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Alltag Alltag in China (Peking - Shihezi, Xinjiang)

Nudeln

CHINA | Sunday, 13 March 2011 | Views [424] | Comments [2]

Ans Schlaraffenland gewöhnt man sich schnell. Vielleicht ist es am Anfang noch was Besonderes, dass man täglich essen geht, manchmal auch zweimal, dass man bestellt und in Nullkommanichts steht ein dampfender Teller vor einem; dass das Essen fast immer gut, sehr gut schmeckt und man dafür, denn so ist das im Schlaraffenland, zwar heutzutage nicht mehr gar nichts, aber sehr wenig zu bezahlen hat (in einer der über den ganzen Campus verstreuten Mensen kostet ein Essen so ab etwa 4.50 RMB, und für das Dreifache gibt es auch ausserhalb einen Teller Spaghetti mit Fleisch und Gemüse).

Die „Spaghetti“ habe ich natürlich extra hier hingeschrieben, um zu sehen, wie sie sich in einem Bericht aus Xinjiang machen, ob das allzu fremd anmutet und womöglich gleich einen Protest auslöst (italienische Regierung zitiert den chinesischen Botschafter, der umgehend auf die Schweiz verweist, die sich jedoch wie immer neutral verhält), wenn nicht gar eine Nudelkrise.

Wenigstens wären wir jetzt endlich bei den Nudeln, für die die autonome Provinz Xinjiang berühmt ist. Es gibt lange und kurze, dünne und dicke, breite und schmale. Und Teigtaschen gibt es auch, sodass man den Protest der italienischen Regierung inzwischen nachvollziehen kann. Denn die alte Streitfrage, wer die Nudel erfunden hat, ist noch immer nicht entschieden.

Und fern läge es mir, in dieser Frage Stellung zu beziehen. Als Gast in Xinjiang und regelmässiger Nudelesser möchte ich nur auf eine gewisse Omnipräsenz der hiesigen Nudel hinweisen, die von mittags bis spät abends anzutreffen ist, sei es, dass man sieht, wie sie in Garküchen zubereitet, in Restaurants serviert oder lässig in einem Plastiksäckchen am Handgelenk mitgeführt und nach Hause getragen wird.

Dass man als Schlaraffenlandbewohner nun aber hier, in Shihezi und in einem der muslimischen Xinjiang-Restaurants, auf seine Nudeln oder was auch immer vielleicht etwas länger wartet als sonst in China, hat mit einem Phänomen zu tun, das mir ein Gewährsmann mit „Xinjiang-Speed“ übersetzte. Womit gemeint sei, dass man sich hier bei der Zubereitung der Speisen etwas mehr Zeit lasse. Und ich vermute, auch sonst. Das gefällt mir.

 

Comments

1

De bisch du ja i däm Xinjiang quasi im bärnbiet vo china glandät :-)

  ursa Mar 14, 2011 2:14 AM

2

God!! I just konw the picture,but the words here I think they are a sealed book for me~~

  Wei Mar 15, 2011 2:06 AM

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