(JH) Kennt Ihr das Gefuehl, wenn man vor lauter schwueler Hitze seine eigene Haut nicht mehr spuert? Es ist, als wuerde man in einer Badewanne mit 37 Grad Wassertemperatur liegen. Kaum verlaesst man einen klimatisierten Raum, fangen die Ellenbogen an, am Koerper kleben zu bleiben. Ein frisches T-Shirt anzuziehen macht gar keinen Sinn, da dies genau 3 Minuten frisch bleibt.
Soviel zum Wetter-Bericht aus Kuala Lumpur, eine Stadt die mal wieder alle Sinne kitzelt oder doch eher erschlaegt: Geruchstechnisch erlebt man alles zwischen feinsten Curries, Jasmin und einer Mischung aus Taubenkot und Vergammeltem (und das ganze in zwei aufeinenaderfolgenden Atemzuegen). Eines der wohl modernsten und hoechsten Gebaeude der Welt - die Petronas Towers (wer sie nicht kennt, einfach den Film "Verlockende Falle" mit Sean Connery und Catherine Zeta-Jones ansehen) - stehen zwei Strassen weiter von abrissreifen Buden. Wie diese jeweils die Monsunzeit ueberstehen, ein Wunder. Auch der Shopping-Sinn steht hier auf Alarmstufe Rot. Wir dachten eigentlich Singapur waere nicht zu uebertreffen. Falsch gedacht. Per Zufall (oder hat Bettina das ganze von langer Hand geplant - ich glaube letzteres) sind wir in eine Mall gestolpert die markentechnisch die 5th Avenue in den Schatten stellt. Es gibt nur Geschaefte der Liga Prada, Versace, Louis Vuiton (Ladies, hab ichs richtig geschrieben?) und Gucci. Und wiederum fast nebenan Chinatown, das Produkte dieser Marken fuer ein tausendstel des Preises anbietet (ich schaetze mal gefaelscht?!). Gegessen haben wir heute zwei Mal: ein spaetes Fruehstueck fuer umgerechnet EUR 1,20 und ein spaetes Mittagessen fuer EUR 1,-. Selbst in den teuersten Restaurants findet man kaum ein Hauptgericht fuer ueber EUR 10,-. Insgesamt merkt man, dass Malaysia zwischen Kultur und massivem oekonomischen Wachstum und damit einhergehendem Reichtum steckt. Ach ja, eins noch aus der Kategorie "des hob I jetzt a ned g'wusst". Die Hauptreligion hier ist der Islam. Und entgegen allen Vorurteilen, die man wohl automatisch durch die Beeinflussung durch die westlichen Medien, speziell seit dem 09.11. aufgebaut hat, sind die Menschen weltoffen und ueberfreundlich. Fuer alle, die also noch kein Urlaubsziel fuer die naechste Reise haben: absolut empfehlenswert! (BB: Argentinien sollte aber auch noch auf dem Zettel stehen :))
Stellt sich noch die Frage: Wie sind wir hier eigentlich hergekommen? Nun ja, den letzten Tag in Sydney haben wir nochmal mit unseren Freunden vom anderen Ufer verbracht. Zum Zeitvertreib bis zum Flug haben wir eine der skurrilen australischen Sportarten ausprobiert: Bowling. Anders als bei uns spielt man Bowling im Freien auf einer viereckigen Grasflaeche. Im Grunde aehnelt es unserem Boccia, nur dass man die Kugel nicht wirft, sondern rollt. Aufgrund irgendeiner Unwucht kann man dabei die Kugel im Bogen rollen lassen. To make a long story short: eher was fuers aeltere Semester! (BB: also doch genau das Richtige fuer ihn, wo ich ihn so alt aussehen hab lassen :) Bin ein Naturtalent!)
Von Sydney sind wir dann zuerst nach Singapur geflogen, wo wir noch zwei Naechte bei Astrid und Arthur (Freunden von Bettina) verbracht haben. Singapur ist einfach nur klinisch sauber und geordnet. Aber hiervon gibts mehr beim naechsten Mal (fahren ja nochmal fuer ein paar Tage zurueck nach Singapur). Inzwischen kleben naemlich auch meine Finger zusammen und dann wirds kompliziert mit Tippen.
Eins noch: Es gibt neue Pics unter Flickr. www.flickr.com/photos/bettinajohann/sets
