Sodele liebe Leser,
es geht wieder weiter. Zwar ned so
spektakulär wie mit dem letzten Video, aber auch aus La Paz, vom
Titikakasee und von der Isla del Sol gibt es doch so einiges zu
erzählen.
Angefangen hat das ganze Abenteuer nach
der doch sehr „kühlen“ Busfahrt von Uyuni nach La Paz. Falls Ihr
Euch nicht mehr daran erinnern solltet, einfach im Bericht über
Uyuni nachlesen. Was so über La Paz gesagt wurde im Bezug auf
Diebstähle, Überfälle und unfreundliche Leute, kann ich ganz und
gar nicht bestätigen. La Paz ist eher eine Stadt der Superlative und
der außergewöhnlichen Dinge. Erstmal ist zu erwähnen, dass die
Stadt auf 3800 Meter über dem Meeresspiegel liegt, am Fuße des
schneebedeckten Berges, dessen Namen ich mir nicht merken kann
(sorry).
Bemerkenswert finde ich es auch, dass die Zebrastreifen in
La Paz von Zebras überwacht werden. Da verkleiden sich doch echt
Leute als Zebras und regeln den Verkehr an Zebrastreifen! Fand ich
superwitzig! La Paz liegt am Ende eines breiten Tales und man hat
somit von verschiedenen Punkten eine superduper Aussicht auf die
Stadt! Natürlich darf an dieser Stelle das höchstgelegene
Fußballstadion nicht fehlen, in dem vor circa 4 Wochen die
bolivianische Nationalmannschaft 6:1 gegen die Argentinier gewonnen
haben. Das Land war an diesem Tag im Ausnahmezustand! Und 2 Tage
später gab es das Jahrhundertspiel auf DVD zu kaufen! Ja Ja die
Bolivianer! Das Stadion ist echt toll und vor allem die
südaerikanische Stimmung während des Spiels konnte ich echt
genießen, denn an dem Samstag, den ich im Stadion verbracht habe,
fanden gleich 2 Spiele statt; La Paz F.C. gegen Real Potosí und The
Strongest (La Paz) gegen Blooming (Santa Cruz). Die Spiele fand ich
jetzt ned so der Knaller, doch die Leute waren völlig aus dem
Häuschen! So gefällt auch mir Fußball. Auch die Busse sind hier
besonders, denn es sind fast nur kleine Minibusse (meistens bis
unters Dach vollgestopft) in denen Fahrer und eine weitere Person
arbeiten. Die weitere Person sitzt an der Schiebetüre und schreit
sich die Stimmbänder wund, nämlich wohin der Bus fährt und was es
kostet. Und das ohne Pause und egal ob der Bus steht oder fährt! Und
jetzt stellt Euch mal vor, Ihr steht an so einer Haltestelle und da
stehen so 60-80 Busse da, was das für ein Lärm ist! Mit so einem
Minibus bin ich dann auch zum „Valle de la luna“ dem Mondtal
gefahren, für 15ct ca. 35 Minuten. Und toll ist die Busse halten wo
man ihnen gerade ein Zeichen gibt oder dem Fahrer sagt wo an
aussteigen will. Nicht wie in Deutschland nur an den Haltestellen.
Und losgefahren wird erst wenn der Bus voll ist. Einen Fahrplan
gibt’s ned! Das Tal an sich sieht schön aus, ist aber ned der
Knaller (siehe Gallerie Bolivien)! Nach ein paar Tagen bin ich ja
wie ihr schon lesen konntet nach Rurrenabaque geflogen. Und zwar vom
höchstgelegenen Flughafen der Welt auf 4020m über dem Meer! Nach
der tollen Dschungelwoche hab ich mir noch die tolle „Spiningstunde“
gegönnt (Video Deathroad). Das war der absolute Knaller. Einen Tag
später war ich dann kulturell und auf Incas Spuren unterwegs und
zwar nach Tihuanaco. Nachdem ich ca. 30 Minuten alleine im Bus
dorthin saß und mir zwischenzeitlich mein bolivianisches
Lieblingsessen, Saise mit Nudeln, gegönnt hab, kam ein Peruaner dazu
und der Bus war voll :-) denn es ging los, 70km für 2 Euro.
Mit dem
Beifahrer, der ständig „Tihuanaco“ durchs Fenster schrie, hatten
wir viel Spaß. Dort angekommen, trafen wir noch 2 Deutsche und
gönnten uns für insgesamt 6 Euro einen Führer, der uns diese doch
sehr interessante Stätte ganz toll erklärte! Zu sehen gab es eine
7-stöckige Pyramide, mehrere meter hohe Statuen und das „bekannte“
Sonnentor (hab ich vorher noch nie gehört!) Mit Eintritt (8 Euro),
Führer (1,50 Euro) und Transport (4 Euro) hat mich dieser Trip 13,50
Euro gekostet, eine Tour, die von vielen Agenturen angeboten wird,
kostet ohne Eintritt 24 Euro, d.h. plus Eintritt 32 Euro! Wahnsinn
oder? Am nächste Tag bin ich dann mit dem Bus nach Copacabana
gefahren. Nein Nein, nicht an den bekannten Strand nach Rio de
Janeiro in Brasilien, sondern in die Stadt am Titikakasee, von der
man aus zur Isla del Sol, der Sonneninsel, fahren kann.
Leider kam
der Bus etwas später an und das letzte Boot war schon weg! So durfte
ich dann eine Nacht in dem Ort verbringen, was sich nachher doch als
sehr erlebnisreich herausstellte. Denn zum Sonnenuntergang bin ich
ca. 45 Minuten lang auf den Hausberg gestiegen. Toll, einzigartig!
Von hier oben aus hörte man sogar die Musik des Festes, das unten in
der Stadt stattfand! Beim Abstieg traf ich kurz nach Beginn eine
weinende alte Frau mit 3 Kindern. Ich fragte ob sie Hilfe benötige
und sie gab mir zu verstehen, dass die 8 jährige behinderte
taubstumme Paula nicht herunterlaufen könne. Ich hab sie geschultert
und so gings dann den Berg herunter. Die Oma war sturtzbesoffen, wie
alle Leute im Ort. Sowas hab ich noch nie gesehn, jeder schwankte,
jeder bot mir was zum Trinken an, laute Musik und sehr sehr
ausgelassene Stimmung. Eigentlich was ganz tolles, doch mit Paula auf
den Schultern, versuchte ich Ihre Familie zu finden, was mit
betrunkener Oma, einer 7 und einem 3 Jährigen doch sehr schwierig
war! Na ja irgendwann kam dann mal eine Tante, der habe ich dann
Paula überlassen! Die war einfach supergoldig. Ständig fuhr sie mir
über den Bart und steckte mir ihre Finger in die Ohren! Am nächsten
Tag fuhr ich dann mit dem 8.30 Uhr Boot auf die Insel, kam im Süden
an und lief ca. 2,5 Stunden über die Insel nach Norden. Toll. Was
für eine einzigartige Landschaft. Foto glühte. Da ich meinen
Schlafsack dabei hatte, mußte ich mir keine Gedanken über die
Rückfahrt machen, sondern ich fand eine ganz tolle Unterkunft (Bett
1 Euro, Abendessen: Forelle mit Kartoffeln und Gemüse 2 Euro). Dort
habe ich dann einen superschönen Sonnenunter- und Aufgang erlebt,
denn mein Zimmer hatte Seeblick. Übrigens war ich auch der einzige
Gast! Nach einer leider kurzzeitig recht feuchten Wanderung am
nächsten Tag zurück in den Süden (Regen und Hagel) durfte ich noch
von 11.30 Uhr bis 15.30 Uhr auf das Boot warten. Zum Glück hab ich
grad ein tolles Buch dabei! BUCHTIPP: What is the What, die
Geschichte eines sudanesischen Flüchtlingskind, das innerhalb kurzer
Zeit mit vielen anderen zusammen nach Kenia lief! Toll! Sehr
eindrücklich. Nach einer weiteren Nacht, nahm ich dann am 7.5. den
Bus nach Lima! Somit hieß es „Tschüß Bolivien und Hallo Peru!“
Ich habe die 7 Wochen echt genossen, mich sehr wohlgefühlt und die
Bolivianer und ihre Kultur schätzen und lieben gelernt! Ich freue
mich jetzt aber auch auf Peru! Bleibt dran!