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Dagmar's Reise

Lima und Kueste von Perú

PERU | Friday, 9 August 2013 | Views [376]

Am 30. Juli ist also der grosse Tag, an dem auch Verena und ich uns von Prosoya verabschieden muessen. Wie auch beim Abschied von Johannes sind wir total traurig, aber um so dankbarer um uns. 

In Lima gibt es noch ein gemeinsames Abendessen mit den anderen Freiwilligen, wo ich beinahe schon dazu gehoere;)

Zuerst der Abschied von Johannes, der wahnsinnig traurig war. Dann der Abschied von Prosoya, wo ich ein Teil meines Herzens zurueckgelassen habe und nun auch noch der Abschied von Verena und Sonny- das ist echt viel. Und ich bin sooo froh, dass Elina hier zu Besuch ist und ich mitlerweile Freunde in Lima habe. Zwei ehemalige Arbeiter von Prosoya leben nun in Lima, weil sie in der Mine arbeiten. Sie und Elina machen es mir wirklich etwas leichter- danke!

In Lima realisiere ich, dass mein Visa fuer Perú bald ablaeuft. Auch ein Gang zur Schweizerbotschaft nuetzt hier nichts. Ich muss ausreisen. Also mache ich mit Elina einen Schlachtplan. Ich reise nach Trujillo, bleibe dort einige Tage am Strand in Huanchaco und reise dann rauf nach Ecuador. In Huanchaco wimmelt es von Surfern und jungen Reisenden. Und doch hat es wunderschoene Sonnenuntergaenge und ich liebe einfach den Duft und das Gerausch des Meeres.

Die Reise von Trujillo nach Tumbes an der Grenze ist lange und morgens im Bus geht alles furchtbar schnell. Ploetzlich sitze ich in einem Auto und gebe einem Typen meinen Pass, der "legal" arbeitet und mir die Stempel von Ecuador und Perú besorgen kann ohne dass ich Perú verlassen muss. Hier erfahre ich viel uebers Schmuggeln, Schauergeschichten und die Arbeit an der Grenze. Wenn man der Polizei z.B. 150Soles im Monat zahlt, kontrollieren sie dein Auto nie und du kannst frei ueber die Grenze fahren, so oft du willst. Dieses Abenteuer kostet mich einige billige Mittagessen hier, aber hey, wow, ich kann doppelt so lange in Perú bleiben wie als ich von Bolivien einreiste.

Danach bleibe ich einige Tage in Zorritos, das ist ein Ort an der Kueste ganz im Norden von Perú. Ich bin stolz, dass ich jetzt endlich verschiedene Dialekte und Akzente im Spanisch hoeren kann, auch wenn ich natuerlich noch lange nicht alles verstehe. Hier ist alles total trocken, baige, man sieht viele Maenner am trinken. Ein echt grosses Problem in Perú, besonders auch, weil das Bier verhaeltnismaessig teuer ist. Als Vergleich, bei uns kostet ein Bier im Supermarkt 1.20.-, hier sind es 6Soles, das sind ca.3Franken. Nur, dass man fuer 3, 4Soles ein Menu mit 2Gaengen essen kann, oder fuer 1Sol einen Sack voll Broetchen erhaelt. Auch gibt es keinen Unterschied, ob man das Bier in einer Hacienda kauft oder in einer Bar trinkt- es bleibt 6Soles. Hier sieht man, dass Perú sehr wohl um sein Problem mit dem Alkohol weiss..

In Zorritos geniesse ich die Zeit in meiner Haengematte mit einem guten Buch, oder am Strand, wenn ich die Krabbis beobachte. Anita, hier musste ich immer an dich und unsere Zeit in Thailand denken. Natuerlich ass ich viel Ceviche. Ach, das wuerde euch schmecken, besonders dir Papi. Ich weiss nicht, ob ich das schon einmal beschrieben habe, oder nur in einem Email. Das ist roher Fisch, der in Limettensaft und Chilli eingelegt wird. Dazu gibt es Zwiebeln und Suesskartoffeln. Oft isst man dazu noch geroestee Maiskoernen. Die Sauce nennen sie Leche de Tigre (Tigermilch), sie soll eine aphrodisierende Wirkung haben. Der Fisch vergeht beim Essen wie Butter auf der Zunge und ist jenachdem saurer oder schaerfer, einfach super lecker!

Mit dem Koch meines Hostels fahre ich zu heissen Quellen, ich mache Schlammbaeder und gehe mit ihnen tanzen. Das ist so ganz anders als in Oxa. Es gibt eine Buehne, einen Hoster, zwei Girls tanzen in Unterwaesche. Die Leute schlucken Medikamente um eine verstaerkte Wirkung vom Alkohol zu erzielen, es wird Gras verkauft. 

Wie es natuerlich kommen musste und wie es auch alle bereits vorher wussten- habe ich mich verliebt. Es hoert sich total schwierig an und doch passt es einfach. Es klingt abgedroschen, aber ich habe wirklich das Gefuehl, dass mein Leben mich auf ihn vorbereitet hat, dass alles war wie es war damit ich ihn auch erkenne und dadurch auch mehr von mir erkenne. Er erfuellt genau das was ich mir gewuenscht habe. Mann Jean-luc, wenn ich mehr Punkte auf meine Liste haette nehmen koennen, waere es vielleicht einfacher.. Aber wie gesagt, wann will ich es schon einfach haben?¿? Und alles ist genau so wie es sein soll. Obwohl ich oft an Elinas Worte denken muss. "Ich wuenschte mir fuer dich, dass du mit offenem Herzen reisen koenntest".

Ein Freund in Lima hat mir angeboten mit ihm und seiner deutschen Freundin zu reisen. Nun habe ich mein Visa und die Sms kam genau richtig. Ich freue mich wahnsinnig! Auf gehts in die Selva- den Dschungel..

 

 

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