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Da fahr'n ma nimma hi!

Elias erster Dollar und Surfin‘ USA

USA | Monday, 14 October 2013 | Views [369]

(BH) Der Johann ist schreibfaul und auch grad am Strand, insofern schreib ich halt einfach weiter. Besonders tagesaktuell werden die Berichte nicht sein, weil wir momentan ausschließlich auf Campingplätzen (bzw. auf einem Campingplatz seit 4 Tagen) verweilen, die kein WiFi haben. Und auch kein Strom.

Wir sind also Richtung Santa Cruz gedackelt, mit etwas schlechter Stimmung. Wir hatten die Befürchtung, dass die State Park Campingplätze hoffnungslos überfüllt sind,  nachdem ja die Nationalparks geschlossen haben. Reservieren konnte man kurzfristig auch nix, also sind wir auf gut Glück 6 Stunden Auto gefahren. Der Elias fands eigentlich ganz lustig bzw. hat den Großteil verschlafen. Gott sei Dank taugt ihm die Fahrerei.

Tja, aber wir sind halt doch zwei Glückskinder und haben gleich im ersten Campingplatz ein Plätzchen ergattert. Das Ganze nennt sich „Sunset Beach“ und ist der Knaller. Kilometerlanger, megabreiter Sandstrand, kaum Leute und ein Naturschauspiel erster Klasse. Wir standen heut ne Stunde mit offenen Mündern da und haben Horden von Pelikanen, Robben, Delfine und auch zwei Wale beobachtet, die einfach mal so vor einem rumschwimmen. Und das eigentlich permanent, man weiß gar ned, wo man zuerst hinschauen soll. Wie unglaublich! Und wie großartig, dass wir hier herfahren MUSSTEN. Ende Oktober/Anfang November wärs sicherlich schon arschkalt hier gewesen und jetzt ist es einfach nur herrlich. Wunderbar warm, sonnig, nachts halt kalt, aber was haben wir heut gelesen – München 15°? Grins!

Wie gesagt, auf dem Campingplatz sind wir jetzt schon seit 4 Tagen, obwohl er ausgebucht ist und wir im Grunde jeden Morgen bangen, ob wir noch ein Plätzchen ergattern. Die haben hier nämlich ein komisches Buchungssystem – nämlich gar keins – und haben null den Überblick, ob und was frei ist. D.h. der Johann dackelt jeden Morgen zur „Rezeption“, wird dann noch zweimal vertröstet („come back in an hour“) und irgendwann klappts dann doch. Tja, so lange wollten wir gar nicht bleiben, aber es ist einfach zu schön hier und total entspannt. Und jetzt wo’s Wochenende vorbei ist – da war nämlich schon die Hölle los – ists einfach grandios. Und… Zeit haben wir ja!

Am Freitag sind wir kurz nach Santa Cruz gedüst. Eher enttäuschend. Nur Krattler-Läden, Penner, ein geschlossener Pier und irgendwie generell tote Hose. Immerhin waren wir nett Abendessen, mit Blick aufs Meer. Hinter uns saß ein älteres Pärchen, die den Elias ganz großartig fanden. Er hat auch artig gelächelt und plötzlich steckt uns der Opi, namens „Mani“  eine Dollar zu – für ihn. Sein erster Dollar! Mensch, das Kind ist eine Gelddruckmaschine. Wir haben dann kurz den Gedanken durchgespielt, mit ihm durch die Lande zu ziehen und sein Lächeln à la Tim Thaler zu verkaufen, aber nachdem was unser Camper Benzin frisst und Elias aktuellem Windelverbrauch gemessen, kann er selbst mit Dauergesichtskrampf die Kohle ned reinholen. Also lassen wirs.

(JH) Ich hab mir jedenfalls in Santa Cruz gleich mal ein Board und zwei Wetsuits (einen für Bettina, die aber eher wenig Gebrauch davon gemacht hat) für zwei Tage ausgeliehen um a wengerl surfen zu gehen. Tja, dann stehst am Strand und siehts im Wasser alles mögliche rumschwimmen (s.o.). Man hat irgendwie noch den Wal, der sich auf das Segelboot wirft (einfach bei Youtube Wal und Segelboot eingeben) vor dem geistigen Auge. Für mich und mein Brett wäre das dann das sichere Ende. Aber ich hätt bestimmt auch ein paar Views auf YT. Ich also rein ins Wasser, da begrüßt mich schon der erste neugierige Wasserbewohner: eine Robbe (schätze ich mal, könnte auch ein Seelöwe sein, wer weiß das schon). Ich weiß nicht, wer mehr Respekt hatte. Wahrscheinlich ich, denn die Robbe hatte ja schon vorher Surfer gesehen. Das Surfen ging erstaunlich gut und ich überlege jetzt meinen Job an den Haken zu hängen und das ganze profimäßig zu betreiben… (BH: Oh Gott, wir werden verhungern…).

Hier hätten wir jedenfalls auch 6 Wochen bleiben können. Einfach das Paradies schlechthin. Inzwischen sind wir aber weitergezogen. Sind langsam die Küste runter über Monterey (mi t nach amerikanischen Standards historischen Häusern aus der Zeit der Spanischen … ich sag jetzt mal Besatzung. In der alten Kirche wohnt jetzt die Wells Fargo Bank – wie bezeichnend), Big Sur (die wirklich schönste Küstenstraße, die ich je gesehen habe) nach San Simeon (unbedeutender Küstenort – man ist eben schon ein wenig verwöhnt).

 

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