Keine europäische Metropole wird so oft als Filmkulisse genutzt wie die britische Hauptstadt London. Durchschnittlich 35 Filmteams drehen täglich Szenen für Spielfilme, Werbespots oder Musikvideos auf Londons Straßen.
London hat einen enormen Wiedererkennungswert. Wenn in einem Film die Doppeldeckerbusse, die roten Telefonzellen oder die typischen schwarzen Taxis zu sehen sind, weiß der Zuschauer sofort, dass die Szene in London gedreht wurde. Eine bessere Tourismus-Werbung kann es für die Stadt an der Themse kaum geben. Unter den Touristen befinden sich auch viele Filmfans, die extra nach London reisen, um auf den Spuren berühmter Filmdrehs zu wandeln und sich die Drehorte aus nächster Nähe anzuschauen. Unter vielen anderen gehören die folgenden zu den bekanntesten Londoner Filmkulissen:
Die berühmte blaue Tür aus „Notting Hill“
Die Filmkomödie aus dem Jahre 1999 mit Hugh Grant und Julia Roberts trägt gleichzeitig den Namen des Stadtteils, in dem sie gedreht wurde, nämlich Notting Hill. Die blaue Tür in der 280, Westbourne Park Road, in der der Hauptdarsteller im Film wohnt, ist zu einem wahren Pilgerort für Filmfans geworden. Die Original-Tür wurde zwar längst für einen guten Zweck versteigert, die Touristenströme hielten dennoch an, so dass man auch der neuen Tür einen blauen Anstrich verpasste. Gleich an der Ecke der Westbourne Park Road befindet sich der bekannte Portobello Market, der ebenfalls in einer langen Filmszene zu sehen ist. Auch der berühmte Piccadilly Circus und der Trafalgar Square mit der Statue von Lord Nelson dienten als Hintergrund für die romantische Liebeskomödie.
Die Kirchen aus „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“
Der britische Schauspieler Hugh Grant schaffte 1994 seinen internationalen Durchbruch mit der Filmkomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Die Hochzeits-Szenen wurden jeweils in verschiedenen Londoner Kirchen gedreht. Eine von ihnen ist die Kapelle des Royal Naval College in Greenwich bei London, die später sogar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Als Filmkulisse im Film dienen u.a. auch das National Film Theatre und das Restaurant „Café Rouge“ in der Wellington Street.
Noch mehr Kirchen in „The Da Vinci Code – Sakrileg“
Londoner Kirchen spielen auch in dem Film mit Tom Hanks „The Da Vinci Code – Sakrileg“ eine wichtige Rolle. Die Suche nach dem Heiligen Gral beginnt der Temple Church, die im 1185 von den Templern erbaut wurde und sich im Anwaltsviertel Inns of Court befindet. Regisseur Ron Howard wollte zwar auch an einem der Originalschauplätze, der Westminster Abbey, drehen, dies wurde ihm jedoch verwehrt. Deshalb wich er auf die, im 11. Jahrhundert eingeweihte Lincoln Cathedral im Norden Londons aus.
Die National Gallery in „Skyfall“
In „Skyfall“ trifft Daniel Craig als Geheimagent 007 den genialen MI6-Erfinder Q in einem Raum der National Gallery. Im Raum 34 vor dem Gemälde „The Fighting Temeraire“ von J. M. William Turner bekommt James Bond einen Peilsender und eine Waffe überreicht. Neben dem Gebäude am Trafalgar Square dienen auch das Somerset House am Ufer der Themse und das Dach des Department of Energy and Climate Change in 55, Whitehall als Kulisse für den beliebten Thriller.
Die Liste mit Filmen, die in London gedreht wurden, ist unendlich lang. Von den Anfängen des Kinos über Serien-Produktionen bis zu Hollywood- und sogar Bollywood-Filmen hat sich die britische Metropole mittlerweile zum drittgrößten Produktionsort entwickelt. Grund genug also, um der Stadt einmal einen Besuch abzustatten. Ein günstiges Hotel in London lässt sich schnell über das Internet finden und für echte Filmfans gibt es sogar spezielle Stadtführungen, bei denen Besucher zu den Drehorten bekannter Filme gebracht werden.