Der Regen vom Milford Sound hat sich die nächsten Tage weiter
fortgesetzt. Darum habe ich mich nicht auf den Kepler Track gemacht.
Nur ein kleines Stück davon habe ich mir angesehen. Nicht schlecht...
Das Gebiet rund um den Mount Cook (hoechster Berg Neuseelands) liegt hinter den Neuseeländischen
Alpen welche meistens das schlechte Wetter von Westen her abschirmen.
Dort habe ich mich auf den Weg zur Mueller Hut gemacht. Die Hütte ist
nur 5.5km vom Dorf Mt. Cook entfernt. Klingt nicht schlimm. Doch auf
den letzten 3km macht der "Weg" 1000 Höhenmeter. :-O und das mit vollem
Gepäck, denn ich habe auf der Hütte übernachtet. Der "Weg" ging einfach
gerade den Berg hoch. Von Serpentinen haben die anscheinend noch nie
etwas gehört. Auf den letzten 200 Höhenmetern bin ich im Geist immer
wieder durch das Inventar meines Rucksacks gegangen und habe überlegt,
was im Tal hätte bleiben können. Aber mir ist nichts eingefallen. Auch
unnötiges Wasser habe ich diesmal nicht mitgeschleppt. Doch ich habe es
geschafft und es hat sich ausgezahlt. Der Ausblick auf Mount Cook und
die Gletscher herum war traumhaft. Auch das Wetter hätte nicht besser
sein können. Es ist selten, dass man Mount Cook ohne Wolken sieht. Die
Nacht war sternenklar und der Sonnenaufgang am nächsten Tag
unvergesslich. Im Tal war eine dichte Nebeldecke zu sehen.
Übrigens, die Neuseeländischen Alpen haben es in sich. Sie sind
berüchtigt für die schellen Wetterwechsel. Sir Edmund Hillary kam in
die Gegend, um sich auf die Erstbesteigung des Mt. Everest
vorzubereiten. Die Mueller Hut war die erste Tour die er hier
unternommen hat. Ihr sehr, ich wandle auf großen Spuren.
Die Hütte selbst war wieder sehr einfach. Man kann fast sagen, sie ist
ein einfacher Windschutz. Heizen kann man die Hütte nicht und im
Schlafraum hatte es nur 7 Grad. Da mein Schlafsack auch für wärmere
Regionen geeignet ist, war ich froh über das trockene Gewand das ich
noch im Rucksack hatte.
Rund um die Hütte gab es auch Keas. Keas sind sehr neugierige
Papageien, die es nur hier auf der Südinsel gibt. Sie sind so
neugierig, dass sie sich alles schnappen, das ihr Interesse weckt. Sehr
beliebt ist dabei alles, das wir zum Trocknen vor die Hütte hängen. Die
Überprüfung kann dabei so gründlich ausfallen, dass aus einer
Regenbäche nur 2cm breite Streifen übrig bleiben. Ich habe es selbst
erlebt, wie sich ein Kea über ein T-Shirt her machen wollt.