Konversation zwischen einem Reisenden (JH) und dem Nguyen (Ich nenn ihn jetzt mal einfach so, da dass ein recht haeufig vokommender Name ist - heisst wahrscheinlich so viel wie Juergen oder Karl-Otto). Nguyen ist der Bellboy unseres Hotels. Features: Naja, wie alle Vietnamesen halt. Wobei man muss ja sagen, denen geht es genauso wie uns. Fuer die schauen wir auch alle gleich aus. Nur so laesst sich erklaeren, dass man beim Fruehstueck mind. 4 Mal gefragt wird:" Excuse me, may I ask you for your room number?"
Hier also die Konversation:
Nguyen: "Where you want go?"
JH: "To the airport."
Nguyen: "The international airport?"
JH: "Yes, are there two?"
Nguyen (schaut verdutzt): "No"
Was soll uns das kleine Beispiel vermitteln? Sie wollen helfen und sind sehr bemueht, aber meist ist man nacher verwirrter als vorher. Ebenso als wir an unserer Hotel-Rezeption nach einem guten Hamburger-Restaurant gefragt hatten. Reaktion von Nguyen (diesmal ein anderer). Oeffnet Google, gibt "Hamburger" als Suchbegriff ein. Ist enttaeuscht, da vor allem informative Sites zu Hamburgern angezeigt werden (Wikipedia, etc.). Gibt danach "Hamburger Restaurant" ein. Wieder Enttaeuschung im Gesicht. Diesmal werden zwar entsprechende Links aufgefuehrt, aber nichts in Saigon. Naechster Versuch: "Hamburger Restaurant SG". Tja Google hat nur keine Ahnung was "SG" bedeuten soll. Danach ein letzter Versuch mit ausgeschriebenem Ortsnamen, et voila! Wir verlassen den Service Desk eines fuer vietnamesiche Verhaeltnisse Nobelschuppen mit der "persoenlichen" Empfehlung des Hotels. Von dieser Art von Geschichte koennten wir unsere Wohnung innen und aussen tapezieren. Sobald man sich an dieses grundsaetzliche Verhalten gewoehnt, geht man mit Freude durchs Leben.
Wir sind also so gut wie am Ende unserer Reise. Was haben wir noch seit Phnom Penh gemacht? Wir sind per Bus wieder nach Vietnam zurueck. Kleines Highlight an der Grenze: Per Scanner messen die bei jedem Einreisenden Fieber fuer nen schlappen Dollar. Und das ganze bei knapp 40 Grad Aussentemperatur. Wer hat denn da bitte keine erhoehte Temperatur? Der kambodschanische Grenzuebergang ist eine Schranke mit ner Schnur dran, so dass der Grenzotto nicht aus dem Schatten seiner Bambushuette hervortreten muss. Der vietnamesische Uebergang ist ein Tor von Ausmassen die dem Siegestor auf der Leopoldstr. mehr als nur Konkurrenz macht.
Wir sind dann fuer noch 5 Tage in ein Eco-Resort (Mango Bay) auf Phu Quoc. Die habens tatsaechlich ernst gemeint mit Eco! Kein Kuehlschrank, kein TV und vor allem keine Klimaanlage. Dementsprechend offen waren die Huetten auch gebaut, so dass der permanent vom Schweiss verklebte Koerper zu mindest ein wenig Kuehlung erfahren hat. Die Flip-Side ist natuerlich, dass dies im wahrsten Sinne des Wortes Tuer und Tor oeffnet fuer naechtliche Besucher aller Art. Dabei waren (und jetzt einfach vor jedes Wort das Prefix "Riesen" setzen): Kaefer, Riesen-Geckos (hier sind wirklich zwei "Riesen" gerechtfertigt), Moskitos und ein Skorpion. Letzterer hatte allerdings nach Entdeckung eine kurze Restlebensdauer da er schwupps-di-upps von Nguyen (3) mit der Grillzange in den Wok befoerdert wurde. Nichts destotrotz hatten wir hier noch ein paar wunderbare erholsame Tage. Die wenigen Aktivitaeten bechraenkten sich auf Tauchen und Fussball spielen. Tauchen war ob der wirklich schlechten Sicht (ca. 3m) kacke. Eigentlich gabs wirklich schoene Korallen und Fische zu sehen, man war nur zu sehr damit beschaeftigt, nicht frontal in einen Turmhohen Korallenblock reinzuknallen. Das Ding tauchte einfach wie aus dem Nichts auf einmal vor einem auf. Daher liess es sich dann auch nicht vermeiden, dass wir Bettina verloren haben, die sich einfach an der Wasseroberflaeche rumgetummelt hatte. Fussball spielen mit Nguyen 4 (Diesmal die sehr feminine Version mit aber katzenartigen reflexen) war auch ein Highlight. Nachdem er den halben Nachmittag damit verbrachte den Ball ins leere Tor zu schiessen, hab ich mich irgendwann erbarmt ein paar Baelle mit ihm zu schlagen. Ganz der "Diener" hat er sich ins Tor gestellt und ich durfte drauf los ballern. Er warf sich wie Olli Kahn (oder vielleicht sogar noch eher Jean-Marie Pfaff in zaertliche Chaoten) von einem Eck ins andere und warf mir dann den Ball zurueck. Das machten wir so lange bis mein Spann anfing zu bluten. So war denn jedenfalls eine Fussball-Freundschaft besiegelt. Ab dann hat er jeden Tag auf mich gewartet.
So jetzt sitzen wir grad in Bangkok und warten auf den Anschlussflug nach MUC. Wir freuen uns schon auf wieder ein bisschen Ordnung im Leben.
Ach ja, fast haett ich Saigon vergessen. Dort waren wir noch die letzten beiden Tage. Wiederum eine sehr interessante Stadt die sich aber im Vergleich zum bisher gesehenen nicht soooo sehr von anderen asiatischen Grossstaedten a la Bangkok, Kuala Lumpur oder auch Singapur abhebt: ist im Grunde schon sehr verwestlicht und eindeutig das wirtschaftliche Herz des Landes inkl. der unvermeidlichen Riesen-Shopping-Malls voller absoluter Luxus-Marken. Dennoch ist es eine Stadt die ein paar Tage wert ist, nicht zu letzt wegen der wirklich schoenen Restaurants.
Das wars jetzt wirklich mit Infos von diesem Trip. Wir kommen mal wieder zurueck mit tausend neuen Eindruecken von zwei sehr unterschiedlichen Laendern, von denen uns vor allem Kamboscha sehr ans Herz gewachsen ist (trotz kurzer Aufenthaltsdauer).