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Alltag Alltag in China (Peking - Shihezi, Xinjiang)

Freiheit

CHINA | Monday, 11 April 2011 | Views [356] | Comments [2]

Seit einer Woche besitze ich ein Fahrrad und geniesse meine neue Freiheit. Nun sieht man mich in Shihezi über Fahrradwege und Trottoirs rauschen, wenn es sich nicht vermeiden lässt, auch mal eine Strasse benutzen; das ist nämlich gefährlich. 

Nicht nur wegen der Schlaglöcher, die durchaus auch mal das Ausmass von Fallgruben annehmen können, wegen lose herumliegenden, den Verkehrsfluss hemmenden Pflastersteinen (Hindernisse, die nebst besonders bei Nacht tückischen, unvermittelt auftauchenden Bodenwellen ebenso Fuss- und Fahrradwege unsicher machen), sondern auch und hauptsächlich wegen der Lastwagen, Busse und Autos, wobei letztere, wenn es die Situation erfordert, durchaus auch einmal auf Rad- und Gehwege ausweichen.

Kleinigkeiten (die es allerdings zu beachten gilt) im Vergleich zu diesem herrlichen Gefühl, auf einem guten Velo zu sitzen und aus eigener Kraft vorwärts zu kommen, seine Kreise weiter zu ziehen und nicht zuletzt zu einem unter vielen zu werden. Die Anschaffung eines Fahrrads war nämlich auch eine Massnahme zu meiner Integration. Ist man doch, so dachte ich mir, auf einem Rad (und zumal auf einem aus heimischer Produktion bzw. Distribution) schon beinahe ein Chinese bzw. als Fremder – sofern man nur schnell genug fährt – kaum zu erkennen. Und ich werde daher für einmal dem Rat meines fürsorglichen chinesischen Freundes Linkang nicht folgen, der mich dazu bringen will, mir die Nationalflagge auf den Rücken zu heften und den Autofahrern nebst allen anderen dadurch zu signalisieren, dass hier ein Laowai fährt, den es zu achten und schonen gilt, ein Ruishiren überdies (Schweizer), von denen gibt es sowieso nicht so viele. 

Mit der Diebstahlgefahr allerdings, mit der ist nicht zu spassen. Deshalb nehme ich auch entsprechende Warnungen, die sich oft mit eindrücklichen Schilderungen der Findigkeit und des Fleisses der hiesigen Fahrraddiebe verbinden, ernst, so ernst, dass ich mein Rad nachts regelrecht im Keller verstecke und tagsüber sowieso immer zweifach abschliesse bzw. anbinde, auch und gerade an der Uni, wo meine besorgten Studenten mir nahe legten, das Fahrrad im Klassenzimmer abzustellen (was ich aber, nicht zuletzt weil dieses im fünften Stock liegt, nun doch als übertrieben abtat).

Frage: Wie erkenne ich unter Dutzenden von geparkten Fahrrädern das meine (wenn es noch nicht gestohlen ist)? – Es ist das mit dem höchsten Sattel.

Comments

1

na das wurde aber auch langsam zeit! wie hast du es nur so lange ausgehalten, ohne velo? aber du fährst doch nicht etwa ohne helm? ;-) verzier es mit fcb-klebern, dann klaut es sicher keiner ;-)))

  daniela Apr 12, 2011 8:59 PM

2

Das frage ich mich auch ... und muss gestehen, dass ich bisher noch keinen Helm trage (schlecht für die Integration). <br>Den FCB und sein glorreiches Sturmduo Frei und Streller kennt man hier auch, also keinen Spott, bitte!

  ollo Apr 13, 2011 5:06 PM

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