1.11.-6.11.
Nach diesem schrecklichen Abschied von euch allen gings endlich los.
Erstmal von Frankfurt nach London, wo wir erstmal einen Aufenthalt von
8h hatten. Weil es - wen wundert's - geregnet hat, sind wir am
Flughafen geblieben. Ging alles ganz problemlos..zumindest nachdem uns
nach ner halben Std. auffiel, dass wir in der 3. Etage des Teminal 5
und noch lange nicht im eigentlichen Terminal 3 sind..aber es war ja
zum Glueck genuegend Zeit. Nach dem Checkin dann erstmal was essen und
ausruhen vom vorigen Raclette-Prosecco-Lachgas-Pantomime-Abschied =
3,5h Schlaf.Legandaer: Annas Darstellung eines Mikroorganismuses.
Der Flug von London nach Bombay war ok, weil nachts, auch wenn
schlafen wieder nicht wirklich drin war. Dafuer haben wir unseren
Lonely Planet Travel Guide studiert und er hat sich bisher als wirklich
hilfreich erwiesen! In Bombay angekommen waren wir erstmal froh,
dass 1. unser Gepaeck da war und 2. wir uns umziehen und waschen
konnten. Dann das uebliche: Passkontrolle, Geldwechsel, Taxi suchen
(fuer ueberteuerte 390Rh, normal waeren vielleicht 150Rh gewesen;
1Euro=ca. 60Rh). Die Fahrt war dann wohl die 1. Begegnung mit der
fremden Kultur. Kleine Quetschkisten/Taxis (andere Autos gibt es in der
Stadt kaum dafuer von den Taxis um so mehr), ziiiemlich alt und
ziiiiemlich wenig vertrauenserweckend aber schoen aufregend und schoen
mit Hindu-Kitsch und Blumen verziert. Ach, und ein Fahrer, der meinte
wenn man geschickt zur Seite schielt, ist auf die Brueste starren
sicher in Ordnung... Die Fahrt ging ewig durch einen unmoeglich zu
durchschauenden Verkehr - Menschen, Kuehe, Hunde, Katzen,
Huehner..alles kreuz und quer. Ja, Papa, hier wuerdest du dich ueber
den Berufsverkehr in Paris freuen! War aber auch sehr interessant: alle
Frauen in Saris gekleidet (sehr sehr schoen), Muell der auf der Strasse
verbrannt wird, Obdachlosedie mitten auf der Fahrbahn schlafen,
Gerueche nach Gewuerzen, Verbranntem, Fekalien...und natuerlich
schrecklich heiss. Viele Slums..sehr sehrt viele arme Menschen. Man hat
das Gefuehl alles ist in schlechtem Zustand, dreckig und eng und man
denkt nur: wie koennen Menschen nur so leben und : man, haben wirs gut
daheim!
Unser Ziel - den Hauptbahnhof - haben wir dann letztendlich noch
erreicht. Der Plan war eigentlich, den naechsten Zug nach Goa zu
nehmen. Laut Lonely Planet, sollte der um 22Uhr abfahren. Nach einigem
herum irren, unter staendiger Beobachtung wirklich ALLER Einheimischen,
und eiunigem Fragen, fanden wir zwar den richtigen Schalter, nur war
dummerweise Sonntag und Tickets fuer die 1. und 2. Klasse nur bis 14Uhr
verfuegbar (3. Klasse heisst mit Vieh und wirklich vielen Menschen die
ganze NAcht eng gedraengt..). Ein Inder, der neben dem Schalter stand
und uns als Dolmetscher fuer den nicht englisch sprechenden
Ticketverkaufer geholfen hatte empfahl uns lieber nen Bus zu nehmen.
Diese sollten wir diiiieerekt vor dem Bahnhof finden. Aehh..ne nix da.
Dafuer natuerlich gleich der naechste Inder mit guten Absichten. Na
jedenfalls, dem sollten wir zu "Transport" folgen, was wir dann -
skeptisch zwar - aber dennoch gemacht haben und siehe da, nach ein paar
wirklich verflucht dunklen und pissigen Gassen kam: Tata..ein
moechtegern Busunternehmen! Die Tickets sollten dann 1.900Rh kosten,
statt der max. 1.200Rh wie man uns vorher gesagt hatte. Grund angeblich
Hochsaison und Dwali (Hindufest). Wolltens auch schon zahlen, obwohl
wirklich teuer, waeren da nicht 2 Schweden gewesen, die nur 1.600Rh
zahlen mussten. Kooomisch..also wieder Diskussion und dann gabs endlich
den selben Preis und im selben Bus mit den beiden. In Indien ists
irgenwie immer so, dass es erstmal heisst, "nein geht nicht oder geht
nicht wie abgemacht" und dann "geht doch, kostet aber" oder eben
viel rum diskiutieren. Abfahrt sollte allerdings erst um 20Uhr
sein...also noch gute 4 h Zeit. Die 2 Schweden boten uns netterweise an
unser Gepaeck bei Ihnen im Hostel abzuladen und was essen zu gehen,
weas dringend noetig war nachdem wir das Fruehstueck im Flieger
verpasst hatten. Wir sind dann also ins Hostel gefahren - ne krasse
Absteige uebrigens, deren Zugang durch ein ziemlich kleines indisches
muffiges Schuhgeschaeft fuehrte - und dann zu Fuss zum Meer in ein rel
normales Restaurant, Nach dem Essen und dem Bier (Kingfisher..sehr
lecker) wars auch alles schon wieder viel besser. Jelena wurde noch des
Restaurants verwiesen, weil sie geraucht hatte, was an allen
oeffentlichen Orten verboten ist, egal ob drinnen oder draussen. Dran
halten muss man sich wohl aber nur in Bars ect oder wenn man die
Polizei sieht (Aehnliches gilt fuer Gras...das nebenbei ganz ueppig am
Starssenrand waechst) - kostet sonst zw 200-5000Rh und je nach Laune
bis zu 1 Jahr Gefaengnis. Danach haben wir uns erstmal auf die Suche
nach einem Internetcafe gemacht um mit Tom und Jan Kontakt aufzunehmen,
die wir am naechsten Tag in Goa treffen wollten. Waehrend wir unsere
Emails geschrieben haben, haben Marc und Johann (aka die Schweden)
schonmal unser - scheisse schweres - Gepaeck geholt ;-) Danach gings
weiter mit dem Taxi zur Busstation, haben dort das Gepaeck in den Bus
gestopft und sind noch ein bischen spazieren und ein bisschen Bier
trinken gegangen...haben dort das Angebot bekommen in einem Bollywood
Film mitzuspielen...fuer ganze 500Rh! Wir waren ganz ehrlich sehr
dankbar jemanden zu haben, der 1. maennlich, 2. westlich und 3.
indienerfahren war. Leider hiess es dann: die Plaetze sind leidere
leider doch in verschiedenen Bussen. Also wieder Diskussion und wie
immer wars am End doch moeglich in einem Bus zu fahren. Der Bus war in
rel gutem Zustand und wir hatten 2 Halbliegeplaetze...schein also als
wuerde es eine Nacht mit etwas mehr Schlaf werden. Leider falsch
gedacht, denn es leif 1. ein Bollywood Film in VOLLER Lautstaerke und
2. die komplette Nacht die nicht regulierbare Sch... Klimaanlage auf
Hochtouren. Wir haben so gefroren, dass wir uns derart eng in den Arm
genommen haben, dass wir zwar Ganzkoerperkraempfe davon bekommen haben,
es dafuer aber wenigstens etwas waermer wurde. Geschlafen haben wir
vielleicht 2-3h und zwar erst morgens als es wieder waermer wurde. MAN
sahen wir scheisse aus und MAN haben wir gestunken!!. Trotzdem sind wir
fast ohne Pannen angekommen. Es ist lediglich einmal das Benzin
ausgegangen, mitten auf der Kreuzung, und beim Pinkeln einer der
Schweden vergessen worden (der wurde gnaedigerweise einige hundert
Meter weiter wg heftigen Protests des anderen Schweden wieder
reingelassen). Also angekommen in Panji (um 13Uhr statt 07.30Uhr!),
1000Grad waermer und mit dem TukTuk ins Hotel nach Colva zu Jan und
Tom, die uns inzwischen angerufen hatten. Das Hotel war der Hammer nur
leider viel zu teuer fuer uns (5000RH pro Nacht). Immerhin konnten wir
uns die Zaehne putzen und die Haende waschen - geiles Gefuehl!!!
Nachdem sich die Jungs geduscht hatten , sind wir mit dem Taxi in den
naechsten Ort Benaulim gefahren, da dieser laut Reisefuehrer billiger
und weniger ueberlaufen sein sollte und haben uns dort eine der
empfohlenen Low Budget Unterkuenfte gesucht. D'Souza Guesthouse, eine
portugiesisch gefuehrte Pension (250Rh p.P. Nacht), sehr freundliche
Familei und saubere Zimmer mit Balkon. Einfach aber schoen und sicher.
Die Besitzerin war wie eine kleiner Mamaersatz und sehr bemueht.
Nachdem wir unser Gepaeck abgeladen hatten gings weiter nach Agonda im
Sueden. Wie beschrieben ist Agonda wirklich richtig richtig schoen. So
in etwa stellt man sich Goa (vor 30 Jahren) vielleicht vor. Ein kleines
ruhiges Fischerdorf mit kilometerlangem Palmenstrand und vom Dschungel
umgeben ohne Hotels nur mit ein paar Huetten im Robinson Cruiso Style.
Kein Verkehr, keine Haendler, keine Touris...nur ein paar Hippies,
Aussteigern und wir. Nach dem Essen in einem der paar Restaurants sind
wir am Strand entlang gelaufen um nach zu sehen ob wir eine schoene
Huette fuer den naechsten Aufenthalt finden. Gefunden haben wir dann
die perfekte Huette am perfektem Ort. Eine Art Camp mit max 8
2geschossigen Huetten (The Mahnamahnas). Im Erdgeschoss Dusche,
Toilette (nicht mal Plumpsklo) und Waschbecken. Im ersten Stock 2
Zimmer mit Doppelbetten, Haengeschraenken und nem riesen Balkon mit
Stuehlen, Tisch und Haengematten + direktem Blick aufs 10m entfernte
Meer. Luxus: genuegend Steckdosen,Licht, Moskitonetzen und
Waschmaschine. Morgens kann man am Strand sie Delphine beobachten,
Abends den Sonnenuntergang. Nachdem wir die Huette fuer 2 Tage spaeter
angezahlt und reserviert hatten sind wir die sehr unwegsame Strecke
(1,5h) zurueck ins Guesthouse gefahren um kurz zu duschen - alleine die
Strecke ist schon ein Erlebnis mit all den Menschen Tieren und Pfanzen
die man unterwegs sehen kann - dann weiter nach Colva. Gegessen haben
wir in einem Fischrestaurant gegenueber von Tom und Jans Luxusabsteige.
Nach einem Cocktail an der Hotelbar, wo wir noch 2 gelangweilte
partygeile Pauschaltouristinen aus dem Allgaeu kennen lernen
durften..Das taxi hat uns schliesslich totmuede zurueck gebracht und
wir sind tooooot muede mit 3 Fragezeichen ins Bett gefallen.
So, erstmal das. Jetzt haben wir Hunger und Tom und Jan warten schon...morgen gehts weiter!
Bisous!
Nathalie & Jelena
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