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Dagmar's Reise

Ecuador

PERU | Tuesday, 29 October 2013 | Views [506]

Nun endlich fuehrte mich meine Reise nach Zumba, wohin ich ja schon lange gehen wollte. Der Uebergang ueber die Grenze war toll, Dschungel. Diese Landschaft liebe ich ja einfach. Gruen, was fuer ein Gruen, Berge, warm, heiss.. ach, ein Traum. Natuerlich war ich nicht offiziell in Ecuador angemeldet und hatte deswegen gestern an der Grenze zu Kolumbien noch einigen Papierkram zu erledigen. 

Das Spanisch hoerte sich voellig anders an. Viele Woerter sind anders, aber sie verstanden mich doch immer. Das Dorf war an den Huegel gebaut und so musste man viel aufwaerts- und abwaerts laufen. Was hier allgemein oft der Fall war. Es gab keine Mototaxis mehr, ach, die vermisse ich so sehr. Man kann nicht mehr um den Preis der Fahrt handeln.. Es hat mehr Millitaer. Alles ist viel sauberer, geordneter, gebildeter. Die Menschen kennen die Schweiz. Es gibt auslaendische Restaurants und doch schmeckt mir das Essen in Peru besser. Lustig, dass ich das mal sagen muss (Isi, du wuerdest lachen) man merkt wirklich erst was man verloren hat, wenn es weg ist. Vorher hatte ich soooo viel an Peru auszusetzten und nun fehlt es mir;)

Die Menschen waren weiterhin freundlich und sehr hilfsbereit. Die Landschaft war weiterhin Suedamerika und immerwieder entdeckte ich auch sonst einen Teil Suedamerikas wider. Auch wenn der Markt geordnet war, war es doch ein Markt in Suedamerika oder sagen wir der Andenregion. Suedamerika ist natuerlich vielfaeltiger, als das was ich bis jetzt kenne. 

Nach Zumba reiste ich nach Vilcabamba. Ein kleines Nest ohne Bankautomat, stand noch in meinem Reisefuehrer. Aber da merkt man, dass es echt schon eine Zeit her war, als Chrigae mit diesem Lonely Planet reiste. Nun ist Vilcabamba ein Hippiedorf par excelence.. und doch einfach toll!! Viele Leute kommen hier her um San Pedro auszuprobieren. Ein Halluzinogen, welches aus dem San Pedro Kaktus zubereitet und durch einen Schamanen begleitet wird. Ich war auch so genug auf meinem Selbstfindungstrip und bekam die Messages, welche ich brauchte. Uns Reisende stoert es ja oft andere Reisende zu treffen und doch sind wir doch alle auf der Suche..oder auch nicht mehr;) Es hatte sehr viele aeltere, ausgewanderte Amerikaner. Es gab gutes auslaendisches Essen. Wow, ich ass wirklich eine Crepes Nutella und trank einen Green Smoothie.. Bekam eine Heilmassage..Und es gab so viel Kreativitaet. Selbst die Toiletten der Ecuadorianer waren kreativ gestaltet. Ein guter Ort um aufgefangen zu werden und Ordnung zu schaffen. Aber alles ist ein Prozess.. der Weg ist das Ziel. 

Weiter ging die Reise nach Saraguro. Im Bus bot sich mir die Gelegenheit einen Mann dabei zu unterstuetzen ein Projekt fuer Frauen zu gruenden. Mal schauen wie das weitergehen wird.. Hier leben die Saraguro, was anscheinend die authentischsten Indigenas Ecuadors sind. Die Maenner tragen schwarze 3/4 Hosen, sehr lange, zu einem Zopf gebundene Haare, einen scharzen Hut und einen Poncho. Die Frauen sehen sehr aehnlich aus. Sie waren eher ruhig und es hatte wunderschoene Artesania, viel aus Perlen. Es gab einen leckeren Strassensnack, bei dem ich die Snacks aus Peru nicht mehr so sehr vermisste. Gebratenes Brot, sieht aus wie Naan, ist aber aus Vollkornmehl, gefuellt mit Kaese.

Nun ging ich nach Cuenca. Ich fand ein guenstiges Hostel mit TV, so konnte ich meine Serie mal wieder schauen, obwohl ich bei Weitem nicht alles davon verstehe;) Cuenca hatte schoene Kirchen, einen schoenen Blumenmarkt und einen sehr beeindruckenden Markt. Wie schon vorher in Ecuador hatte jeder seinen zugeteilten Platz. Dies ist so gebaut, dass jeder eine gleich grosse Nische mit allem, was benoetigt wird, hat. Der Markt war 3stoeckig und hatte Schilder was wo zu finden war. Hoert sich vielleicht gar nicht speziell an, aber fuer mich war es ein riesiger Unterschied, wie zuvor der Supermarkt Plaza Vea in Peru. Wieder fuehlte ich mich mehr in Europa. Ich musste auf meinen Lieblingssaft (Ananas und Erdbeer-was fuer Peruaner verrueckt ist) verzichten, gewoehnte mich aber schnell an andere. Z.Bsp. Himbeere mit Cocos. 

Ich wollte mit der Eisenbahn die Nariz del Diablo (Teufelsnase) machen. Auf dem Weg nach Alausi besuchte ich die wohl wichtigsten Inkaruinen in Ecuador, Ingapirca. Es ist ein Zusammentreffen der Kañari, die den Mond anbeten und der Inka, dessen Gott der Sonnengott ist. Dies kam durch eine Hochzeit zustande. Es war sehr spannend. Auch wenn immer gesagt wird Peru haette die interessanteren Ruinen fand ich dies mindestens so spannend wie Chan Chan, die Moche Pyramieden oder Kuelap in Peru. Es waere ja sowieso besser weniger zu vergleichen. Aber das hilft uns halt uns zu orientieren.. Ich lernte ein tolles Paeaerchen kennen. Sie kommt aus Belgien und er aus Spanien. Sie trafen sich einen einzigen Tag in Lima, sein Letzter, ihr Erster. Naechstes Jahr heiraten sie. 

Weiter fuehrte mich meine Reise also nach Alausi um am naechsten Tag den Zug zu besteigen. Alausi war schoen, suess. Turistisch und doch sah ich bis am naechsten Tag auf dem Zug keinen Turisten. Hier lernte ich Cassandra aus Philadelphia kennen. Cassandra und ich haetten nicht unterschiedlicher sein koennen. Wir verstanden uns und reisten ab da gemeinsam weiter. Die Zugfahrt war schoen, aber ich glaube als Schweizerin bin ich einfach von unseren gefaehrlichen Zugstrecken zu verwoehnt. 

Wir reisten weiter nach Guaranda und hatten eine atemberaubende Aussicht auf den Vulkan Chimborazo. Am naechsten Tag besuchten wir Salinas, dort gibt es eine Kaese, Salz- und Schokoladenproduktion. Mhh..natuerlich wurde die Kaeseproduktion von einem Appenzeller gegruendet. Es gab sogar Fondue zu kaufen.. Auch die Schokolade war gut, interessante Geschmacksnoten, wie z.Bsp. Schokolade mit Hierba Luisa. Auch hier lernten wir aeltere Belgier kennen, die Projekte in Guaranda haben. Ihr seht.. mein Weg fuehrt mich immer wieder dahin. Ich koennte mir ein Leben ohne auch gar nicht vorstellen. Ich reise wirklich gerne, aber ich habe gemerkt, dass dies nicht meine Bestimmung ist. 

Die Zeichen fuehrten uns nach Baños. Wir haetten es beinahe nicht gemacht, weil es ein Turistenort ist. Gut versucht man Vorurteile zu ueberwinden. Cassandra wollte unbedingt reiten. Ich wollte den Vulkan sehen und in den heissen Quellen baden. Es hatte zu wenige Turisten und so haette sie ihren Reitausflug nicht machen koennen. Also dachte ich mir:Ok, warum nicht und sprang ueber meinen Schatten. Ihr wisst ja um meine Liebe zu Pferden. Vielleicht mag ich sie ja mal so, wie ich heute Kuehe mag. Haette ich frueher auch nicht gedacht. Der Reitausflug war super!! Wir hatten einen tollen Fuehrer. Galopp gefiel mir am Besten. Wir gingen so nahe wie moeglich an den Krater und wirklich, er spuckte Asche. Ich war natuerlich super happy. Pablo erzaehlte uns wie es damals beim Ausbruch 2006 war. Wie sie aus den Doerfern alles verloren hatten, in Zelten wohnten und ein Haus der Regierung an einem anderen Ort bekamen. Natuerlich wollten die meisten das Haus nicht, da ihr Land und somit ihre Arbeit hier ist. Man sah die Spuren des Ausbruchs auch in der Landschaft sehr gut. Die getrocknete Lawa, ganze Huegel nur gefuellt mit Baumstummeln.. Fuer die, die interessiert sind hier ein kleiner Artikel dazu vom Spiegel. 

http://www.spiegel.de/panorama/vulkanausbruch-in-ecuador-chaos-wie-in-dantes-inferno-a-432309.html

Von Baños ging es weiter nach Quito. Jedesmal wieder ist der Schock gross in eine Stadt zu kommen. In Quito konzentrierte sich viel erste Arbeit der Spanier und so hat es ein wunderschoenes altes Zentrum, welches heute Weltkulturerbe ist. Mit vielen, tollen Kirchen, schoenen Haeusern, Strassen. Mein Spanischlehrer hatte wirklich Recht, Quito gefiel mir sehr gut. Und Cassandra, die Fotografin ist, hatte ihr Fressen gefunden. Sie war mehr als gluecklich. Ich wollte unbedingt la mitad del mundo (Mitte der Welt) sehen und obwohl ich um den Fake wusste beeindruckte es mich sehr. Die Mitte der Welt, also der Aequator wurde ausgemessen. Ein in riesiges, schoenes Denkmal wurde gebaut und es entstand ein richtiges Dorf drumherum. Nur hatten sie sich verrechnet. Dieses Grosse, Schoene, Glaenzende ist gar nicht die Mitte der Welt. 240Meter weiter ist die "echte" Mitte der Welt. Unscheinbar, bescheiden..echt. Tests wurden gezeigt, die anscheinend nicht stimmen, aber beeindrucken. Zum Beispiel fliesst das Wasser in einem Spuehlbecken auf der suedlichen Hemisphaere in die andere Richtung ab, als auf der noerdlichen. 

Uns blieb nur noch wenig Zeit und so mussten wir uns entscheiden. Ich wollte unbedingt eine Lagune in einem Krater sehen und so reisten wir nach Otavalo. Hier gibt es samstags den beruehmtesten Markt ganz Ecuadors. Spannend, schoen, farbig.. und der Ausflug zur Cuicocha Lagune war wunderschoen. Wieder gab es Sonnen-und Monduhren, wie auch einen Platz fuer Opfergabe der Goetter. In Otavalo erlebten wir dann doch wenigstens einmal den Ausgang in Ecuador und am naechsten Tag trennten sich unsere Wege muede, aber doch zufrieden. 

So, und nun bin ich in Bogota und werde bald Sandy abholen.. und bestimmt viele tolle Abenteuer mit ihr erleben..

 

 

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