Ich: Wie heißt das Geschäft?
Pensionsbesitzer: Das hat keinen Namen. Ich soll einfach herumfragen.
Ich: Ok!?!
Was soll ich sagen, es hat geklappt. Ich habe den Platz ohne Namen (fast) auf anhieb gefunden :-)