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whereislinda

Von Malawi, Quelimane, Pebane, Mosambik über die Grenze Mosambik - Tansania und Sansibar

TANZANIA | Saturday, 22 August 2009 | Views [352]

JAMBO und viele Grüße aus Sansibar!

Es ist schon wieder Ewigkeiten her, dass ich mich gemeldet hab und es ist
natürlich wieder endlos viel passiert und ich weiß gar nicht, wo ich
anfangen soll. Für die müden Leser versuche ich mich mal wieder kurz zu
halten.


MOSAMBIK

Stehen geblieben bin ich in Blantyre (Malawi), wo wir unser Visa für
Mosambik besorgen mussten. Am 28. Juli sind wir dann rüber nach Quelimane,
Mosambik. Für die 400km haben wir echt den ganzen Tag gebraucht. Es gab
keine geteerte Straßen mehr, nur noch roten Sand.  Und es gab auch keine
Schlaglöcher, sondern es handelte sich um Krater (s. Fotos), was ein
maximum von 40 kmh bedeutete. Ein Portugiese meinte zu uns: Das ist keine
Straße mit Löchern, sondern es sind Löcher auf die eine Straße gebaut
wurde. Außerdem ist die Armut hier noch extremer und viele Menschen wohnen
in ihen Lehmhütten.
  Joost und ich hatten uns entschieden durch den Norden
Mosambiks zu reisen, da es dort kaum Touristen gibt (hauptsächlich wegen
den
schlechten Straßen), die Strände schöner sein sollen und wir von dort aus
gleich nach Tansania kommen. Mosambik war eine portugiesische Kolonie. Man
sieht noch überall die im portugiesischen Stil gebauten
Häuser, leider total heruntergekommen, aber man kann sich vorstellen wie
schön es wohl damals ausgesehen hat. 1970 mussten alle Portugiesen
innerhalb 2-3 Tagen das Land verlassen und haben ihre Wohnungen
hinterlassen. Doch die meisten dieser Häuser stehen leer und die Afrikaner
bevorzugen ihre Lehmhütten. Auf der Straße werden überall Brötchen "PAO"
verkauft für nur 2 cent. Richtig lecker, wie in Deutschland!!! Wenn nicht
noch besser. In
den anderen Ländern gab es nur Toastbrot in den Supermärkten und wir
haben es genossen endlich mal wieder leckere Teigwaren zu essen. Außerdem
gibt es hier Kokosnüsse (auch nur 2 cent) und zwar auch welche zum Trinken
und die
innendrinne ganz weich sind, die man auslöffeln kann. Ein Traum! Auch
Cashew Nüsse werden hier an jeder Ecke verkauft, ne große Tüte voll für 2-3
Euro. Also das Essen in Afrika ist echt total lecker, die haben hier auch
Früchte, die es in Dland nicht gibt und Joost meinte auch schon, dass mein
Bauch an Masse zugenommen hätte ;) Manno! Aber es ist immer alles zu
verführerisch. Wir haben uns fest vorgenommen in Kisumu mind. 1 mal pro
Woche ins Fitnessstudio zu gehen! Die Frage ist bis jetzt nur, ob die da
so etwas haben... wie gesagt, sonst steht nichts im Weg ;)


PEBANE MOSAMBIK
Habt ihr euch das jemals gewünscht alleine an einem verlassenen
schneeweißem Strand mit klarem Wasser Urlaub zu machen??? Keine
Menschenseele dort, nur mein Holländer und ich :) Es war zauuuberschön.
Als wir abends Pebane erreicht hatten,waren wir auf der Suche nach einer
Unterkunft. Leider hatte uns niemand verstanden, obwohl wir es auf unserem
besten Portugiesisch versucht haben. Zum Glück hat uns ein weißer Lodge
Besitzer auf seinem Rückweg entdeckt und uns mit zu seinen Chalets direkt
am Strand genommen, wo wir auch Campen durften. Die Lodge Besitzer waren
die einzigen Weißen in der Stadt, die sonst auch keine Touristen hat. Die
Lodge hatte 9 Chalets,
wovon wir eins für Toilette, Dusche und Elektrizität benutzen durften. Die
Lodge ist normalerweise nur für die High Society und die Gäste werden
eingeflogen, da die Straßen, wie gesagt, eine Zumutung sind. So, da waren
wir im Paradies. Die Lodge Besitzer waren auch total lieb, ein älteres
Päarchen um die 70, und die Frau hat einen so lieb bemuttert, Wäsche
gewaschen und gebügelt und sich immer erkundigt, ob wir genug Wasser
trinken und sie hat immer so niedlich ihre Zunge nach jedem Satz
rausgestreckt. Die Lodge
hatte auch keine Gäste, sodass wir die ganze Zeit die Einzigen waren.
Leider mussten wir nach 5 Tagen weiter und mir viel es echt schwer von
dort Abschied zu
nehmen.

SCHNORCHEL TOUR MIT UNSEREM AUTO
Weiter ging unsere Reise nach Ihla de Mozambique, eine Insel die zu
UNESCOs Weltkulturerbe zählt. Wir haben einen großen Afrika Atlas mit
alles Straßen drin. Also entschieden wir uns für eine Route, wo wir auch
Teer zwischendurch haben. Doch die Straße die wir nahmen, war keine
Straße. Es war ein kleiner schmaler Fußweg mit meterhohem Gestrüpp und
Urwald links und rechts. Monatelang ist da bestimmt kein Auto mehr
hergefahren. Der Boden war auch vom Regen so zerstört, dass man max.20 kmh
fahren bzw springen konnte. In Afrika gibt es ja nicht viele Straßen,
deshalb kann man sich auch eigentlich kaum verfahren. Man kommt deshalb
allerdings auch nicht so leicht von A nach B. So haben wir eine andere
Route gewählt. Es kam uns für 4h kein Auto entgegen und wir haben uns
wieder gewundert: WARUM? Mehrmals haben wir angehalten gefragt, ob wir auf
dem richtigen Weg nach Moma sind. Denn die Straße war zeitweilig sehr
weicher Sand, den wir ohne Allradantrieb nie geschafft hätten. Naja dann,
an einer Kokusnussfarm angekommen mitm im Wald riefen uns die Männer zu:
"Nein nein, da ist ein Fluß, den könnt ihr nicht mit dem Auto überqueren,
da ist keine Brücke." Aber über einen Umweg wäre der Fluss befahrbar. Da
wir den Weg nicht kannten, haben wir dann die Kokusnussmänner mitgenommen
(Ja, Linda hatte immer ihr Pfefferspray parat). Die lotsen uns wieder mitn
durch den Wald: meterhohes Gras, Bäume, allerlei Pflanzen. Man konnte
keinen Pfad entdecken und hätten sich die Kokusnussmänner aus dem Staub
gemacht, hätten wir die normale Straße nicht mehr wiedergefunden. Dann
waren wir aber wirklich an dem Fluss angekommen. Der Fluss war bestimmt...
so... 300m breit mit Sandbanken zwischendrin. Die Kokusnussmänner sind
dann vorgegangen, sodass unser Auto nicht absäuft. Unser Auto hat auch zum
Glück einen Schnorchel, und der ist nicht zum tauchen da, sondern damit
der Motor nicht nass wird, wenn man durchs Wasser fährt und damit das Auto
noch atmen kann. Das Wasser durch das wir fahren mussten, ging mir so bis
über die Oberschenkel. Und die ganzen Afrikaner, die in dem Fluss ihre
Wäsche gewaschen haben, standen nur da und haben gejubelt und applaudiert
und sich an unserem Auto versammelt. Eine Menschenmasse, bestimmt 100-200
Afrikaner standen ums Auto rum und guckten einfach nur, als wären wir
Rockstars. Dann wurden wir wieder auf die Straße geführt, wir haben den
Kokusnussmännern 20 Cent und ein Mandarinchen gegeben und unser Trip ging
weiter. Ich hab mich wirklich gefragt, warum solche Strecken in dem Atlas
aufgeführt sind, wenn die eigentlich garnicht befahrbar sind. Aber THIS IS
AFRICA. Und die Afrikaner finden für jedes Hindernis eine Lösung.

IHLA DE MOZAMBIQUE
Ihla ist eine Insel von Mosambik, die mit einer 3km langen Brücke vom
Festland verbunden ist. Der Präsident von Portugal hat dort gewohnt und
hat seine Verhandlungen gehalten. Man kann sich die alten Gebäude noch
alle anschauen und deshalb ist es eine WorldHeritageSite. Wieder
kristallklares Wasser und schneeweißer Strand. Sehr hübsch. Auf dem
Campingplatz haben wir Martin kennen gelernt.

MARTIN
- 34jähriger Rosenheimer
- sehr lustiges Männchen
- reist alleine durch Afrika mit seinem Motorrad
- hat für 3 Jahre in Äthiopien als Konstrukteur/tör gearbeitet
- hat sich von dem Geld ein Haus in den Alpen gekauft
benutzt morgens Aronal und abends Elmex (traut sich mal was zu riskieren)
hat noch nie etwas von Studivz gehört
hat auch noch nie was von „Bubu machen“ und „Mugeln“ gehört
- sein Reisehighlight: in Mosambik wollte er sich einen Damm anschauen,
weil Dämme seine Traumkonstruktionen sind. Allerdings war dieser Damm im
Militärgelände und strengstens überwacht. Bei seiner Besichtigung wurde er
dann doch erwischt und es wurde auf ihn geschossen. Schnell ist er in den
Damm gesprungen und durch ihn hindurchgetaucht (Da er Kontruktör ist,
wusste er zum Glück, an welcher Stelle man durchtauchen konnte). Weiter
flüchtete er dann in einen Wald, und wartete dort bis Mitternacht. Er
hatte große Angst und im Wald hat er dann mit einem Stock seinen Weg
abgetastet, weil er so Angst vor den Schlangen hatte. Am Motorrad
angekommen flüchtete er dann am gleichen Tag noch nach Zimbabwe. Martin
sagt: Glück gehabt: selbst wenn man in Mosambik verhaftet wird, bekommt
man kein Essen, es sei denn Familie oder Freunde bringen etwas vorbei. Und
da er allein reist, wusste keiner, wo er sich aufhält und was bei ihm
abgeht.
Also man trifft hier echt Leute wo man sich denkt: verrückt! Was für ne
crazy Story.

PEMBA
Weiter gings dann nach Pemba, eine etwas größere Stadt, wo ich einen
Tauchkurs belegt habe. Es ist schon nen cooles Gefühl im Wasser atmen zu
können. Und es gibt erstaunlich viele Dinge die man beachten muss. Auf
unserer Bootsfahrt zu der Tauchstelle haben wir dann sogar 2 Wale gesehen,
total coole große Viehcher! Nach 4 Tagen hatte ich meinen Schein und wir
sind weiter nach Tansania.

PROBLEM GRENZE
Tansania und Mosambik trennt ein riesiger Fluss. Von mehreren Leuten haben
wir gehört, dass die Grenze Mosambik Tansania mit dem Auto nur ganz weit
im Landesinneren überquerbar ist. Das Problem war, dass wir dann einen
1200km Umweg hättem fahren müssen, und bei den Straßenverhältnissen, hätte
das Tage gedauert, zumal kein Hotel oder ähnliches auf dem Weg lag. Auf
unserer Strandroute fuhr bis letztes Jahr wohl noch eine Fähre und so war
es möglich die Grenze zu überqueren. Die war aber wegen Altersschwäche
gesunken. Aber wie gesagt: die Afrikaner haben für jedes Problem eine
Lösung.

LÖSUNG GRENZE
Deshalb binden die Afrikaner ganz einfach 3 große Kanus zusammen, packen
Holzbretter drauf und das Auto wir dann mit diesen 3 zusammengebundenen
Kanus auf die andere Seite gebracht. Natürlich sind bei diesem Manöver
schon zich Autos untergegangen, aber unsere Zeit rennnnnt und wir wollten
uns von diesen Gerüchten mal selbst überzeugen. Leider beinhalteten diese
Gerüchte auch einen stolzen Preis von 200-450 Euro.

GRENZE
Wir haben dann mit Martin beschlossen zusammen über die Grenze zu fahren.
Damit wir zusammen mit seinem Motorrad vielleicht einen besseren Preis
raus schlagen können. Wir haben uns dann am halben Weg getroffen und sind
gemeinsam los. Unsere Route verlief weiter nah am Strand, sodass wir
wieder viele sandige Straßen hatten. Wir haben wie gesagt zum Glück
Allradantrieb, Martin mit seinem Moped leider nicht. Und Joost und ich
hatten deshalb super Spass hinter ihm her zu fahren und ihm beim Stürzen
zu zuschauen. Sturz in hellem Sand: Martin ist weiß. Sturz im roten Sand:
Martin ist rot. Sturz durch eine übersehene Absperrung: Leine gerissen.
Angekommen an der Grenze, wollte die Polizei erstmal 30 Euro haben, da die
Flussüberquerung mit den unsicheren Booten illegal ist. Als wir dann am
Fluss waren, war das Angebot dieser Schlawiner 650 Euro für eine Fahrt von
25 Minuten. Die wissen halt, dass die Leute zahlen und es einfach keine
andere Option gibt über die Grenze zu kommen und nutzen das schamlos aus.
Nach einer Stunde diskutieren war es dann zu dunkel und wir mussten auf
dem Polizeigelände campen. Am nächsten morgen um 5 waren wir dann wieder
am Fluss, da dann unser Boot kommen sollte, was natürlich erst um 11 Uhr
kam. Und es war wirklich sagenhaft, wie im Film. 3 klapprige alte
Fischerboote mit Seilen aneinander gebunden. Das eine hatte schon ein Loch
und ein Typ war die ganze Zeit damit beschäftigt, das Wasser mit einem
Eimer aus dem Boot zu bekommen. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass das
3er Boot echt stabil war. Schaut euch unbedingt die Fotos an!  Verrückt!
Naja wir haben dann noch den Preis auf 217 Dollar runterhandeln können.
Ich habe mich gefragt, wofür die Leute das Geld benutzen, denn die machen
jede Menge Kohle und man konnte keinerlei Investment sehen. Dann erfuhren
wir, dass das Geld für Alkohol und Frauen ausgegeben wird. Moslems dürfen
nämlich bis zu 4 Frauen haben. Martin hatte den Bootbesitzer besucht und
meinte, er hätte 10 Frauen gehabt. Martin meinte auch, er hätte in seiner
Zeit in Afrika beobachtet, dass die Afrikaner kein Maß für Geld hätten und
nie genug haben und zufrieden sind. Die erkennen den Wert von so großen
Geldmengen nicht.

Da waren wir in Tansania....
So, damit ich euch nicht vom Schlafen abhalte, hör ich hier mal auf und
melde mich demnächst nochmal. In einer Woche werden wir wahrscheinlich bei
unserer Praktikumsstelle ankommen und das Reisen ist vorbei.

Die Fotos, fällt mir grad ein, ich weiß nich ob ich die Fotos online  
stellen kann (die Mosambik
Fotos sind aber online). Joosts Laptop ist nämlich gestern kaputt  
gegangen, so eine
Schande!!!

Für "Mosambique" und vielleicht auch "Border Crossing"
http://picasaweb.google.nl/jcopray


Viele Grüße von der Ramadan Insel Sansibar,
Lindush

Tags: afrika, backpacker, backpacking, grenze tansania mosambik, kenia, mosambik, quelimane, reisen, tansania

 

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