(JH) ...und damit ist nicht die Pizza gemeint, aber erst mal der Reihe nach. Nach 2,5 Wochen haben wir endlich Buenos Aires verlassen um ein wenig Ruhe zu finden und Endlich mal die Natur Argentiniens zu geniessen. Mit dem Flieger gings erst Mal nach El Calafate. Der Anflug war weniger ein anschweben sondern viel mehr eine Buckelpistenfahrt. War danach gut durchgeschwitzt... meine Herren...! Der grund dafuer wurde klar, als wir den Flughafen verliessen: Steife Briese sagt der Preiss! Mit dem Bus gings dann (4h) weiter nach El Chalten. Hier sind wir in einem kleinen "griabigen" Hostel abgestiegen. Die naechste Aufgabe war, fuer unseren 3-taegigen Camping-Trip in den Bergen einzukaufen. Ja, was kauft man da ein? Wir wusstens auch nicht, also hatten wir letztendlich: 4 Schachteln Cracker, 1 Stange Toast, 2 Leib Kaese, 1 Butter, 1 Marmelade, 4 Dosen Bier und 2 Kuchen. Der Supermarkt gab auch nicht recht viel mehr her und einen Kocher hatten wir ja auch nicht dabei.
(BB) El Chalten kann man sich wie ein 100 Seelendorf aus einem Western vorstellen: ein paar staubige Strassen, Holzhaeuser und haufenweise rumstreunende Hunde. Und ringsherum nichts als Berge und karge Landschaft. Naja, wir haben dann unsere Rucksaecke aussortiert und nur das Noetigste gepackt - waren pro Person auch ca. 10 Kilo. Der Johann hatte mehr, der musste das Zelt tragen. Wir sind dann also am naechsten Tag losmarschiert und ich war etwas nervoes. Bin doch bekanntlich keine Bergziege... und dann noch die Pumas.... Wetter war beim Start uebrigens noch gut... irgendwie gings dann doch ganz gut vorwaerts und der Nationalpark "Los Glacieres" ist unglaublich schoen. Am 1.Tag haben wir den Fitz Roy erklommen (na so halb), die 1. Nacht im Zelt war Horror, weil wir dachten, der Sturm wuerde uns nach Holland blasen (mitsamt Zelt), am 2. Tag sind wir trotz Regen, Graupel, Schnee und Sturm weiter zum Cerro Torre, den man aber nicht gesehen hat. Bewoelkung waere untertrieben. Die 2. Nacht im Zelt war kalt und etwas miefig (waschen war nicht, da draussen noch kaelter) und am 3. Tag haben wir zusammen mit einem verrueckten Japaner ne Stunde drauf gewartet, dass sich der Cerro Torre aus den Wolken schaelt. Wetter war dann wieder gut. Und was fuer eine Augenweide - das Warten hatte sich wirklich gelohnt.
(JH) Jetzt erst Mal zurueck zu einer Angelegenheit die mir sehr am Herzen liegt: dem Essen. Wenn man sich 3 Tage mit den oben erwaehnten Nahrungsmitteln ernaehrt bekommt man Heimweh. Dass einem dann auch Egal ist, dass man sich nicht waschen kann sollte klar sein. Das Bier jeden Abend hat jedenfalls zum einschlafen getaugt.
Am 3. Tag sind wir dann noch die 4 Stunden Richtung El Chalten zurueck gewandert. Diesmal war zwar wieder Sonne am Himmel aber der Wind so stark, dass man teilweise im Spagat stehen bleiben musste, weil man Angst hatte wegzusegeln. Wir waren richtig fertig als wir unten wieder ankamen. Die letzte Stunde hatten uns nur noch die Gedanken an eine warme Dusche, warmes Essen (wie gut doch Schinken-Nudeln schmecken koennen) und ein Glas Rotwein (danach waren wir delirioes) vorangetrieben. Meine Zusammenfassung des Camping-Trips: It´s a must! Das ganze ist zwar teilweise echt beschwerlich aber jede Muehe wert. Die Einzelkategorien: Landschaft: Weltklasse!!!, Essen: Kreisklasse, Geruch im Zelt nach 3 Tagen: unterirdisch, Wetter: Quatro Stagioni!
(BB) Ich wuerde sagen wir haben in unserer Beziehung die naechste und letzte Ebene erreicht. Bilder kommen asap - die sagen mehr als alle Worte.
Heute morgen sind wir zurueck nach El Calafate gefahren. Kommt einem wie eine Grossstadt vor... morgen schaun wir uns den beruehmten Gletscher "Perito Moreno" an und dann gehts weiter in den Sueden nach Puerto Natales (Chile).