Hola amigas y amigos, compañeros y compañeras! Primera historia: en la calle (en Argentina es decir "casche") de Buenos Aires. Nun sind wir schon fast zwei Wochen im Land der Gauchos, Tangotänzer, Riesensteaks, Fussballverrückten, der vielen Stadt- und Überland-Busse, dem Staat mit den neben Chile wohl vielfältigsten Landschaften und Klimazonen. Ein paar davon haben wir schon durchfahren, haben schon das erste Mal die Grenze nach Chile überquert und sind inzwischen an der Magellanstrasse ganz im Süden des Kontinents angekommen. Aber der Reihe nach: Ankunft und erste Woche in Buenos Aires.
Was als erstes (und leider immer wieder) auffällt - der Verkehr! Autos über Autos überall. Im Zentrum sowieso, aber auch in den Aussenquartiereren, zum Beispiel in Palermo Viejo, wo wir unser Quartier bezogen haben. Kaum eine Strasse, die nicht stark befahren ist, für die Einheimischen scheint es ganz normal zu sein, ihr Mittagessen oder Ihren Kaffee mit den Abgasen und dem Autolärm zu teilen. Um es postitiv zu formulieren: Die Stadt lebt!
Dafür gibt es auch viele grosse Grünflächen und Parks, auf welche man ausweichen kann. Ebenso gibt es ein paar wenige Strassen im Zentrum, welche tatsächlich den Fussgängern vorbehalten sind. Und, was mich als Fan des öffentlichen Verkehrs besonders fasziniert hat: Nebst der Subte (=Subterraneo) unter der Strasse verkehren auch hunderte von Bussen auf der Strasse und zwar im Minuten-, manchmal gar Sekundentakt. Dabei gibt es ungefähr 20 verschieden Sorten von Bussen und mit Sorten meine ich nicht die Nummern, sondern die Farben. Mehrere Linien werden jeweils von einem Unternehmen betrieben, welches ein klar erkennbares Corporate Design (in Farben und Musterung) aufweist. An dieser Stelle würde jetzt der Bericht über den absolut fantastischen, unglaublich stimmungsvollen Fussballmatch der Boca Juniors folgen. Leider haben wir das letzte (!) Fussballspiel der Saison, bei dem die Mannschaft von Lanús, einem Vorort von Buenos Aires, im Stadion von Boca mit einem 1-1 Meister geworden ist, verpasst... Tja, man kann nicht immer alles haben...
Eines der wenigen Quartiere, das mindestens am Sonntag von Fussgängern dominiert wird, ist San Telmo, die Altstadt und gleichzeitig das Zentrum des Tangos. Sonntags verwandelt sich die Hauptstrasse des Quartiers in einen riesigen Flohmarkt und auf der Strasse wird für die Touristen und Einheimischen musiziert und Tango getanzt.
Am Sonntag bevor wir gegen Süden weiterziehen dürfen wir sogar noch ein Volksfest erleben: Ein Teil der Avenida de Mayo ist gesperrt und auf mehreren Bühnen wird der Tango intoniert, auf der Strasse tanzen jung und alt, jung mit alt, jung mit jung, alt mit alt und Touristen mit Einheimischen. Sogar einige echte Tangolehrer haben sich unters Volk gemischt, um den weniger Erfahrenen unter die Arme und an die Füsse zu greifen. Auch wir wagten einige Schritte. Zu sagen, wir wären über das erste Anfängerstadium hinausgelangt wäre hingegen sehr übertrieben...
Am Tag unserer Abreise wird dann die neue Prädidentin von Argentinien auf der Plaza de Mayo vereidigt. Zwar ohne unser Beisein, aber sie wird das sicher auch ohne uns packen. Also eine Frau mehr unter den wenigen Mächtigen dieser Welt, zwar nur die Frau des ehemaligen Präsidenten, aber in dieser Sparte wird sie ja vielleicht bald eine prominente Kollegin erhalten. So genug für heute, bald mehr von der Weiterreise Richtung Magellanstrasse.
Buenos Aires in Kürze:
Bestes Essen: Bife de Lomo (Grilliertes Rindslendensteak)
Bestes Bier: Quilmes
Aufgefallen: Männer küssen sich zur Begrüssung und zum Abschied einmal auf die Backe. Das geht so weit, dass Herren in Anzügen Herren in Uniformen küssen, wenn sie sich kennen.