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Andrea´s & James honeymoon

Patagonia I

CHILE | Friday, 14 November 2008 | Views [1029] | Comments [1]

James auf der windigen Haengebruecke

James auf der windigen Haengebruecke

Im Deluxe Nachtbus (war sein Geld wert, da wir schlafen konnten) sind wir von Santiago nach Puerto Montt gereist, wo wir am Samstag morgen von frischen Temperaturen begruesst wurden... Am Montag sollten wir das Navimag Faehrschiff besteigen, welches uns an der Kueste Patagonien´s entlang nach Puerto Natales bringen sollte. Das Wochenende wollten wir nutzen die Insel Chiloe zu erkunden und haben zu diesem Zweck einen kleinen feuerroten Toyota gemietet. Wie schoen war das fuer uns nach so langer Zeit endlich mal wieder selbst zu entscheiden, wo wir halt machen wollen...

Waehrend uns eine kleine Autofaehre auf Chiloe uebersetzte, haben wir beim (zweiten) Morgenkaffee Pelikane und Seeloewen beobachten koennen... Das Wetter hatte es sehr gut mit uns gemeint - so hatten wir das gesamte Wochenende blauen Himmel und viel Sonnenschein, was unsere Eindruecke von der Insel bilderbuchartig werden liess.

Die Insel hat uns mit ihren kunterbunt bemalten Holzhaeusern sehr an skandinavische Regionen erinnert. Man findet ueberall auf der Insel viele kleine Cabañas (das sind kleine Holzhuetten), welche vorallem mein Entzuecken weckten. Der Zufall wollte es, dass wir diese Nacht in so einem Cabaña direkt am/auf dem Huillinco See verbringen sollten - traumhaft schoen! Wir hatten sogar unseren kleinen Ofen, den wir tuechtig einschuerten.

Wir hatten gelesen, dass man auf Chiloe sehr guten Fisch und Meeresfruechte essen kann. Wir koennen das absolut bestaetigen, jedoch war die Meeresfruechtesuppe, die ich mir nichts boeses ahnend bestellt hatte, nicht nach meinem gusto... (selbst James konnte da nicht ran!)

Erstaunlich fand ich, dass wir am 1. November ganz viele Inselbewohner auf den Friedhoefen antrafen. Scheinbar wird dort Allerheiligen in aehnlicher Weise - dank der guten alten Missionarsarbeit - zelebriert.

Nachdem wir das Auto am Montag morgen wieder heil in Puerto Montt abgeliefert hatten, konnten wir klar Schiff machen und letzte Vorbereitungen fuer die 4-taegige Fahrt auf dem Navimagschiff machen.

Das Schiff (ca. 120m lang und 23m breit) war mit mehreren Decks doch recht gross. Wir hatten wieder mal Glueck und mussten unsere 4-Mann Kajuete mit niemandem teilen! Auf diesem Schiff sollten sich auch alle Mietglieder der spaeteren Torres del Paine Wandergruppe treffen... aber hierzu spaeter.

Bis auf die 12h, die das Schiff auf dem intensiv seegaengigen Pazifik entlangfuhr, hatten wir eine voellig enspannte Zeit auf dem Schiff. Diese 12h allerdings haben wir in Horizontaler verbracht. An Mahlzeit oder einfach nur mal Aufstehen war nicht zu denken, da bereits beim geringsten Versuch, den Kopf vom Kissen abzuheben, Uebelkeit sich spuerbar machte. Erspart blieb uns allerdings was andere in die Toiletten trieb... Es gab aber auch Passagiere, die waehrend dieser schwank- und schaukelintensiven Phase genuesslich ihr Abendessen einnahmen.

Die Zeit auf dem Schiff war sehr erhohlsam! Wir haben die Zeit damit verbracht, andere Mitreisenden kennenzulernen, die am Schiff vorbeiziehende Landschaft zu bestaunen, zu lesen etc. Einer der Hoehepunkte der Reise waren sicherlich als wir am Gletscher Pioux XI (angeblich der groesste in Suedamerika) entlangglitten und als wir kurzen Landgang auf Pueblo Eden machten. Dieses Dorf liegt voellig abgeschieden von jeglicher Zivilisation. Vor nur 50 Jahren haben die wenigen Menschen dort voellig autark gelebt und nackt nach ihrer Hauptnahrungsquelle den Muscheln getaucht. Jetzt werden sie einmal pro Woche von dem Navimagschiff angefahren und man findet auf der Insel Spirituosengeschaefte...

Als wir 4 Tage spaeter vom Schiff in Puerto Natales ausgespuckt wurden, hat es in Stroemen geregnet. Vielleicht haetten wir das bereits als Warnung wahrnehmen sollen... Puerto Natales ist eine kleine (ca. 20000 Einwohner) sehr huebsche Stadt im Sueden Chile´s, wunderschoen umrahmt von schneebedeckten Bergen. Wir haben die gemuetlichen Cafes und das gute Essen dort sehr genossen. Wir hatten uns mit 9 anderen Reisenden vom Schiff zusammengetan und unsere Route durch den Nationalpark Torres del Paine gemeinsam geplant. James und ich hatten uns u.a. extra noch Gletscher-Schlafsaecke gekauft, damit wir nicht so frieren muessen nachts im Zelt. Am Abend vor der 5-Tagestour hatten wir uns alle nochmal bei superguter Pizza gestaerkt.

Der Park ist wunderschoen mit tuerkisfarbenen Seen, Gletschern und den beruehmten Torres, die dem Park den Namen geben. Im Park gibt es oft Wind von bis zu 100km/h und das Wetter wechselt von einem Moment zum anderen. Wir wollten das nicht so recht glauben, bis wir selbst vom Wind umgeweht wurden.... Mit Rucksack, welcher mit Zeltausruestung und Essen beladen recht schwer wurde, wird die Tour durch den Park recht anstrengend. Wie schoen ist es, sich nach einem Tag schweisstreibender Wanderung in Kaelte und leider auch oft Regen bei einer Suppe aufzuwaermen. Der Pulvercappuccino und die mitgebrachten Schokokekse schmecken unter diesen Umstaenden dreimal so gut! Dank der Spezialschlafsaecke und unserem wetterbestaendigen Zelt haben wir nachts nicht gefroren. Uns beiden hat diese Wanderung trotz grosser Anstrengung und nicht immer idealen Sicht- und Witterungsbedingungen echt gut gefallen und wir haben beschlossen, unsere zukuenftigen Wanderungen nicht wirklich zu sehr vom Wetter abhaengig zu machen. Leider hat James in seinen neuen Stiefeln ganz boese, riesige Blasen an beiden Fersen ausgebildet. Er hat dennoch 4 Tage lang tapfer weiter gemacht (!), was ihm ganz bewundernde Blicke und viel Anerkennung von unserer Gruppe einbrachte, insbesondere nachdem alle die digitalen Fotos der Endprodukte der wunden Fuesse gesehen hatten.

Wir haben uns heute morgen von Puerto Natales verabschiedet und sind jetzt auf dem Weg nach Ushuaia. Das liegt in Argentinien und ist an der suedlichen Spitze des Kontinents gelegen. Heute Abend wollen wir nochmal schoen Essen gehen hier in Chile (sind per Bus bis Punta Arena gefahren), wo wir uns sehr wohl gefuehlt haben und was wir sehr als Reiseziel empfehlen koennen.

Leider sind gar keine der lieben, kleinen Nachrichten (worueber ich mich immer so gefreut habe!) mehr fuer uns hinterlegt worden???? Lasst doch mal wieder von euch hoeren....

 

Comments

1

liebe andrea und james
wir haben mit grosser freude und neugier euren reisebericht aus chile empfangen.gott sei dank geht es euch gut.tapferer james,gute besserung.
habt ihr unsere e mails noch nicht empfangen?
ich freue mich auf unser wiedersehen,und dann können wir am 4. advent unser weihnachten feiern.das wäre sehr schön.
passt gut aufeinander auf,und seit vorsichtig.
ich umarme euch ganz fest,und wünsche euch
alles gute.
in liebe eure mama und thomas

  thomas und mama Nov 18, 2008 3:11 AM

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Die Torres bestrahlt vom Sonnenschein (nach ihnen ist der Park benannt)

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