Sodele ich bin wieder da! Zwar am Arsch
der Welt, aber Internet gibt’s! Nach 3 tollen Tagen Trekking durch
tolle patagonische Landschaften und einem Grenzübergang wie ich ihn
so noch nicht erlebt hab und einer sehr spektakulären Bootsfahrt ,
bin ich in Villa O'Higgins / Chile angekommen. Dazu aber später
mehr!
Da Ihr sicher wissen wollt, was ich so
in der letzten Zeit so erlebt hab, hier nun der Bericht.
Nach dem eher verregneten Tekking im
Torres del Paine Nationalpark bin ich mit dem Bus nach El Calafate /
Argentinien gefahren um mir dort den berühmten Gletscher Perito
Moreno anzusehen. Einer der wenigen Gletscher die immer noch wachsen.
Ich hatte per Telefon eine Reservation in einer Jugendherberge
gemacht. Dort angekommen, wurde ich dann um Mitternacht in eine
andere JuHe geschickt, um mit dort anzuhören dass ich zwar ne
Reservierung habe, aber kein Bett, da der Kollege vergessen hat, ein
Bett in mein „Fenster“ im Buchungsprogramm zu ziehen! AHHH! Der
Typ hat dann zig andere Hostels angerufen und letztendlich auch ein
freies Bett gefunden! Taxi dorthin wurde bezahlt und geschlafen hab
ich dann in einem Gartenhäuschen mit 2 Stockbetten darin. Morgens
hab ich dann in die Jugendherberge gewechselt. Und los ging die
Exkursion zum Gletscher. Mit ner sehr netten Reisebegleitung, die
sehr viel über die patagonische Pampa erzählte. Der Gletscher war
wirklich beeindruckend. 30Km lang, bis zu 60m hoch, eisblau und nicht
wie ich erwartet habe weiß. Zuerst konnte man über Holzstege den
Gletscher bestaunen, natürlich auch zusehen wie der Gletscher kalbt,
da er täglich ca. 2m wächst, durch das Kalben aber auch täglich 2m
verliert. Danach gings aufs Boot um bis auf 250m an den Gletscher
heranzufahren. Wow! Die Höhe ist beeindrucked! Bis zu 60m. Wow. Die
Heimfahrt hab ich verschlafen!
Abends gings dann weiter nach El
Chaltén, da es in El Calafate nix zu sehen gibt, da die Stadt nur
existiert um die Touristenmassen im Sommer zu beherbergen.
El Chaltén liegt direkt zu Fuß des
Fitz Roy Massivs. Leider auch nur ein Touriort, der seit 1985
existiert.
Am nächsten Morgen mußte ich dann
erst meine einzige lange Hose suchen, da sie ein Israeli ausversehen
im Dunkeln in seinen Rucksack eingepackt hatte. Mit ihm bin ich dann
auch aufgebrochen, um einen Wasserfall anzuschauen. War toll, doch
unser Entdeckerdrang war stärker und so bestiegen wir einen kleinen
Berg links des Wasserfalls und hatten von dort eine supertolle Sicht
auf das komplette Fitz Roy Massiv! Auf dem Gipfel dieses Bergs blies
der Wind so stark, dass man kaum aufrecht stehen konnte. Dort tranken
wir auch einen Tee, den wir mitgebracht haben. Schwierig war es nur,
den Tee in die Tasse zu bringen. Der Abstieg war dann wieder sehr
„windstill“! Abends trafen dann eine Mitbewohnerin der Herberge
und ich die Entscheidung, den Grenzübergang nach Chile zu Fuß zu
bestreiten. Da es ca. 20km zu laufen waren, besorgten wir uns noch
ein Pferd um unser Gepäck auf eine chil. Estanzia zu bringen, in der
wir übernachten wollten.
REGEN! Der erste Blick nach draußen
und wir wollen heute 20km laufen!!! AHHHH! Alles in Plastiktüten,
gefrühstückt und dann in den Bus, denn wir mussten erst zu einem
See fahren, ihn überqueren, am anderen Ufer unseren Ausreisestempel
von Argentinien abholen, Gepäck aufs Pferd, und dann gings los!
Durch Wald, kleine Flüsschen und tollen Landschaften, und plötzlich
2 Schilder „Bienvenido en Argentina“ und „Bienvenido en Chile“
mitten im Wald! Kein Grenzer, keine Kontrolle, nichts. Nach weiteren
Kilometern erreichten wir mitten im Wald ein chil. Flugfeld. Sehr
komisch sowas mitten im Wald zu finden. Nach weiteren tollen
Eindrücken kamen wir dann gegen Abend an dem chil. Grezposten in der
Nähe der Estanzia an, ließen unsere Pässe stempeln und bezogen
dann unser Quartier in der Unterkunft. Eine ganz nette chil. Familie
wohnt dort über der Sommer und bietet für 5000 chil. Pesos ein Bett
mit Frühstück! Dort aßen wir auch zu Abend. Es gab
Meeresfrüchstesuppe und danach frisch geschlachtetes Rind mit
Kartoffelpüree. Sehr lecker. Frisch geschlachtet deswegen, da
überall Fleischstücke zum Trocknen hingen. Gut geschlafen. Am
nächsten Tag mussten wir dann bis 17 Uhr auf das Boot warten, dass
die letzten Tage wegen starken Winds nicht fuhr! Es kam, und es wurde
eine sehr spektakuläre Fahrt! Das Boot schaukelte nicht schlecht und
die „Matrosen“ mussten mehrere Male raus um die Fahrräder der
Mitfahrer zu befestigen! Nach ca. 3,5 Stunden erreichten wir die
Anlegestelle. Der Kapitän des Schiffes nahm uns dann noch mit nach
Villa O'Higgins (250 Einwohner & ein Flugfeld). Dort fanden wir
eine tolle Herberge und durften erfahren, dass wir erst am Samstag
weiterfahren können. Egal. Man hat ja Zeit! Un nu bin ich hier. In
the middle of nowhere. Aber es gibt FREE INTERNET!
Weiter geht’s nun auf der Careta
Austral in Chile nordwärts Richtung Santiago de Chile.
Also Leute macht's mal gut und grüßt
mir die Heimat!