(BB) Hier sind wir wieder. Eine Woche spaeter mit ca. 10 Blasen, Plattfuessen und Gefrierbrand. Nach unserem ersten Trekking-Erlebnis in El Chaltén, haben wir 2 Tage Verschnaufspause in El Calafate gemacht und uns dort den beruehmten Gletscher "Perito Moreno" angeschaut - ganz aus der Naehe. Sind naemlich ein bisschen drauf rumspaziert. Der Gletscher ist einer der unzaehligen, die zum "Hielo Sur" gehoeren, der drittgroessten zusammenhaengenden Eisflaeche der Welt (nach Alaska und Groenland). Beruehmt ist er deshalb, weils da regelmaessig zu "Eruptionen" kommt. So genau hab ichs irgendwie nicht kapiert, das muss der Johann erklaeren. Der Gletscher waechst irgendwie an, das Wasser des davorliegenden Sees staut sich auf und irgendwann bohrt sichs durchs Eis und sprengt den Gletscher. Macht das Sinn? War noch nie gut in Physik. Egal, der Gletscher ist jedenfalls sehr aktiv, staendig hoert mans krachen und es broeckelt wieder was ins Wasser. Sehr beeindruckend. Wir haben uns nach langem Hin und Her fuers "Ice Trekking" entschieden, was die richtige Entscheidung war. Nach 2 Stunden auf dem Eis gabs dann noch einen Scotch mit echtem Gletschereis. Grossartig!
In El Calafate haben wir dann noch ein spanisches Paerchen kennengelernt, die 15 Tage (!) Eis-Trekken waren, eben genau auf diesem "Hielo Sur". Der Typ war eh recht durchgeknallt, war schon am Mount Everest trekken und hat auch schon einen Finger eingebuesst (vielleicht hat er sich den auch in der Autotuer abgeklemmt, aber die erste Geschichte gefaellt mir besser).
Von dort aus 5 Stunden mit dem Bus in Richtung Sueden: Puerto Natales, unser suedlichster Punkt auf unserer Reise (glaub ich). Dabei mussten wir auch ueber die Grenze - rueber nach Chile. An der Grenze schoen alle aussteigen, Gepaeck ausladen und jedes Gepaeckstueck durchsuchen lassen, ob wir auch ja nicht Schildkroeten, Aepfel oder Samen einfuehren (in dieser Reihenfolge). Die Chilenen haben die Ruhe weg. Waren aber sehr freundlich.
Puerto Natales ist ein Kaff, wir wohnen in einem ziemlich schaebigen Hostel, aber der Besitzer "Omar" ist einfach so goldig, dass wir es nicht uebers Herz bringen, woanders zu schlafen. Die Leute dort sind auch witzig. Und bei EUR 7,50 die Nacht inkl. Fruehstueck kann man auch nix sagen. Eigentlich wollten wir dort nur 1 Nacht verbringen, aber jetzt sinds halt doch 3 - widrige Umstaende. Unser Schiff nach Puerto Montt (auch Chile) hat Verspaetung. Morgen gehts aber los. 4 Tage nur Rumhaengen - herrlich.
Haben wir uns auch verdient, nach den letzten 5 Tagen: Trekking die Zweite. Wir sind in den Nationalpark "Torres del Paine" gefahren und dort rumgewandert - Freunde, Ihr wuerdet feuchte Augen kriegen. Wir sind ja sowas von gewandert. Der Park ist eine Wucht, Berge in allen Farben und Formen, Seen mit dem unglaublichsten blau und Tiere und Blumen in Huelle und Fuelle. Einen Puma haben wir aber nicht gesehen, auch wenns bisweilen bei uns im Zelt danach gerochen hat. Diesmal waren wir aber schon um einiges professioneller: mit Camping-Kocher!! Endlich eine warme Mahlzeit.
Lange Rede kurzer Sinn: schaut Euch die Bilder an. Ich muss sagen, ich war ziemlich am Ende. Wir sind ca. 80 km in 5 Tagen gelaufen, es war tw. sausteil, Geroell, Fluesse ueberqueren, also nix fuer Weicheier. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ach ja, und die Wandervoegel haben wir auch getroffen. Kennt Ihr nicht? Dann googelt mal schoen. Der Johann hat sie jedenfalls sehr ins Herz geschlossen.
(JH) Ihr kennt ja die beiden Hobbies der Wandervoegel ;) Mehr hab ich nicht hinzuzufuegen. Bilder sagen mehr als 1000 Worte!