Ein weiterer Tag geht zu Ende... und ich nutze die Chance, um etwas über die wunderschönen Höhlen zu berichten!
In der letzten Zeit, während der abenteuerlichen Fahrt mit dem Van und dem Aufenthalt im Hostel, habe ich drei (Tropfstein-) Höhlen besucht. Alle drei Höhlen wurden jeweils über Jahrtausende durch kleinere reißende Bäche geformt, die auf wundersame Weise einfach so im Berg verschwinden. Dieses Mysterium hat den Vorteil, dass die Höhlen meistens nur einen Tunnel in den Berg hinein haben und verzweigte Höhlensysteme nicht vorkommen (soweit ich es bis jetzt erforscht habe). Zuerst war ich in der "Waipu Cave". Diese Höhle ist ungefähr auf Bodenhöhe und relativ breit, aber flach. Ich habe mir zu allererst den Kopf gestoßen und diese Beule trage ich nun seit drei Tagen. Das tat sehr weh und zum Glück floss kein Blut. Um so schöner war danach der Weg in die Dunkelheit. Neben einigen kleineren Stalag-niten/-titen fielen Uns bald kleine leuchtene Punkte an der Höhlendecke auf. Wir beschlossen unsere Lichter auszumachen und auf einmal sah es so aus, als wenn Wir unter einem Sternenhimmel standen. An der Decke der Höhle hatten sich viele kleine "glow-worms" (Übersetzt Glühwürmchen, aber anders als unsere. Das waren wirklich ekelige Würmer...) niedergelassen. Der lateinische Name ist Arachnocampa luminosa und die Viecher sind die Larven von Langhornmücken. Sowohl die Mücken, als auch die Larven üben Biolumineszenz aus. Die Larven locken damit kleine Insekten in ein Labyrinth aus klebrigen Fäden. Wir hielten uns aber nicht sehr lange darin auf, denn das Wasser des durch Gestein schneidenden Gebirgsbaches war eisig kalt. Es war ein kühler Ausflug in eine düstere Welt mit eigenem Sternenhimmel. Er hat mir sehr gefallen.
Die nächsten beiden Höhlen, die Wir (Ich, aber jetzt mit anderen Leuten) besuchten gehörten zu den Abbey Caves in Whangarei. Die Höhlen trugen den Namen "Organ Cave" und "Ivy Cave". Die Organ Cave haben wir ganz bis zum Ende bezwungen, es ging durch Knie-tiefes, kaltes Wasser und über größere Hinkesteine, die im Weg lagen, hinab in eine 15 Meter hohe Kuppel. Dort bestaunten Wir orgelartige Stalagtiten und die ebenfalls zahlreich vorhandenen Glow-worms. Die Höhlenexkursion dauerte circa 1,5 Stunden und danach waren wir richtig "angefixt" der nächsten Höhle ihre Geheimnisse zu entlocken. Um den Höhleneingang zu erreichen ging es zunächst fünf Meter in eine Schlucht. Die Höhle selbst ging noch tiefer in den Berg. Wir stiegen durch den geschätzt 1,3 Meter hohen Eingang tiefer in die Höhle hinab und es ging die ersten Meter gebückt durch einen engen wässrigen Tunnel. Warum wir uns das antaten? Irgendwo nach 60 Meter sollten antike Bilder und Schriftzeichen aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sein. Nach den ersten anstrengenden Metern weitete sich die Höhle und man konnte aufrecht weitergehen. Allerdings wurde das Wasser tiefer und tiefer. Irgendwann war das eisige Wasser so tief, dass es drohte über die Hüfte hinauszugehen. Die Stalaktiten waren sehr schön und die Glowworms luden dazu ein weiterzugehen und wir hatten die antiken Schriftzeichen immer noch nicht erblickt, aber wir beschlossen unzukehren. Das ist jetzt ein langweiliges Ende des Berichtes, jedoch ist das manchmal so... Wenn das Gelände unbegehbar wird, speziell "unter Tage", dann dreht man lieber um. Die Höhlen werden aber in guten Erinnerungen im Kopf bleiben, denn dort unten ist es, wie in einer anderen Welt.
Cheers!
Domi