Hola liebe Leser,
nach einer sehr langen Abstinenz, hier mal wieder Neues vom Weltenbummler. Nach dem spektakulären Trip auf den San Blas Islands bin ich wieder zurück nach Panama Stadt gefahren, um dort noch ein paar Tage auszuspannen, da es auf den Inseln ja so stressig war. Gewohnt habe ich bei Hector. Es ist einfach anders, mal nicht im Hostel zu wohnen, sondern sich irgendwie wie zu Hause zu fühlen.
Und nun eine wichtige Nachricht an alle:
Ich werde am 26.12.2009 nach genau 370 Tagen nach Deutschland zurückfliegen. Diese Entscheidung ist mir sau schwer gefallen, doch je mehr ich in Lateinamerika bleibe, umso mehr verliebe ich mich in dieses Land, diese Menschen, diese Lebensfreude und das unbeschreibliche Wohlfühlgefühl, das ich hier habe. Diese Entscheidung habe ich unter Tränen getroffen und muß immernoch wenn ich dran denke mehrmals tief schlucken. So werden wir uns in ca. 1 Monat wiedersehen. Ich kanns noch immer nicht glauben.
Sodele nun genug getrauert. Sicherlich fragt Ihr Euch was ich denn zwischenzeitlich getrieben habe.
Seit 24. Oktober bin ich wieder in Peru und habe mich dort am 26. Oktober mit meinen Eltern getroffen, die mit mir 3 Wochen durch Peru reisen. Das Wiedersehen am Flughafen war echt toll! Nach fast einem Jahr Skype und emails mal die Eltern wieder richtig zum anfassen, und wie toll das aussah als sie mit ihren Rucksäcken den Sicherheitsbereich verließen. Zuerst wurde im Flughafen ein Wiedersehenskaffee getrunken, um dann so gestärkt mit dem Taxi durchs nächtliche Lima zur Unterkunft zu fahren. Ich glaube, obwohl nachts ned so viel auf den Strassen los ist, kam der Kulturschock doch relativ schnell. In der Herberge von meinem Freund Percy in der ich fast 2 Monate verbracht habe, haben wir uns dann häuslich niedergelassen. Nach einem kurzen Snack (ich habe Obst gekauft, das die 2 noch nicht kannten, wie zum Beispiel Granadilla, Pico und Maracuya) dazu gabs noch Alfajores, zwei Waffeln gefüllt mit Dulce de leche (Karamellcreme). Danach verabschiedeten sich meine Eltern ins Reich der Träume, denn nach fast 24 Stunden auf den Beinen, wurden die Äuglein doch sehr schwer. Tags darauf, nach dem Frühstück und dem nächsten Kulturschock, nämlich, dass das gebrauchte Toilettenpapier nicht in die Schüssel, sondern in den nebenstehenden Abfalleimer kommt, da die Leitungen zu klein sind und Verstopfung droht, schlenderten wir gemütlich durch Miraflores, ein Stadtteil von Lima und besichtigten die Pazifikküste, den Parque del Amor, das Larcomarcenter, das Goldmuseum, mein Lieblingssupermarkt Vivanda, in dem die 2 peruanischen Mais kennen- und liebengelernt haben und ein nettes Café. Natürlich nicht zu vergessen der allgegenwärtige Verkehr und die nicht vorhandenen Verkehrsregeln. Der Kulturschock war zurück. Abends fuhren wir dann erst mit dem Bus, und als es wegen der Rushhour überhaupt nicht mehr weiterging mit dem Taxi auf den Plaza de Armas, der bei Nacht ganz toll beleuchtet ist. Nach einigen Fotos fuhren wir dann wieder in die Hostel zurück und meldeten uns zum Matrazenhorchdienst. Tags darauf standen wir erst sehr spät auf, aßen im Lokal neben der Unterkunft zu mittag und machten uns wiederum mit dem Bus auf nach La Punta, einer Landzunge, die auch noch zu Lima gehört. Auf dem Rückweg hielten wir dann im Shopping Center Plaza San Miguel, wo Daddy genüßlich einen Big Mäc beim goldenen M verspeiste. Als krönenden Abschluss fuhren wir dann mit dem Taxi zum Parque de los Aguas, dem anscheinend größten Park mit Fontänen, Wasser- und Lichtshows. Uns hats echt gefallen. Schaut Euch nur mal die tollen Bilder an.
Morgens hieß es dann Sachen packen und nochmal Mittagessen und Kaffeetrinken, bevor es mit dem Bus nach Cusco ging. Natürlich fuhren wir mit der besten Busgesellschaft Perus Cruz del Sur, die Eltern unten auf Luxussitzen, und da es die letzten 2 waren, saß ich wie immer oben auf den nicht groß schlechteren. Leider war die Fahrt doch länger und für Mutti doch anstrengender als gedacht. Ihr machten die zahlreichen Kurven und die Höhe, Cusco liegt auf 3200m über dem Meer, zu schaffen. Nach fast 23 Stunden Fahrt kamen wir in Cusco an und bezogen sofort unsere vorgebuchte Unterkunft. Mutti verbrachte den restlichen Tag Cocatee-trinkenderweise im Bett und die 2 Männer gingen Essen fassen. Geschlafen haben wir alle gut. Tags daruf ging es Mutti zum Glück gut und gestärkt mit einem leckeren Frühstück machten wir die Stadt unsicher. Angefangen haben wir mit dem nahe gelegenen Handwerksmarkt in dem die 2 nicht mehr aus dem Staunen heraus kamen, denn die Farben der angebotenen Produkte und die Vielfalt ist schon überwältigend. Mutti schlug auch gleich zu und kaufte sich ne ganz tolle Tasche. Danach liefen wir dann ins Stadtzentrum um den Plaza de Armas, die Kathedrale, die hölzernen Balkone der Häuser, das Stadtviertel San Blas und die dazugehörige Kirche anzuschauen.
Plaza de Armas / Cusco
Mittagessen waren wir im Restaurant Heidi, mit deutschem Besitzer. Dort haben wir echt gut gegessen. Danach waren wir noch in nem tollen Café und haben so den Nachmittag lecker ausklingen lassen.
Tags darauf machten wir uns auf die ersten Spuren der Inkas und machten eine Tour durch das „Heilige Tal“ und schauten uns mehrere Inka Ruinen an. Unter anderem Pisaq, Urubamba und Olaytaytambo, hört sich doch toll an, oder? In Pisaq angekommen hieß es erstmal wandern um an die Ruinen anzukommen und so machten wir mal wieder Bekanntschaft mit dem fehlenden Sauerstoff.
Schwer schnaufend erreichten wir dann Pisaq und wurden reich belohnt. Aber seht selbst:
Danach gings Mittagessen in Buffetform und weiter nach Olaytaytambo, wo sich Inkaterrassen steil an den Berg klammern und bestiegen werden wollen. Aber oben angekommen, stellte man schnell fest, es lohnt sich. Der Blick über das heilige Tal war einfach überwältigend. Maisfelder, hohe Berge, Inkaruinen und überall laufen Leute in traditioneller Kleidung herum.
Nachdem wir diese Ruine und eine weitere besichtigt hatten, kamen wir gegen 20 Uhr wieder in Cusco an und starteten wieder den Mstratzenhorchdienst. Denn morgen früh geht’s früh raus, denn der Zug nach Machu Picchu fährt um 7.42 Uhr ab. Der Abschied aus Cusco fiel uns einerseits schwer, denn die Stadt liegt wunderschön und bietet viel Interessantes, doch andererseits freuten wir uns sehr auf eine Unterkunft mit heißem Wasser, denn dieses gab es in Cusco nicht und so blieb uns nichts anderes übrig als uns täglich mit heißem Wasser aus der Thermoskanne zu waschen.
Mit dem Taxi sind wir dann zum Bahnhof gefahren und dann 3,5 Stunden nach Aguas Calientes, der Station von Machu Picchu. Im Gegensatz zum ersten Mal, als Steffi und ich nach Aguas Calientes gelaufen sind war diese Art doch um einiges bequemer und die Sicht teilweise spektakulär. Dort angekommen fanden Mutti und ich ein tolles Hotel und ein wunderschönes Zimmer mit HEIßEM WASSER!!!! Danach gingen wir dann chinesisch essen. Um besser zu verdauen entschied ich mich die Vorzüge heißer Quellen zu erkunden und Mutti & Vati durchforsteten das Dorf! Nachdem ich diese Osase des Wohlfühlens und Erholens verlassen hatte sah ich aus wie ein aufgequollener Schwamm. Wirklich zufällig kamen die beiden gerade am Ausgang vorbei, als ich rauskam. Zusammen liefen wir wieder zurück ins Hotel und freuten uns sehr auf den kommenden Tag in den Ruinen von Machu Picchu.
Um 4.30 Uhr aufgestanden, um 5 Uhr gefrühstückt und um 5.30 Uhr mit dem Bus zu den Ruinen hochgefahren. Leider war es sehr sehr sehr bewölkt, feucht-kalt und regnerisch. So machten wir uns erstmal auf zur Inka-Brücke. Wir hatten echt Glück, denn als wir dort ankamen riss der Himmel auf und gab den Blick auf diese frei.
Mutti im Nebel von Machu Picchu
Leider fing es dann auf dem Rückweg zu regnen an, und so beschlossen wir uns erstmal unterzustellen um dem Regen aus dem Weg zu gehen. Nach ca. einer halben Stunde hörte es auf und wir erkundeten weiter die Ruinen, die kleinen Häuschen, einige Tempel, versteckte Gänge, Balkone und viele kleine Wasserleitungen.
Und zusehends wurde das Wette immer besser. Die Sonne kam heraus und verscheuchte alle übrig gebliebenen Wolken. Zusammen liefen wir dann zur „Puerta del Sol“, dem Eingang zur alten Inka Stadt, hoch über Machu Picchu, wo der Inka Trail ankommt. Nach guten 50 Minuten bergauf kamen wir atemlos an und verblieben sprachlos, denn die Sicht vo hier aus auf die Ruinen und die umliegenden Berge ist einfach atemberaubend!
Dort saßen wir einfach und genossen. Nach ca. 1,5 Stunden brachen wir wieder auf, den gleichen Weg zurück, kamen in den Ruinen an und machten noch viele Fotos mit der nun wolkenlosen Sicht.
Vati sagte mir abends , dass er circa 250 Fotos am heutige Tag geschossen hatte. Geschlafen haben wir nach einem leckeren Essen wieder sehr gut.
Am darauf folgenden Tag gings mit der Bahn wieder zurück Richtung Cusco, doch da der Zug nicht ganz nach Cusco fuhr, mussten wir noch ca. 2 Stunden im Taxi verbringen, um dann an unserem alten Hostel in Cusco vor verschlossenen Türen zu stehen. Zum Glück kannte der Taxifahrer „zufälligerweise“ ein Hotel in der Nähe in dem wir dann die Nacht verbrachten. Abends gingen wir dann mit unseren Freunden Bob & Pat nochmals in das deutsche Restaurant essen.
Um 8 Uhr morgens standen wir pünktlich am Terminal um den Bus nach Puno zum Titikakasee zu besteigen. Die Fahrt, die uns bis auf 4200m über dem Meer brachte war landschaftlich sehr beeindruckend. Kurze Einblicke in das ländliche Leben erhaschten wir auch, als wir durch kleine Dörfer fuhren. Kurz vor Puno änderten wir dann unsere Pläne, da Puno eine eher hässliche Stadt ist und fuhren kurzerhand weiter nach Copacabana, dem Dörfchen am Titikakasee auf der bolivianischen Seite, Um dort anzukommen fuhr leider kein Bus mehr. So gruppierten wir uns aus dem Bus zusammen und mieteten uns kurzerhand einen Kleinbus, der uns bis zur Grenze brachte. Die Formalitäten waren schnell und komplikationslos und gegen 20 Uhr Ortszeit Bolivien kamen wir in Copacabana an, fanden ein tolles Hotel und gingen dann noch ganz toll Abendessen.
Ich denke den ersten Kulturschock haben meine Eltern gut überstanden und ihnen gefällts, obwohl es eine ganz andere Art Urlaub ist, als die die sie bisher gewohnt waren.
Also Leute, das wars mal wieder von der anderen Seite der Erde!
Viele Grüße nach Hause von Stefan, Brigitte und Steffen.