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Der Teilzeitnomade

Weihnachten in Montreal und Silvester in NYC, 06.01.2009

USA | Tuesday, 6 January 2009 | Views [878] | Comments [2]

Aaaaalso, am 20.12. kam der Tobi mit 2 Stunden Verspaetung am Flughafen in Toronto an.
Weder die Weihnachtsleckereien noch die geschmuggelten Geschenke konnten ihn von der Einreise abhalten.
Die folgenden 3 Tage haben wir versucht ihm alles Sehenswerte von Toronto zu zeigen, was relativ einfach ist, weil besonders viele Sehenswuerdigkeiten hat diese Stadt nicht. Wir waren also, bei strahlendem Wetter wohlgemerkt am Kensingtonmarket, in der Yonge St., in der Bloor St., in der Queenstreet usw.; haben den Architekturwalk (Tobis Wunsch ist uns Befehl) durchgezogen und ihn mit ausreichend Nahrung in diversen Restaurants und in unserer bescheidenen Kueche versorgt, bevors am 23. Richtung Montreal losging.
Leider waren wir auf den ersten 250km nicht die einzigen, die Weihnachten im Nordosten verbringen wollten, und so hat sich die eigentlich 4 1/2 Std.-Fahrt auf 6 Std. ausgeweitet. Abends wurden wir dann aber herzlich von Familie O'Connor in Pointe-Claire empfangen. Die naechsten Tage bestand unsere froehliche kleine Weihnachtsrunde aus: Dan (Papa), Barb (Mama), Heather (26) und Suzanne (38), Mark (22), Ann (21), Sean (16), Ryan (14) und uns dreien. Es wurde also nie langweilig, vor allem weil die O'Connors die Koenige der Kartenspiele sind! Es ist unfassbar wie viele verschieden Spiele ich gelernt habe, in den paar Tagen! Dummerweise habe ich schon mindestens genausoviele wieder vergessen :)
Essenstechnisch wuerde ich jetzt gerne sagen, dass mir alles immer super geschmeckt hat, aber mir war das teilweise einfach zuu...hm... amerikanisch vielleicht?!
Z.B. gabs einmal Hackfleisch-Pie, was ja eigentlich ganz lecker klingt. Wenn das aber haupsaechlich nach Nelken schmeckt, vergehts einem nach ein paar Bissen...
Auch vom Turkey-Dinner (gabs am 25.12.) bin ich nicht so der Fan, da ziehe ich nen saftigen Schweinebraten definitiv vor!! -oder einen Gockel mit leckerer Fuellung!!
Es liegt auf keinen Fall an Barbs Kochkuensten, die will ich nicht anzweifeln, schliesslich hatte es der Family selbst ja super geschmeckt; es ist einfach nur gewohnheitssache.
Was uns Drei uebrigens beim ersten Essen ziemlich ueberrascht hat ist, dass hier am Tisch gebetet wurde vor jedem Essen!
Jeden Abend gabs haufenweise Wein und Bier und Spiele und so wurde es i.d.R. schon 1-4 Uhr in der Frueh bis alle im Bett waren, dummerweise haben alle anderen im Haus, abgesehen von den Eltern, dann auch bis 11 Uhr/12 Uhr ausgeschlafen... Somit mussten wir sogar am Weihnachtsmorgen lange warten bis wir unsere Pack'l auspacken durften. Santa Claus hatte sogar fuer jeden von uns Dreien ein "Stocking", also einen Weihnachtssocken mit vielen lieben Kleinigkeiten dagelassen *g*
Um 11 konnten wir dann endlich anfangen! Die O'Connors haben sich wegen Geldmangel und Kinderreichtum was wirklich schlaues einfallen lassen: Es schenkt nicht jedes der Kinder allen anderen Kindern was, sondern es werden Namen gezogen. So dass jeder EINEM anderen was schenkt. Trotz diesem "Geschenkemangel" war das ganze Wohnzimmer undurchquerbar mit Geschenkpapier uebersaet!
Danach gabs Mega-Fruehstueck und dann wurde auch schon wieder rumgegammelt. Nix da mit Spaziergang nach dem Essen! Obwohl der Labrador, der zu O'Connor'schen Familie gehoert sich bestimmt riesig gefreut haette. Darcy (Hund) ist ein Jahr alt und verbringt ihr Leben entweder im Geraeteschuppen oder im Garten, und das obwohl gleich hinter dem Haus ein mit Wanderwegen durchzogener Wald beginnt... Somit hat dieses Viech einfach viel zu viel Energie, was es extrem nervig macht, sich mit ihr abzugeben, weil sie nur am Rumspringen ist... Welch ein Hundeleben!!
Naja der Herr des Hauses wollte sie unbedingt haben. Gefuettert wird sie von Barb. Beschaefftigt wird sie von keinem, vor allem nicht vom viel arbeitenden Papa.
 
Am 26. Sind wir zum 120km noerdlich gelegenen Cottage der Familie gefahren.
Ich glaube, dass es dort eigentlich richtig schoen ist, bei normalem Wetter.
Dummerweise hat es beinahe die kompletten 3 Tage nur geregnet bei etwa 8 Grad plus. Somit konnte man nicht viel machen, als im Haus zu bleiben, obwohl der See, der quasi direkt vor der Tuer lag, sehr verfuehrerisch aussah, was Spazierengehen und Schlittschuhfahren angeht.
Das Haus in dem wir gewohnt haben (siehe Fotos) ist uebrigens eigentlich nur das Gaestehaus, das Grosse soll noch kommen. Aber selbst an dem "kleinen" wird schon seit ca. 7 Jahren rumgebaut. Mama wuerde hier wahrscheinlich die Krise kriegen, egal wo man hinschaut sieht man Unfertigkeiten. Aber so ist das nun mal, wenn man so ein Haus komplett (!! bis auf den Dachstuhl) selberbaut und Geld nicht wirklich im Ueberfluss vorhanden ist. Waehernd Dan als wir da waren also fleissig weiter im Bad rumgedoktort hat, ist Ryan (der Kleinste) mit dem Schneefraesen-Traktor-Geraet froehlich auf dem Grundstueck rumgefetzt, um den Schneematsch zu entfernen. Leider hat es an unserem Ausflugstag zum Mont Tremblent (scheinbar bekanntes Skigebiet) trotzdem nur eins der 3 Autos die Ausfahrt hoch geschafft, weil das ganze Regenwasser zu einer Eisbahn gefrohren ist! Ansonsten haben wir hier das gleiche gemacht, wie in Pointe-Claire: Essen, Trinken, Chillen, Spielen, Schlafen...
Die O'Connors haben uns wirklich toll aufgenommen und wir hatten eine wunderbare Zeit!
 
Trotzdem ging unsere gemeinsame Zeit bald zu Ende. Am 29.12. haben wir Ann und Mark mit ins Auto gepackt und sind ueber Montreal, wo wir die beiden wieder rausgeschmissen haben, nach New York City gefahren. Um 8Uhr morgens fuhren wir los, um 5.30Uhr kamen wir in Harlem vor unserem Hostel an. Der Grenzuebergang war allerdings nicht so einfach, wie man sich das vorstellt, obwohl wir mitten in der Pampa ueber die Grenze sind.
 
Es gab da naemlich ein kleines Clementinen-Problem.
Wir kamen also an der Grenze an, und eine der komischen Fragen, die einem dort halt so gestellt werden, war die Frage nach Essen.
Wir also: "Ja wir haben Sandwiches, Bananen und Clementinen."
Ja die Clementinen muessen wir abgeben, wegen Pest Gefahr (Paranoia?!?!).
Die waren aber so lecker, dass wir die nicht alle wegschmeissen wollten, also haben wir gefragt, ob wir den Rueckwaertsgang einlegen duerften, dort Brotzeit machen und dann wieder zurueck kommen.
Nee, das geht nicht, weil wir hier schon offiziell in den USA eingereist waeren. (???)
OohhKeee, dann muessen wir sie wohl abgeben. Tobi  musste dann rein, um seine Fingerabdruecke abzugeben und um zu versichern, dass er kein Altnazi ist. Waehrenddessen hat Jens 2 der 5 Clementinen im Handschuhfach versteckt und ich habe eine auf dem Klo gegessen, wo ich die pestverseuchte Schale liegengelassen habe, auf amerikanischen Grund und Boden (vermutlich werden wir bis heute noch steckbrieflich gesucht *g*). Als Jens dann rein ist, um zu gucken, wie weit Tobi schon ist, wurde er noch 3 mal gefragt, ob das wirklich alle Clementinen sind, die wir im Auto haben (vermutlich hat der Grenzler gesehen, wie Jens das Handschuhfach umgeraeumt hat) und musste zu guterletzt eine Deklaration unterschreiben, um das ganze schriftich festzuhalten. Daraufhin musste ich nochmal reinkommen, wobei Jens mich gebeten hat (hat doch ein wenig "Muffe" bekommen), die restlichen 2 Clementinen auch noch mit reinzubringen und so zu tun, als haette ich die gerade erst gefunden. Oh, das Gesicht von dem Ami haettet ihr sehen muessen, er war ein weeenig sauer. Hab ihm dann irgendeine Geschichte aufgetischt, die ihm glaubwuerdig erschien und so hat Jens dann nochmal die Chance bekommen unser Auto nach kanadischen Clementinen zu durchsuchen, weil der Beamte meinte, wenn er jetzt dann ins Auto guckte und auch nur eine weitere findet, bekommen wir ne Anzeige und muessen 300$ zahlen.
Ihr muesst wissen, die Amerikaner denken sich NATUERLICH was dabei, wenn sie solche Regeln aufstellen, weil die boesen Kanadier, die importieren ihre Zitrusfruechte ja von UEBERALL her, aus Suedafrika, aus der Karibik, von ueberall. Und in Florida ist mal ne Pest ausgebrochen, wegen einer Clementinenschale und das hat den Staat dann eine Milliarde Dollar gekostet. (Zitat Beamter)
Ich frage mich nur, wo die Amis ihr Obst herbekommen. Aber die Essen ja eh nur Pizza und Burger, da brauchen sie ja keine Clementinen importieren.
Naja nach geschlagenen 40 Minuten konnten wir dann den Grenzposten verlassen und ins wunderbare Amerika einreisen.
Das lustigste bei der ganzen Geschichte ist, dass wir als wir in Harlem angekommen sind, noch ne Clementine in der Mittelkonsole gefunden haben!
Hmmmm war die lecker!!
 
In Harlem angekommen, erwartete uns schon die naechste PERSON: Giselle aus Montreal alias die zweite Weisse in Harlem, unsere Vermieterin. Ich habe noch nie, und ich meine noch nie, eine nervigere Person erlebt! Sie verdrehte einem jedes Wort im Mund und wer Fragen stellt, ist sowieso ihr Todfeind. Jens hat es gewagt, sie, waehrend wir zu unserem Hostel gelaufen sind, zu fragen, ob noch andere Leute im Hostel sind, ausser uns. Da hat sie ihn erstmal am Arm gepackt und uns zum stehen gebracht. Ja wir er sich das denn vorstellt, dass da Leute New York besuchen und die dann den ganzen Tag im Zimmer sitzen wuerden. So nach dem Motto, welche komischen Ansichten hast du denn... Ich hatte sie gefragt, ob es normal ist, dass nachts so viel Polizei in Harlem unterwegs ist. Das hat sie als Beschwerde aufgefasst und mir erwidert, ja wie man es macht, ist es verkehrt... *arg*
Wir haben daraus gelernt und bei den Miet-Uebergaben, so wenig wie moeglich gesagt, gefragt oder erwaehnt, selbst als ein kleiner Mexikanischer Gangster in "ihrem Namen" das Geld abgeholt hat...
 
Ueber New York an sich brauche ich euch nicht all zu viel erzaehlen. Wir haben uns ueber die 4 Tage einfach die Fuesse wundgelaufen, obwohl wir ein Wochenticket fuer Bus und Bahn hatten...
 
Was wir alles gemacht haben:
  • Times Square
  • vor Empire State Building
  • Ground Zero
  • Broadway
  • 5th Ave.
  • Central Park
  • Staten Island Faehre an Freiheitsstatue vorbei
  • Wall Street
  • vor MoMA (Museum of Modern Art), in MoMA Shop
  • Rockefeller Centre mit Weihnachtsbaum und Eislaufbahn
  • Flatiron Building
  • Chrysler Building
  • Brooklyn Bridge
  • Live-Jazz-Bar in Harlem (auf den Weg dorthin 2 mal den falschen Bus genommen, einmal landeten wir im wirklichen Harlem und standen als einzige 3 Milchkaffees zwischen 30 heissen Schokoladen an der Bushaltestelle und das andere Mal fuhren wir aus versehen in die Bronx; aber, keine Panik, da war es auch nicht schlimmer, als es nachts an anderen Bushaltestellen ist)
  • und viele Kleinigkeiten mehr...
Silvester haben wir nicht am Times Square verbracht, obwohl es das ist, was die meisten Leute erwarten, wenn man erzaehlt, dass man ueber Silvester in New York war... Also nicht verbracht ist gelogen... Wir waren eine 3/4 Stunde vor dem Times Square und 1/2 Std. drin.
Der Times Square befindet sich auf der Kreuzung Broadway-42. Strasse. Wir haben also auf der 44. Strassen um 7 Uhr abends den ersten Eintrittsversuch gestartet, worauf uns die absperrenden Polizisten Richtung Norden verwiesen haben. Das gleiche passierte an der 47. Str. an der 50. und an der 53. Bei der 57. hatten wir dann Glueck und durften das Silvester-Gelaende betreten. Sogleich wurde unser kleiner Block abgeriegelt und uns gesagt, dass wir nicht mehr hereinkommen, wenn wir jetzt rausgehen... Das heist schon mal kein Essen, kein Trinken, kein Klo. OK... Dann schauen wir doch mal was hier jetzt so passiert...aehmmm...nix??!!
Man sieht, wenn man sich (in meinem kleinen Fall zumindest) auf die Zehenspitzen stellt, dass da vorne, 15 Blocks weiter, ein paar Leinwaende angebracht wurden, auf denen Ameisengrosse Menschen Party machen und man sieht, dass zwischen dem eigenen Block und den Leinwaenden gaaanz viele Menschen sind, die Laolawellenartiges Gekreische durch New Yorks Strassen befoerden. Aber das wars!! Es gibt ausser im Zentrum des Geschehens keine Boxen und keine Leinwaende! Man bekommt nichts mit! Da vorne koennte Will Smith gerade den heissesten Strip der Welt hinlegen. Ich bekaeme es nicht mit!
Das ganze noch bei Temperaturen unter minus 10 Grad. Kann man sich schoeneres vorstellen??!!
 
Somit haben wir nach einer halben Stunde aufgegeben und uns Richtung Hostel aufgemacht, um uns aufzuwaermen. Dort trafen wir auf unsere mexikanischen Mitbewohner. Die standen allen Ernstes bereits um 13 Uhr am Times Square, also direkt auf der 42. Strasse mitten im Geschehen. Allerdings sind die armen Mariachis ja keine Temperaturen unter 10 Grad PLUS gewohnt und auch nicht dafuer ausgestattet (einer hatte nur ein Sakko an mit weissem Schal). Deswegen haben sie um 14 Uhr das Feld geraeumt...
Die drei waren zwar wirklich nett, also zumindest der eine, der Englisch konnte, aber die haben sich tatsaechlich erdreistet unser Handtuch zu mopsen. Als wir total verfrohren vom Times Square die Treppe im Hostel erklommen, sah Jens unser Handtuch in der Ecke des Badezimmers liegen und eine Hand herausschnellen, um das Handtuch in die Dusche zu zerren. Wir waren uns nicht ganz sicher, deshalb sagten wir erstmal nichts. Als die Mechikos, dann Bierkaufen waren, ging Jens durchs Haus, um den Aufenthaltsort des vermissten Gegenstandes ausfindig zu machen. Und tatsaechlich wurde er im Bad -ein Stockwerk tiefer (!)- fuendig. Er legte dem geduschen Mexikaner unser Handtuch aufs Bett, um die Reaktion zu testen. Aber als sie, mit Bier beladen wiederkamen, war da nichts im Gesicht abzulesen. Irgendwann hat Jens einfach gefragt, was mit dem Handtuch war und da meinten sie ernsthaft: "von uns hat keiner geduscht, und er (deutet auf den dieb) hat sich mit seinem T-Shirt abgetrocknet. Uebrigens uns wurde auch was geklaut. Meine Handschuhe sind weg." Naja wir haben es dabei belassen. Dummerweise war das unser einziges Handtuch, somit wurde am naechsten Morgen nicht geduscht...
 
Das Bier war aber lecker und so frisch gestaerkt konnten wir uns um halb elf auf den Weg zum Central Park machen. Dort war die Party schon voll im Gange. Ein DJ legte auf, sogar richtig gute Musik, es wurde getanzt und um 12.01 ging das Feuerwerk los (hat wirklich ewig gedauert vom Countdown bis zum Anfang des Schiessens).
Ueberall in der tanzenden Meute fand man Midnight Runners, die um 12.30 einen 4km-Lauf durch den Central Park veranstalteten. Leider waren ueberproportional viele Deutsche um uns herum, und man muss wirklich zugeben, Deutsche im Ausland sind so mit das nervigste was es gibt, weiter hinter Giselle natuerlich ;-)
 
Um 2 Uhr war die Party vorbei und wir begaben uns auf den Heimweg, wobei wir feststellen mussten, dass New York sehr wohl manchmal schlaeft. Wir hatten naemlich mal wieder einen Baerenhunger (das kam in New York haeufiger vor, weil wir vor lauter Laufen vergassen zu essen) und fanden ums verrecken niemanden, der uns Nahrung verkauft haette...! Obwohl wir sicherlich von der 72. Strasse (dort war die Party) bis zur 100. Strasse (unser Hostel lag in der 119.) auf der Suche nach einem Restaurant liefen. Irgendwann kam dann Gott sei Dank der richtige Bus, der uns ins Bettchen brachte.
 
Bevor ich zum Fazit komme, noch zwei weitere Anekdoten.
 
Die erste Geschichte spielt sich am Bahnhof ab. Wir hatten ja die Wochenpaesse fuer Bus und Bahn. Es ist allerdings so, wenn man die Karten an einer Schranke durchgezogen hat, ist sie fuer 11 Minuten entwertet. Es kam also die Situation, in der wir die Karten ein zweites Mal innerhalb von 11 Minuten durchgezogen haben, was nicht funktionierte. Was macht als mein verrueckter Jens (ohne nachzudenken). Er huepft ueber die Schranke. Was sehr, sehr, sehr dumm war, denn an New Yorker U-Bahnstationen sitzt immer ein Ticketverkaeufer. Dieser hat das natuerlich gesehen und ruft ueber die Lautsprecher des kompletten Bahnhofs die Polizei! Jens konnte ihn allerdings nach 5 Minuten Ueberzeugungsarbeit seine Unschuld versichern, worauf die Polizei wieder abbestellt wurde. Tobi und ich konnten also wieder aus dem Loch im Boden herauskommen, in das wir versunken waren ;-)
 
Die zweite Geschichte spielte sich im 55. Stockwerk des Hilton Hotels am Ground Zero ab. Vielleicht ahnt der ein oder andere ja schon, um was es gehts?!
Natuerlich kamen Jens und ich, waehrend Tobi irgendwo in Manhatten auf der Suche nach einem Musiknotenladen war, auf die geniale Idee, uns die 40$ fuers Empire State Building zu sparen und einfach in einem anderen Hochhaus fuer Lau aus dem Fenster zu gucken. Wir waren grad am Ground Zero und das hoechste Gebaeude am Platz war das Hilton. Also rein mit uns und selbstbewusst zum Aufzug und auf die 55 gedrueckt. Natuerlich haetten wir nicht ins hoechste Stockwerk, auf dem sich sicherlich die Mega-Suiten befinden gemusst, aber darueber haben wir, wer haette das gedacht, nicht nachgedacht. Ich mache mich also oben erstmal ans Fotos knipsen, waehrend Jens sagt: "Oh, da sitzt ja noch ein Concierge" und "Oh, da ist ne Ueberwachungskamera". Wir wollten gerade auf den Aufzugknopf druecken, als ein Security-Baer aus dem Aufzug kommt: "Seid ihr Hostelgaeste?", "Wo ist eure Zimmerkarte?", "Beim naechsten Mal kommt ihr in den Knast.", "Was wuerdet ihr machen, wenn ich in euer Haus ginge" usw. Er hat Null mit sich reden lassen, selbst als Jens versucht hat, so zu tun, als wuerden wir ueberlegen hier einzuchecken. Wir durften uns, unten angekommen, noch nicht mal mehr nach Zimmerpreisen erkundigen. Wir wurden also aus dem Haus herausbegleitet...
Jens wird jetzt vermutlich erstmal einen Beschwerdebrief an Hilton Deutschland schreiben, bzgl. wie moegliche Gaeste behandelt werden ;-)
 
Mal abgesehen von den paranoiden Amerikanern, die meistens im Sicherheitsbereich beschaeftigt sind, habe ich schon lange nicht mehr so viele hilfsbereite, freundliche Leute, wie in New York getroffen!
(Ich glaube das gleiche habe im am Anfang von Toronto gesagt! Wie soll ich es ab Ende Januar blos wieder mit den ganzen griesgraemigen Deutschen aushalten koennen)
Zum beispiel haben Tobi und ich in Harlem vor ner Bank auf Jens gewartet und in den U-Bahn-Plan geguckt. Sofort kam einer der Passanten, "Hey, kann ich euch helfen? Wo muesst ihr hin?"  Wuerde einem das in Deutschland passieren?
New York ist einfach eine wunderschone, auch architektonisch schoene, lebendige, facettenreiche Stadt!
Ich habe mich auch nie wirklich unsicher gefuehlt, weder in Manhatten, noch in Harlem oder der Bronx. Die Zeiten haben sich wohl wirklich geaendert und wenn man als Weisser nicht meint, sich als was besseres fuehlen zu muessen, kommt man auch super klar, selbst im tiefsten Harlem ;-)
PS: Tobi wurde gestern sicher am Flughafen abgesetzt und ist, wie ich soeben gehort habe, heil am Muenchner Flughafen angekommen. Er hat die ganzen zwei Wochen super auf alle seine Habseligkeiten aufgepasst und dann musste ihm beim Security Check vor dem Abflug seine Uhr runterfallen, die jetzt aussieht, als haette jemand darauf geschossen *g*

Comments

1

*NEID*
Jens nenn ich ab heute "Tante Clementine"!
Ansonsten, geile Stories!
Bis bald live und in Farbe
Johann

  Johann Jan 9, 2009 7:44 PM

2

Cool mal wieder von ein paar eurer Erlebnisse lesen zu können! Jaja ... die Gössings ... schon ein beklopptes Volk ;-)
Eine Woche bleibst du ja dann mindestens noch von den griesgrämigen Deutschen verschont: Am Flughafen holen euch nur nette Leute ab und in Hochkrimml habt ihr ja auch die beste Gesellschaft, die man sich nur vorstellen kann ... jipppiiiiehh :-)

  Sarah Jan 9, 2009 10:30 PM

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