Die Reise mit Tonny und Rebecca war super. Sie begann an meinem Lieblingsort (La Merced) und mit dem ersten Wiedersehen von meinem Liebsten. Wir reisten zu dritt zusammen und einmal ging ich nochmals einen Liebesumweg. Was immer mit viel Traurigkeit und Schmerz, aber auch mit wahnsinnig viel Liebe verbunden war. Natuerlich auch mit Gedanken wie: "Unsere Welten sind sooo verschieden..kann das je funktionieren? Wird die Liebe stark genug sein?" Fuer mich war die Antwort voellig klar:Ja, ich habe mich entschieden!!! Und zwar so wie ich es nie fuer moeglich gehalten habe. Aber, nur, wenn es fuer den Einen so ist, heisst das noch lange nicht, dass es beim Anderen auch so sein muss. Warum es jetzt schlussendlich nicht geklappt hat hat vielleicht tausend Gruende und vielleicht auch nur einen: Es ist nicht unsere Bestimmung. Aber egal was noch kommen wird. Ich bereue nichts!(wie immer)..und ich glaube ich habe selten solche Quantenspruenge in meiner Entwicklung gemacht wie durch ihn und mit ihm..
Aber lassen wir das Traurige. Euch interessiert ja meine Reise.
Unser allerletzter Stop zu dritt war in Huaraz. Ich wollte unbedingt dahin, weil Marco (der Bergfuehrer von Huancayo- vielleicht erinnert ihr euch noch) zu der Zeit da war. Natuerlich verstanden sich alle prima und wir planten einen coolen Trip. Leider sah Marco mich etwas anders, als ich ihn und schliesslich endete alles in einem Drama. Tonny zeigte mir auf, dass ich mich nicht immer schuldig fuehlen muss, wenn ich andere verletze- was eine echt gute Lektion war. So packten wir Rebeccas Zelt und Kochutensilien ein und gingen zu dritt in die Cordillera Negro um auf die Cordillera Blanca zu sehen. Die Aussicht war der Wahnsinn!!! Wir kochten vegetarisch, tranken den Restalkohol aus der Selva..hahaha..und schliefen bei der Musik der Regentropfen auf unser Zelt ein. Der Abschied war traurig. Und Tonny und ich sagten uns bis im Dezember. Was, natuerlich, schon wieder viel frueher sein wuerde..hahaha..
Die Kamera von Rebecca wurde gestohlen oder wir haben sie verloren. So haben wir leider nicht mehr alle Fotos..aber wie sagt man so schoen: die besten Erinnerungen traegt man im Herzen.
Wie ich vermutlich schon einige Male sagte fehlte mir meine Arbeit sehr. Es war schrecklich so viel Armut und Ungerechtigkeit zu sehen ohne etwas machen zu koennen. Ich versuchte immer mit den Leuten zu reden. Fragen zu stellen und zu erklaeren wie gut unser Sozialsystem ist..Natuerlich versuchte ich es auch mit Geld, aber dadurch fuehlte ich mich nur noch schlechter..Ich glaube da gibt es echt kein Mittel. Und die, die glauben sie haetten es..denkt nochmals drueber nach..
Also hoffte ich wieder auf etwas wie Prosoya.. und thathathathhaaa...da fand mich: www.espaanglisch.com
Das ist ein Projekt eines Peruaners, David, in Trujillo. Englischsprachige Freiwillige gehen morgens in Schulen und unterrichten Englisch. Abends gibt es total guenstige Kurse fuer Erwachsene. (Sie koennen 3x pro Wuche fuer eine Stunde kommen und zahlen nur 30 Soles fuer einen Monat. Ein bisschen weniger als 15Franken).
Dieses Projekt war super. Ich fuehlte mich puddelwohl. Wir waren ein Superteam.
Wir gingen in verschiedene, sehr arme Schulen. Von ganz Kleinen, 6-jaehrigen, bis zu Teenagern. Es war echt eine Herausforderung. Z.Teil gab es bis zu 48Kindern in einer Klasse. Da nuetzte auch meine Erfahrung nicht viel. Aber wieder kam die Liebe und das Interesse, wie auch in Prosoya, am staerksten zu Tage. Und die Conversation-Classes abends waren super. Sehr spannend!
Meine Reise zu "ihm" fuer ein Wochenende und wieder weg von "ihm" fuehrte mich beide Male ueber Lima. Dieses Mal sah ich ein voellig neues Lima. Ich war in Sta Anita, was sich mehr wie ueberall in Peru anfuehlte, als der Rest von Lima. Ich lernte noch mehr ehemalige Schueler von Prosoya kennen. Nun koennte ich wohl wirklich ueber die Erfolgsrate von Prosoya berichten. Und die ist wahnsinnig hoch. Sie alle sind gluecklich und zufrieden. Super! Hier habe ich echt Freunde fuers Leben getroffen. Ich freue mich schon wieder sehr darauf am 17.Dez zurueck zu kommen. Auch traf ich Andres wieder, den Bruder von Alfredo, dem Mann von Elina. Was auch sehr schoen war und natuerlich freute mich sein Lob fuer mein spanisch.
An Jean-lucs Geburtstag machte ich mich dann mit einem weinenden und lachenden Auge auf Richtung Bogota. In einigen Stunden werde ich Sandy am Flughafen abholen. Doch dazu fuehrte mich meine Reise erst noch durch die Sierra von Ecuador..