Die ersten Tage in Saigon waren sehr ereignisreich. Ich bin mit den Jungs aus Qatar durch die Stadt gezogen und wir haben die Annehmlichkeiten genossen. Billiges Bier, fantastisches Essen und eine Massage. Es gibt nichts besseres gegen Kater als sich eine kleine Vietnamesin auf dem Ruecken rumlatschen zu lassen. Die Tunnel im Umland von Saigon hab ich auch noch besichtigt. Der begehbare Part war dabei eher die Touristenversion. Die echten Tunnel waren teilweise so schmal dass man nur durchrobben konnte.
Nachdem ganzen Trubel der ersten Tage hab ich mich auf einen dreitaegigen Trip durch das Mekong Delta begeben. Voll durchorganisiert von einem oertlichen Reiseveranstalter. Boote sind im Delta das Verkehrmittel der Wahl und demnach sind wir auch die meiste Zeit in gemaechlichem Tempo ueber die Fluesse geschippert. Genug Zeit um Land und Leute zu beobachten. Wir haben sogar eine Nacht auf einem Boot geschlafen.
Mein kulinarischer Horizont hat sich um Schlangenwein und Schlangencurry erweitert. Schmeckt aber nicht besonders einzigartig. Das Fleisch war zart aber ohne besonderen Eigengeschmack. Aber angeblich ganz grossartig fuer die Potenz.
Die Leute mit denen ich unterwegs war, waren alle ziemlich gelassen. Die Deutschen waren mal wieder absolut in der Ueberzahl. Ich hoffe das zieht sich nicht durch meine gesamte Reise. Es war jedoch eine Frau dabei die hat an allem und jedem rumgenoergelt und hat sich immer an die Reisebroschuere geklammert um evtl. nicht erbrachte Leistungen lautstark einzufordern. Ich musste mich schwer zurueckhalten um dieser pedantischen Tussi nicht die Meinung zu geigen. Der Tourguide der sich mit ihr rumschlagen musste hat mir aber ziemlich leid getan.
Ansonsten ist das Delta ein unglaublich relaxter Ort. Keiner bewegt sich unnoetig schnell. Alle schippern gemaechlich durch die Gegend und gehen ihrem Tagwerk nach. Ich hatte die Gelegenheit einige Maerkte zu besuchen darunter auch einer komplett auf dem Wasser. Da kommen dann kleine Boote angeschippert und bieten auf Zuruf ihre Waren feil. Dort habe ich auch bisher die beste Nudelsuppe gegessen. Das ist hier sowieso das typischste Gericht und schmeckt selbst an den verruchtest aussehendsten Strassenstaenden immer spitze. Von deutschen Hygienevorstellungen muss man sich hier sowieso verabschieden und einfach darauf hoffen, dass das Fleisch ordentlich gegart ist. Wenn man sich vom Zustand der Garkuechen beeindrucken lassen wuerde, koennte man hier gar nichts essen.
Mit einer echten Koenigspython hab ich auch noch gekuschelt. Die hat aber einen sehr apathischen Eindruck gemacht. Vielleicht setzen die das Ding fuer die Touristen unter Drogen.
Meine naechste Station ist Mui Ne, eine kleine Kuestenstadt mit weissem Strand und Duenen. Dort soll es wohl auch ziemlich relaxt zugehen. Die Reise dauert ueber vier Stunden obwohl es nur etwa 200 km bis da hin sind. Der Zustand der Strassen ist teilweise grauenhaft. Akzeptable Abschnitte werden immer wieder durch feldwegartige Schotterpisten unterbrochen, so dass die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit bei etwa 50 kmh liegt. Im Delta sogar noch langsamer.
Bis die Tage!