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Get Jealous

Shivapura & Helambu

NEPAL | Tuesday, 9 October 2007 | Views [1078] | Comments [5]

Am Samstag hab ich den Trip fuer naechste Woche gebucht. Mit einer Gruppe geht's in Richtung Pokhara und dann auf dem Annapurna Sanctuary Trek bis zum Annapurna Base Camp. Fuer drei der fuenf wird dort die Tour wieder zurueck gehen. Fuer mich sowie einen Briten und unsere beiden Climbing Sherpas, sowie den Porters wird's fuenf weitere Tage in den Schnee gehen. Ziel ist der Singu Chuli, eine nicht ganz einfache Besteigung, aber durch die enge Fuehrung koennte es klappen. Mit dem Bus geht's morgen nach Pokhara, danach sind wir zu Fuss, mit Steigeisen und Pickel unterwegs. Die Tour dauert rund drei Wochen, je nach Wetter natuerlich.

Zum Angewoehnen bin ich bereits mal von Sonntag Mittag bis heute Dienstag Mittag in den Waeldern und Huegeln herumgekraxelt. Zudem macht einem die
Stadt ganz muede, ohne dass man wirklich etwas tut... ist mir einfach zu laut und zu stinkig hier in Kathmandu.

Erst nahm ich den Bus nach Sindarijal, ja nach Lust und Laune des Fahrers dauert das so ungefaehr eine Stunde. Danach sind's rund 1Mio Treppen bis zum Eingang des Nationalparks (auf dem Rueckweg waren's sogar noch mehr...), wo man Eintritt bezahlen muss. Ab da stehen dann auch dann und wann Militaers herum, welche wichtig in die Gegend schauen. Wirklich interessieren tun sie sich aber nicht fuer die Touris.

Vorbei an Nepalis, welche ihre Vaeter geschultert durch den ganzen Wald tragen, Familien mit dem Vorrat fuer die naechsten Wochen und einigen Kuehen erreichte ich auf der anderen Seite des Nationalparks Chisopani, ein kleines Kaff mit etwas komischen Gestalten. Da ich zuvor im Bus ein paar Irlaender traf, dachte ich mir diese wiederzusehen. Doch ich fand keine anderen Touristen. Schliesslich naechtigte ich fuer 2.50SFR im Hotel Annapurna View, nachdem ich mir einen Blutegel vom Fussknoechel entfernt hatte. Das Essen war erstaunlich gut und die Nacht abgesehen von meinem viel zu warmen Schlafsack und der etwas harten Unterlage ganz gut.

Am folgenden Morgen erhoffte ich die am Abend noch wolkenverhangenen Berge in ihrer vollen Pracht erblicken zu koennen, doch wieder war die Luft sehr feucht und die Sicht entsprechend beschraenkt. Der Weg fuehrte mich durch eine rutschige und ausgewaschene Bachrinne* ins Tal in ein relativ grosses Dorf mit einer Schule. Auf dem ganzen Schulweg rund um dieses Pati Bangyjang traf ich unzaehlige Kinder, welche entweder nach Geld fragten, ein Foto machen wollten oder ganz stolz ihre drei Saetze Englisch zum Besten gaben.

Schliesslich traf ich etwas weiter die Gruppe Irlaender wieder. Nach einer Runde Lemon Tea ging's hoch nach Chipling und dem hoechsten Punkt der heutigen Etappe, einem ziemlich wolkenverhangenen Waldhuegel in Richtung Norden. Leider hatte ich waehrend den Begegnungen mit den Kids nicht wirklich etwas von der Sprache mitbekommen, sonst haette mir die gute Frau in der Lodge wohl kaum ein Ei zum Lunch angeboten. Schliesslich gab's eine Tasse Tee und Mixed Fried Rice, wobei ich bis zum Schluss nicht wusste, was ich bestellt hatte.

Etwa eine halbe Stunde spaeter trafen nicht nur die Irlaender ein, sondern auch eine anstaendige Ladung Regen. Da ich bis am Dienstag Mittag zurueck in Kathmandu sein musste, blieb mir nichts anderes uebrig, als eine kurze Schonfrist zu nutzen, um den Weg zurueck in Angriff zu nehmen. Klar kam ich nicht bis nach Chisopani, sondern blieb in Thenaki Bangyjang, in der Lodge, wo's am Vormittag Tee gab, haengen. Als einziger Tourist wurde ich fuerstlich bedient und waehrend ich meine Momos ass, versuchte der Sohn mit mir ins Gespraech zu kommen. Ausser dem Lachen, weil wir beide keine Ahnung hatten, was der andere eben sagte, verstanden wir uns relativ schwer. Der Sturm draussen liess den Tag noch frueher als sonst enden und so verkroch ich mich frueh wie schon lange nicht mehr in dem feuchten Zimmer.

So frueh der Tag endet, so frueh beginnt er auch wieder. Dass ich keinen Wecker dabei habe, scheint kein Problem zu sein. Ohne Strom kein Licht und ohne Licht keine Party, also bestimmt die Sonne deinen Tagesrythmus. So war es auch kein Problem, vor sieben Uhr aufzubrechen und den Weg nach Kathmandu zurueck unter die Fuesse zu nehmen. Noch vor dem Mittag stieg ich in den Bus, der mich in der Naehe des Hotels abstetzte.

Danach musste ich mich noch um die letzten Details meiner Ausruestung kuemmern und traf noch einmal den Climbing Guide. Zurueck im Hotel traf ich schliesslich alte bekannte Gesichter aus meiner Basketballzeit in Seuzi... die Welt ist eben klein.

Nun bin ich nicht mehr online bis ich von meiner Climbing Tour zurueck bin. Deren Erfolg wird vermutlich stark vom Wetter abhaengen, momentan regnets wieder heftig und die Besteigung war schon unzaehlige Male nicht erfolgreich wegen zu viel Schnee... wir werden als sehen und ich melde mich spaetestens in drei Wochen wieder.

* Falls die Schweizer Wanderwegmacher mal nichts zu tun haben sollten, den Nepalis wuerde etwas Coaching in der Kunst des Wegunterhalts nicht schaden.

Aussicht von Chisopani.

Aussicht von Chisopani.

Tags: Adventures

 

Comments

1

meine sommerferien sind defintiv vorbei und morgen beginne ich bei astina. geniesse deine reisen!

  michael hermann Oct 15, 2007 1:24 AM

2

Pass auf Dich auf - und geniesse die Zeit !

  Ruedi Schwarz Oct 19, 2007 9:32 PM

3

Das Ganze tönt echt spannend! Bin schon neugierig auf Deine weiteren Erzählungen.

[...] "Annapurna Base Camp. Fuer drei der fuenf wird dort die Tour wieder zurueck gehen."

Ich schätze mal, ab dem Base Camp geht die Party erst richtig los, so wie ich Dich kennengelernt habe :)

Ich wünsche Dir viel Spass und alles Gute!

Take good care of yourself,
markus

  Markus Stocker Oct 21, 2007 9:41 PM

4

Viel Spass wünschen dir deine neuen Kollegen Thomas, Matthias und ich. Ein paar Aufgaben für dich haben sich schon angesammelt ... ;-)

  Christian Oct 23, 2007 10:32 PM

5

Hoffentlich schaffst Du es bis "ganz" nach oben - die Wetterprognosen sind ja nicht so verheissungsvoll. Solltest Du irgendwelche Tipps brauchen; Shri einer meiner Programmierer, ist und war Exkursionsführer in Indien +41 44 800 13 36 (er verfolgt Deinen Blogg übrigens auch mit grossem Interesse). Wünsche Dir weiterhin viel Spass und pass auf Dich auf!

  Oliver Oct 24, 2007 3:06 AM

 

 

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