Kia Ora!
Wie man auf Maori sagen würde...
Ich habe, glaube ich, vor 48 Stunden einigen Leuten versprochen: "Okay, in 24 Stunden kommt etwas Neues im Blog!". Aber die Dinge sind nicht immer so einfach hier in Neuseeland. Ich hatte sehr schnell neue Freunde gefunden, eine gemixte Gruppe aus Deutschen und Franzosen und wir wollten kurz, morgens die "Abbey Caves" hier in Whangarei besuchen. Es wurde eine Tagestour mit viel Sonnenschein und eiskaltem Wasser in der Höhle und somit verspäte ich mich. Doch nun ist es bewölkt... und ich habe Zeit:
Vor vier Tagen bin ich in Richtung Norden aufgebrochen, um die "Northlands" der Nordinsel zu erkunden und um einmal am nördlichsten Punkt "Cape Reinga" gewesen zu sein. Ein deutsches Mädel aus dem Hostel in Auckland hatte gerade einen Van gekauft und eine weitere Freundin, aus den USA, abgeholt. Sie hatten den Plan ganz hoch in den Norden zu fahren, denn die Amerikanerin wollte mit dem Zelt die Nordinsel runter wandern. Die Gelegenheit war gut, um nach einem "Lift", einer Mitfahrgelegenheit, zu fragen. Der Deal war fix! Wir teilten uns die Spritkosten und ich konnte mitfahren.
Wir wollten auf dem Highway 1 ("DER Highway durch den Norden") Richtung Norden aufbrechen, aber zu erst mussten wir den Motor des Autos zum laufen bekommen. Ihr müsst kurz die Eckdaten zu Camper-Vans wissen: Als Standard-Camper-Van zählt zum Beispiel ein Toyota Estima, oder irgendetwas anderes großes von Toyota, Baujahr ~1997. Wagen die unter 200.000 Kilometer auf dem Buckel haben bekommt man fast nicht. Es muss alles importiert werden. 200.000 Kilometer auf dem Buckel ist dementsprechend, als Deutscher nicht nachvollziehbar, ein guter Deal. Außerdem sollte man mit Dellen, Beulen, abgebrochenen Plastikteilen und eigens erstellten Einbauten leben können. Bei dem Auto, in dem ich nun saß, war das nicht anders. Der Motor musste angelassen werden. Nun stellt Ihr euch wahrscheinlich ein Mädel vor, welches den Zündschlüssel dreht und losfährt, aber lasst mich das Anlass-Ritual beschreiben:
1. Man öffnet das Auto und es begrüßt Dich mit einem "Beep Beep"
2. Man setzt sich in das Auto, dreht den Zündschlüssel und der Motor startet nicht
3. Man steigt wieder aus, schließt das Auto ab und es ertönt wieder ein Beep Beep Beep - Sound
4. Man öffnet das Auto erneut "Beep Beep" 5. Man steigt ein, dreht den Schlüssel und der Motor startet dieses Mal
Es muss sich um eine spezielle Kindersicherung handeln... Vielleicht ist es ein kaputtes Relay... Ich weiß es nicht. Der Vorgang ist besonders amüsant, wenn sich zwischendurch zufällig die Alarmanlage anstellt und alle anderen Leute auf dem Campingplatz um 8 Uhr morgens wachwerden. *Smile* Der andere Mangel war etwas mit dem rechten vorderen Stoßdämpfer auf Schotterstraßen, aber das war O.K. Ansonsten war das Auto "Helga" super. Am ersten Tag suchten wir uns einen Campingplatz, der uns nichts kosten sollte. Rein rechtlich ist es erlaubt in Neuseeland frei zu campen. Allerdings gibt es in den meisten Städten eine lokale Rechtslage, die das Gebiet um die Stadt (oder speziell einige Kilometer Umkreis von gebührenpflichtigen Campingplätzen) vom freien Camping ausschließt, so lange dieses Gelände als solches mit Schildern gekennzeichnet ist. Wir fanden keinen freien Campingplatz und bezahlten 15 $. Ich bezahlte 15 $ dafür, dass ich zusammengelegt, wie ein Stadtplan, zwischen den hinteren Radkästen "schlafen" durfte. Die erste Nacht war nicht so nice.
Der nächste Morgen begann mit einer Amada von "Beep Beep" Fanfaren, damit auch wirklich der ganze Campingplatz wach ist. Danach beeilten wir uns wegzufahren. Das Ziel sollte "Waipu" sein. Dort gibt es Höhlen, die man frei erkunden kann und wir endeckten einen kostenlosen Campingplatz direkt davor. Wir erkundeten die Höhlen, durch die ein Fluss floss und erklommen einen Aussichtpunkt, von dem aus konnte man 360° ein wirklich schönes, hügeliges Panorama mit ein, zwei versprenkelten Farmhäusern bestaunen. Danach unterhielten wir uns mit den Leuten dort, spielten ein bisschen Karten und blieben die Nacht dort. Die Amerikanerin stellte ihr Zelt auf und zu zweit konnten wir im Van längs schlafen. Ich schlief, wie ein Stein...
Am Morgen darauf brachen wir zusammen mit einem weiteren Deutschen, den wir einfach vom "for free" Campingplatz aufgabelten (Spritkosten teilen ;) ), in Richtung Whangarei auf und ich entschied in Whangarei auszusteigen, weil meine neuseeländische SIM-Karte von Anfang an defekt war und es weiter oben im Norden nur noch spärlich Internet gibt. Ohne die Möglichkeit jemanden anzurufen oder anzutexten ist man aufgeschmissen. Ich bin hier im Bunkdown Lodge untergekommen. Für 26 NZ $ die Nacht lasse ich es mit hier gut gehen, versuche eine funktionstüchtige SIM-Karte zu ergattern und jede Menge Spaß zu haben. Zudem muss ein weiterer "Lift" her, damit ich am nördlichsten Punkt der Insel ankomme... Wie gesagt, gestern haben Wir es uns an den Abbey-Caves gutgehen lassen, beziehungsweise Abenteuer mit hüfttiefem Höhlen-Flusswasser gehabt.
Ich werde dann nochmal einen extra Eintrag zu den Waipu und Abbey- Caves anfertigen.
Euer Dominik!