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whereislinda

Unser Praktikum in Mago III, Kakamega Regenwald, Kenia

KENYA | Saturday, 19 December 2009 | Views [361]

Jambo jambo und sonnige Weihnachtsgrüße aus dem heißen Kenia!

Wir haben es nun 30 Grad und von Weihnachten noch keine Spur, außer das
man ab und an Weihnachtssongs hört die man leider nur garnicht mitfühlen
kann, da es einfach viel zu sommerlich ist. In Kisumu haben wir einen
schwarzen Weihnachtsmann getroffen, mit dicker Jacke, Kapuze und grauem
langen Bart. Ach, aber das war einfach nicht der Weihnachtsmann.

So, lang ists her. Ich war stehen geblieben, wo ich den Besuch meiner
Eltern und meinem Bruder erwartete. Kreidebleich sind sie angekommen nach  
einer langen
Tour. Das Flugzeug von Nairobi nach Kisumu wurde gecancelled und so
mussten sie die hölprige 6h Fahrt nach Mago durchmachen, nach ca 24h im
Zug und im Flugzeug sitzen. Gleich am ersten Tag sind wir in den
Regenwald, wo mein Bruder von Fledermäusen verfolgt wurde. Erstmal hatte  
es total geregnet, die Straßen waren total zugeschlammt, sodass sogar LKWs  
stecken geblieben sind. Wir hatten zum Glück nur einen platten Reifen. Wir  
haben eigentlich nie Probleme mit
unserem Auto aber Joost und ich haben festgestellt, immer wenn unsere
Eltern da sind, da geht immer etwas kaputt. Am nächsten Tag sind wir nach  
Kisumu
und unsere Batterie ist explodiert, auf einmal fings hinter Ulli und mir
an Funken zu sprühen:"Joost stop the car! ES BRENNT!!!" Dann mussten wir
mitten in der Dunkelheit von sehr gereizten Holländern abgeholt werden und
wir wurden abgeschleppt. Danach haben wir dann das Auto von unserem Chef
genommen und sind in die Mara. Da gabs wieder viele Tiere zu sehen und
endlich haben wir einen Gepard gesehen. Am letzten Abend hat Pamella, die
Sekretärin von unserm Chef die in der Mara arbeitet, sich von uns
verabschiedet. Wir waren alle friedlich am Abendessen in einem gefüllten
Restaurant auf einmal kommt das ganze Küchenpersonal und fängt an Els'
Lieblingslied zu trillern: "Jambo Jambo Kuala!" mit einer Torte in der
Hand.
Dann blieben die aber vor unserem Tisch stehen, center of
attention, alle anderen Nachbartische schauen uns nur an. Und ich dachte
nur: "Die haben uns verwechselt, von uns hat keiner Geburtstag, keiner
Hochzeitstag, garnichts, peinlich, hähä..." Und das Lied wurde  
weitergetrillert mit Gitarre
im Hintergrund. Als dann das ganze Personal um uns versammelt war wurde
uns dann die Torte übergeben "Goodbye Linda und Joost" und Pamella sagt
nur "I had to appreciate your visit"
Weiter gings wieder nach Naivasha ans Crater Lake, wo ich meine Eltern mit
der Honeymoon Suite überrascht habe und wir uns auf Leoparden Jagd gemacht
haben, leider ohne Erfolg.
Am letzten Abend waren wir dann noch schön beim Äthiopier essen und danach
haben wir meine Eltern zum Flughafen gebracht. Ja viel erlebt in den  
kurzen 9 Tagen...
Am nächsten Morgen stand eine Konferrenz und Messe an. Wir hatten das
coole Safari Auto von unserem Chef. Es war totales Chaos mal wieder in
Nairobi. Stau Stau Stau und 10 Minuten musste man warten bis es wieder
einen Meter weiter ging. Und dann lief da son Klebstoff-Schnüffel-Kind rum
mit einem Gummischlauch in der Hand und find an gegen unser Auto zu
schlagen und unsere Scheiben abzulecken und es rief: MZUNGU OPEN THE
WINDOWS. Wir konnten nicht vor, nicht zurück. Wir konnten lediglich hupen.
Stress pur. Danach gings endlich 5 Meter weiter und bumps, son Matatu in
uns reingefahren. Ich möchte nochmal betonen: in das Auto von unserem
Chef. Dann kam son Typ an und meinte, wir wäre ihm reingefahren, wohl
bemerkt das Schnüffel-Kind war immer noch da und ahhhh, wir sind einfach
schnell abgedüst. Vreeeeeslijk sag ich euch! Einen Schweißausbruch nach
dem anderen.... Dann haben wir uns vorgenommen: Ab jetzt nur noch Taxi!

Dann haben uns die anderen beiden Freiwilligen verlassen (hooray!) und wir
konnten endlich ins große Haus ziehen (hooray, hooray). Ich muss sagen,
der Abschied war eigentlich genauso herzergreifend wie die Ankuft. Erstmal
sind wir am Sonntag von Nairobi zurückgekommen, hab ich die nicht gesehen.
Montag morgen hab ich das Mädel kurz gesehen und sie meinte, dass sie am
Dienstag fahren (und noch einmal: Hooray). Dann hab ich sie nicht mehr
gesehen, bis Dienstag morgen wo sie dann mit dem Auto losgefahren sind und
Joost und ich noch schnell zum Tor gesprintet sind um Ihnen Goodbye zu
sagen. "Ok Tschüß, viel Spass" "Jau euch auch!" "OK"

Und wir haben keine Sekunde gezögert und sind schnell ins neue Haus. Wie
schöööööööööön, alles groß, Zimmer groß, Wohnzimmergroß, Terasse groß.
Prächtig! Eigentlich ist das Haus für 6 Personen, aber zu zweit, auch
schön. Plötzlich gibts es Momente wo ich rufen muss: "Jooooost!?" "Jaaa
schatjelein!?" "Where are you?" anstatt wie vorher einfach nur meinen Kopf
nach links, rechts oder geradeaus auszustrecken.

Und ja, Joost und ich haben festgestellt wir haben schon ne ganz
afrikanische Einstellung bekommen in manchen Hinsichten hier, was  
erschreckend
ist.
zB ist hier letztens ein Mädchen angekommen, welches von unserem Chef
gesponsort wird. Das Mädchen meinte ihre Mutter sei vor 7 Tagen abgehaun
und hätte sie und ihre 3 kleinen anderen Geschwister allein gelassen, kaum
Essen, ohne Geld. Die Mutter meinte, sie gehe für 3 Tage weg. Und dann war
es schon eine Woche und sie haben nun kein Essen mehr und ernähren sich
von Tee. Herrje, dann bin ich erstma einkaufen gegangen für 15 euro, davon
können die erstmal 2-3 Wochen von leben. Dann haben wir sie nachhause
gebracht und ich hatte dann voll Angst, dass Nachbarn uns gesehen haben,
weil wir (als Weiße Mzungus) da mit 3 Tüten angekommen sind. Hach, dann
war ich erstma die nächsten Tage voll beunruhigt, ob die nicht vielleicht
ausgeraubt wurden. Joost hatte ihre Mama dann noch erreichen können und
sie meinte, sie würd den darauffolgenden Tag zurückkommen. Nach ein paar
Tagen stand das Mädel wieder vor der Tür. Die Mutter hätte angerufen sie
komme erst in 2 Wochen (sprich nach 4 ganzen langen Wochen).  Joost ruft
sie wieder an und sie versprach in 5 Tagen wieder zu kommen (also nur 3
Wochen).
Naja sowas würd in Deutschland in der Zeitung stehen und wär voll der
Skandal. Und hier denkt man: aha, wie blöd für die, aber naja ist halt
Afrika.
Auch danach den Tag wurde Erik unser Storekeeper abends aufgeschlitzt. Er
war auf der Straße im Dunkeln und es kamen 5 Männer auf ihn zu und man
muss sagen, er hat dummerweise gedacht, dass er die in die Flucht prügeln
kann. Naja nun hat der ne richtig tiefe Schnittwunde am Auge (ihhh,
richtig ihh). Und uns wurd das so erzählt, und man reagiert nur so mit:
"oh aha, wie blöd für den. Aber passiert." Und bei ihm wurd ja schonmal  
eingebrochen und
er hat voll die dicke Narbe am Hals. Ich glaub wenn das zuhause passieren
würde, wär ich so total ergriffen, aber hier ist das so... ja irgendwie,
so doof wie es klingt, aber es ist so normal, passiert eben, T.I.A. This  
is Africa.

Joost hat schon seine Malerkleidung an und ist momentan am Streichen. Das  
ist ja nicht so mein Gebiet, ich bringe dann lieber immer Getränke und  
Snacks. Darin bin ich gut, wie ich finde :) Ich sehe jedenfalls das  
Potential. Also falls jemand mal streicht, ihr könnt mich chartern.

Nächste Woche gehts nach Uganda. Wir werden dort Weihnachten feiern: mit
Deutschen, hooray! Silvester werden wir auch dort in Jinja sein! Dort  
gibts ganz viele Wasserfälle. Das wird schön!

Ach ich hab übrigens meinen Rückflug gebucht! 14.2. setzt schon mal das
Parthütchen auf!!!
Ich erwarte Bratwurst und Krautsalat.

So dann wünsch ich euch noch alle ein schönes Weihnachtsfest, mit den
größten Geschenken, die ihr jemals erhalten habt. Und auch nen guten Rutsch
natürlich!

Das wars! Und bis zum nächsten mal, wenn es wieder heißt: Jambo jambo.

Und bitte trinkt einen Glühwein für mich mit! Jeder!

Fotos gibts natürlich auch:
http://picasaweb.google.nl/jcopray
-->Bezoek van ouders
-->Our new home ( da ist auch nen foto, mit Lindu und neuer Frisur!)

PS ich hab euch auch nen bild drangehangen, und irgendwas an dem Bild ist  
falsch: findet den Fehler!


Vielleicht meldet sich noch der ein oder andere dieses Jahr und berichtet  
mir von seinen neuen Vor -sichten? -haben? (jetzt ist mir das Wort  
entfallen) fürs Jahr 2010 . :)
Ansonstern, viele Grüße, hier ists so warm, sendet mal ein paar  
Schneeflocken!

Lindush

Tags: afrika, backpacker, backpacking, kakamega, kenia, mago, praktikum, regenwald

 

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